Vergebung (gelöscht)

Lord-Barde

Mitglied
Syre Günther

irgentwie erscheint Uns dieses unflüssig

Auf Heimkehr hab zu hoffen nicht gewagt
Mir nur ein letztes, tröstlich' Bild wollt' fangen
Und sah die Tür, die offen hat geragt

wäre es vielleicht nicht besser;

Den langen Weg bin ich zurück gegangen
Auf Heimkehr wagt ich nicht zu hoffen.
Mir nur ein tröstlich Bild wollt' fangen,
und sah die Tür, sie stand noch offen.

Verzeihet Unsere Kühnheit *verneigt* der
Lord-Barde
 

Günter

Mitglied
Hochverehrter Lord-Barde,

Ihr tatet recht darin, den letzten Vers meines Sanges zu tadeln. Handelt es sich doch um den missglückten Versuch, die Silbenabfolge der ersten Strophe 11-10-11-10 bis zum Ende des Liedes fortzusetzen. Doch im Grunde meines Herzens stimme ich Euch zu: Wo der Vortrag leidet, muss die Arithmetik weichen (Pfeif' drauf; so wird man in späteren Zeiten sagen). Und so schleudere ich nun, da ich Eures Beistandes gewiss bin, all denen, die hier Zehnsilbigkeit erwarten, ein mutiges "Neun!" entgegen.

Darüber hinaus dachte ich die erlauchte Minnesänger-Gesellschaft durch den Doppelreim hoffen-wagen / offen-ragen beeindrucken zu können. Doch nun erkenne ich in Demut an, dass Kunstgriffe um ihrer selbst willen unserem Werke selten dienlich sind.

Vor allem danke ich Euch für Euren Vorschlag die letzte Zeile des Liedes betreffend. Mit Eurer gütigen Erlaubnis werde ich sie fürderhin verwenden, beschreibt sie den von mir beabsichtigten Gedanken überaus trefflich.

Eure Vergebung erbitte ich in den zwei Fällen, in denen ich von Eurem Rat abweiche. Erlaubt mir, bei der Formulierung "letztes, tröstlich' Bild" zu bleiben. Die Silbenzählerei, wenn auch zuweilen überaus lästig, hat doch auch ihre Berechtigung und vielleicht stimmt ihr mir darin zu, dass es dem Fluss nicht schadet, auf diese Weise den Reim "gegangen / fangen" anzugleichen. Des weiteren gesteht mir bitte zu, den Held unseres Liedes "den meisten Weg" zurückgehen zu lassen. Zwar wurde dies neben Euch auch schon von meinem Eheweib bemängelt, doch liegt mir viel daran, solcherart anzudeuten, dass eigentlich schon ein gehörig Teil des Weglaufens im Grunde bereits ein Zurückwollen war.

Mit Eurer gütigen Hilfe lautet die zweite Strophe des Liedes vom heutigen Tage an:

Den meisten Weg bin ich zurück gegangen
Auf Heimkehr wagt' ich nicht zur hoffen
Mir nur ein letztes, tröstlich Bild wollt' fangen
und sah die Tür: Sie stand noch offen

Euer ergebender Diener
Günter
 

Lord-Barde

Mitglied
Verehrter Syre Günter
So meinen wir, daß es besser ist.
Liest sich einfach flüssiger, gerade für den unbedarften Gedichteleser-und Genießer.
Wenn Ihr es solchermaßen ändert, könnten wir es bewerten.
Denn es hat wirklich was. Euer Gedicht.
Hocherfreut, helfen zu dürfen.
Mit vorzüglicher Hochachtung. Der
Lord-Barde
 

Günter

Mitglied
Hallo allerseits,

hab' noch mal dran rumgebastelt. Was meint ihr: Fortschritt oder Verschlimmbesserung?

Zum Vergleich die Vorgängerversion:

Wenn ich nur nicht im Zorn geflohen wäre
Millionen Schritte lief ich ohne Ziel
Ich suchte Weite, fand statt dessen Leere
Gewonnen wenig, doch verlor'n so viel

Den meisten Weg bin ich zurück gegangen
Auf Heimkehr wagt' ich nicht zu hoffen
Mir nur ein letztes, tröstlich Bild wollt' fangen
und sah die Tür: Sie stand noch offen
 

ENachtigall

Mitglied
Viel besser!

Lass die Ursprungsversion ruhig im Beitrag stehen und schreib die überarbeitete einfach oben drüber, zum Vergleich. Dann ist es viel leichter nachvollziehbar.

Grüße von Elke
 



 
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