Verrechnet: 3. Wünsche und Hoffnungen (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 17359

Gast
Hallo domino!

Die beiden Söhne verbünden sich mit der Mutter, den tyrannischen Vater umzubringen, habe ich Recht? Wenn ja, wäre die weitere Entwicklung allzu vorhersehbar.

Oder Keyser macht sich seine neue Bekanntschaft Tanja zur Feindin, und sie bringt ihn um? Das wäre eine interessante Entwicklung, die aber noch sehr vage ist.

Dass Keyser bei seinen Kollegen in der Schule nicht allzu beliebt ist, hast du schon angedeutet. Auch dort könnte ein Motiv für einem Mord an ihm liegen.

Okay, du gibst mir als Leser einige Brocken zu schlucken. Das macht neugierig. Aber mir sind diese Brocken etwas zu groß. Dein Text kommt so holterdipolter daher, ein dickes Ding nach dem anderen.
Zuerst die beiden Söhne, die an Flucht denken oder sich sogar den Tod des Vaters wünschen, ohne dass eigentlich klar geworden ist, warum sie so viel Angst vor ihm haben. Schließlich wird sich kein heutiger Teenager von 16 oder 18 Jahren dermaßen einschüchern lassen vom eigenen Vater. Das ist in meinen Augen unglaubwürdig.

Dann die Sache mit Tanja. Du lässt den Leser vollkommen im Unklaren, was es damit auf sich hat. Daneben dann die duldsame Ehefrau, die vor Angst völlig gelämt ist. Auch hier fehlt mir das notwendige Wissen, um diese Haltung zu verstehen.

Das unerklärliche Auftreten Keysers am Ende des Kapitels, die überstürzte Abreise, und die Figur der Freundin Manuela: all das wirft Fragen auf. Zuviel auf einmal. Man bleibt als Leser ratlos zurück.

Mir ist aufgefallen, dass du im deinen Stil oft wechselst, so dass der Text irgendwie uneinheitlich wirkt. Zum Beispiel:
Die Passage "Ein leichter Wind ... das beschauliche Bild." wirkt fast poetisch, während der Dialog danach geradezu grob erscheint, sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

Einige Formulierungen kommen mir im Kontext unpassend vor, zum Beispiel:
"Sie standen zusammen, ihre Gedanken vereint, ihre Blicke in die Unendlichkeit gerichtet."
oder:
"Aber die Tage verflogen wie vom Sturm gepustet ..."
oder
"... aber in ihrem Innere fühlte sie bereits den lähmenden Klammergriff ihres Mannes."

Bitte nimm mir meine Offenheit nicht übel. Ich gebe dir nur meinen subjektiven Eindruck als Leserin deines Textes wieder.


Gruß, Hyazinthe
 

domino

Mitglied
Moin, Hyazinthe,

ich verrate natürlich nichts über den Fortgang der Geschichte.
Und natürlich erzähle ich auch nicht gleich alles über Tanja, das blaue Auge, die Ehefrau ... Die Geschichte wird sich entwickeln, wie eine neue Bekanntschaft.
Wenn der Leser schon alles wüsste, würde er nicht weiterlesen.

Deine Anmerkungen nehme ich dir nicht übel, klar. Du siehst meinen Text eben so.
Ich denke, mein Stil passt sich den Gegebenheiten an, dazu gehören dann auch mal poetische Momente der Stille.

Und ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass es Jugendliche gibt, die gegen den übermächtigen Vater machtlos sind. Hier ist ihre Strategie: nicht auffallen. Ob sie persönlich für sich Angst vor ihm haben? Sie erleben jedenfalls seit Jahren, wie er ihre Mutter behandelt (und die Behandlung ist auf der Fahrt deutlich geworden). Ein förderliches Familienleben ist es wahrlich nicht, eine Änderung ist nicht in Sicht - da kann schon mal der Wunsch nach einem Unfalltod wach werden.

Gruß, domino
 

onivido

Mitglied
Hallo Domino,
ich habe die Fortsetzungen bis jetzt gelesen. Gerne. Leider kann ich keine konstruktiven Vorschläge bezüglich des Schreibens geben, weil das vermessen wäre. Bezüglich des Inhalts möchte ich bemerken, dass es doch etwas merkwúrdig ist, dass der 18jährige Sohn seine Mutter nicht gegen die Gemeinheiten seines Vaters verteidigt. Da braucht man nicht bis zum Totschlag kommen, aber ein unverhoffter Faustschlag kann Wunder wirken.
Übrigens vermute ich , dass das blaue Auge des Herrn Konrad damit zusammenhängen kann, dass der Gemahl von Tanja vorzeitig aufgetaucht ist.
Werde jetzt weiterlesen. Danke für die Geschichte.
Grüsse///Onivido
 

domino

Mitglied
Danke, onivido, für die Rückmeldung.
Ich hoffe, meine Fortsetzungen machen dir Freude und regen dich weiterhin zu Vermutungen an.
Gruß, domino
 
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