Hallo, Hyazinthe,
ich war Lehrerin u. a. an Grund- und Hauptschulen. Keyser sehe ich als Leiter einer Oberschule (die jetzt aus der Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen entstanden sind).
Bei unseren relativ kleinen Schulen (die letzen vielen Jahre höchstens dreizügig) ging es anders zu, als du es beschreibst. Wir erfuhren oft erst einen Tag vor Schulbeginn die genaue Schülerzahl für die neuen 1. Klassen und damit auch erst, ob es zwei oder drei Klassen geben wird, denn es stand bei uns immer auf der Kippe. Es kam auch vor, dass innerhalb der ersten Woche noch einmal neu geplant werden musste. Manche Eltern ließen sich mit der Entscheidung, an welcher Schule sie ihr Kind anmelden, Zeit. Und auch, wenn die Frist verstrichen war, konnte man das Kind ja nicht ablehnen.
Die Klassenzusammensetzung haben bei uns immer die zuständigen Klassenlehrerinnen untereinander ausgemacht, um Freundschaften bei den Kindern u. ä. zu berücksichtigen.
Du siehst, es kann auch völlig anders zugehen, als du es kennst.
Die von mir beschriebene Szene spielt
eine Woche vor Schulbeginn. Rektor und Konrektor wollen die ersten Planungen angehen. Da kann ich mir schon vorstellen, dass der Konrektor aus dringendem Anlass - vielleicht ist die Frau krank - erst noch das Kind in die Kita bringt.
Zur Referendarin: Auch hier kann ich mir vorstellen, dass die eine oder andere Entscheidung erst in letzter Minute fällt. Ich werde die Stelle aber ändern:
Die avisierte Referendarin kommt nicht. Gründe sind nicht genannt. Stattdessen wird uns eine Beate Klaaßen von der Uni Oldenburg zugewiesen ...
Bürgermeister stürzen: Im Herbst 2013 wurde die Oberbürgermeisterin von Kiel gestürzt. Es wurde natürlich unterschiedlich darüber berichtet und viel spekuliert. In einem Feature wurde von Intrigen gesprochen, so dass ihr nur noch der Rücktritt geblieben war.
Zweimal "schloss die Tür" geht nicht, danke. Der zweite Satz lautet jetzt:
Sie machte drei Schritte Richtung Schreibtisch und blieb dort stehen.
Warum Keyser so geworden ist?
Der Philosoph Philipp Hübl schreibt in seinem Buch "Folge dem weißen Kaninchen ... in die Welt der Philosophie" von Soziopathen, Menschen mit dissozialen Persönlichkeitsstörungen. Sie können sich in andere Menschen nicht hineinversetzen, haben kein Mitleid und kein Schuldbewusstsein, sind aggressiv, lieben das Risiko ... 3 % der Bevölkerung haben diese Neigungen, es sind fast nur Männer. Bei ihnen sind die Strukturen im Frontallappen, also dem Teil des Gehirns, in dem Forscher die Empathiefähigkeit verorten, besonders unterentwickelt.
Vielleicht ist es bei Keyser so, vielleicht hatte er auch eine ganz schlimme Kindheit. Das ist jedoch nicht mein Thema.