Fritz Felis
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Fritz Felis: Im toten Winkel (2) (2021)
Im toten Winkel, da saßen wir
Und spielten verbotene Spiele.
Du rücktest ganz nahe her zu mir
Und wiesest mich hin auf die Hintertür:
„Da draußen, da warten noch viele.
Zum Beispiel der Vater, der nie mehr gedacht
An seinen verschwundenen Sohn.
Der war verschwunden bei Nebel und Nacht,
Bei Nebel und Nacht ward die Tür zugemacht,
Dann rauscht‘ er im Orbit davon.
Zum Beispiel die Mutter, die einst nicht erkannt‘,
Wie damals ihr Sohn sie verließ.
Die Mutter: Sie lebte in fremdem Land
Und dachte, dass diese Gefahr sei gebannt –
Doch er suchte das Paradies.
Zum Beispiel die Schwester, die immer annahm,
Der ältere Bruder, er blieb‘,
Und dabei nicht merkte, wie er ihr entkam,
Wie er ihr verursachte Kummer und Gram,
Denn er rutschte langsam durchs Sieb.“
Im toten Winkel, da sitzen sie jetzt
Und spielen nie mehr ihre Spiele.
Sie hatten gehofft und gebangt bis zuletzt,
Sie hatten auch vieles verdrängt, sich verschätzt:
Doch Hintertür’n gibt’s nicht mehr viele.
Im toten Winkel, da saßen wir
Und spielten verbotene Spiele.
Du rücktest ganz nahe her zu mir
Und wiesest mich hin auf die Hintertür:
„Da draußen, da warten noch viele.
Zum Beispiel der Vater, der nie mehr gedacht
An seinen verschwundenen Sohn.
Der war verschwunden bei Nebel und Nacht,
Bei Nebel und Nacht ward die Tür zugemacht,
Dann rauscht‘ er im Orbit davon.
Zum Beispiel die Mutter, die einst nicht erkannt‘,
Wie damals ihr Sohn sie verließ.
Die Mutter: Sie lebte in fremdem Land
Und dachte, dass diese Gefahr sei gebannt –
Doch er suchte das Paradies.
Zum Beispiel die Schwester, die immer annahm,
Der ältere Bruder, er blieb‘,
Und dabei nicht merkte, wie er ihr entkam,
Wie er ihr verursachte Kummer und Gram,
Denn er rutschte langsam durchs Sieb.“
Im toten Winkel, da sitzen sie jetzt
Und spielen nie mehr ihre Spiele.
Sie hatten gehofft und gebangt bis zuletzt,
Sie hatten auch vieles verdrängt, sich verschätzt:
Doch Hintertür’n gibt’s nicht mehr viele.