Nika
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Mein Vater ist ein beliebter Chef. Was Anderes als Chef sein, hätte er auch gar nicht gekonnt. Bei einer der von mir verhassten Familienfeiern, zu denen mangels geliebter Familie und nichtexistierender Freunde meiner Eltern, immer die Angestellten eingeladen wurden, kam es zu folgendem kleinen Dialog:
Angestellter (Schleim): „Sie haben ja so ein großes Glück, einen so tollen Vater zu haben. Ich hatte niemals einen so guten Chef. Er ist so freundlich, verständnisvoll und engagiert.“
Ich: „Wissen Sie, niemand kann in allen Bereichen perfekt sein!“
Mein Vater hat verschiedene Methoden seine Kinder zu erziehen. Nicht-Beachtung ist eine sehr beliebte Maßnahme. Das sieht dann so aus, dass man als Kind einfach ignoriert wird. Kein Wort, kein Lächeln, keine Reaktion, da kann man sich auf den Kopf stellen. Die Länge der Maßnahme variiert zwischen einem Tag und einem Jahr. Irgendwann lernt man aber, dass dies eine der weniger schmerzhaften Sanktionen ist. Die körperliche Gewalt ist rigoros und richtet sich meist gegen meinen Bruder. Schläge allein reichen da nicht aus. Das, was wir bei Kabbeleien unter Gleichaltrigen verurteilen, nämlich das Traktieren des Opfers, wenn es bereits am Boden liegt, setzt mein Vater um, er kennt hier weder Sinn noch Verstand und erst recht keine Grenzen. Meine Mutter, das Opferlamm, steht hilflos daneben und versucht meinen Vater durch Einwände wie „Wolfram, es ist doch gut.“ zum Aufhören zu bewegen. Sie verspricht uns nach solchen Ausfällen immer, abends in Ruhe mit ihm zu reden und das zu klären. Ich weiß nicht, ob diese klärenden Ehegespräche stattfinden oder nicht, im Endeffekt ist es auch egal, weil die Situation sich nicht verändert.
Ein toller Chef und ein toller Vater eben.
Angestellter (Schleim): „Sie haben ja so ein großes Glück, einen so tollen Vater zu haben. Ich hatte niemals einen so guten Chef. Er ist so freundlich, verständnisvoll und engagiert.“
Ich: „Wissen Sie, niemand kann in allen Bereichen perfekt sein!“
Mein Vater hat verschiedene Methoden seine Kinder zu erziehen. Nicht-Beachtung ist eine sehr beliebte Maßnahme. Das sieht dann so aus, dass man als Kind einfach ignoriert wird. Kein Wort, kein Lächeln, keine Reaktion, da kann man sich auf den Kopf stellen. Die Länge der Maßnahme variiert zwischen einem Tag und einem Jahr. Irgendwann lernt man aber, dass dies eine der weniger schmerzhaften Sanktionen ist. Die körperliche Gewalt ist rigoros und richtet sich meist gegen meinen Bruder. Schläge allein reichen da nicht aus. Das, was wir bei Kabbeleien unter Gleichaltrigen verurteilen, nämlich das Traktieren des Opfers, wenn es bereits am Boden liegt, setzt mein Vater um, er kennt hier weder Sinn noch Verstand und erst recht keine Grenzen. Meine Mutter, das Opferlamm, steht hilflos daneben und versucht meinen Vater durch Einwände wie „Wolfram, es ist doch gut.“ zum Aufhören zu bewegen. Sie verspricht uns nach solchen Ausfällen immer, abends in Ruhe mit ihm zu reden und das zu klären. Ich weiß nicht, ob diese klärenden Ehegespräche stattfinden oder nicht, im Endeffekt ist es auch egal, weil die Situation sich nicht verändert.
Ein toller Chef und ein toller Vater eben.
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