Anonym
Gast
Ich nenne es so,
weil das Wort kratzt.
Weil es nichts beschönigt
und nichts erklärt.
Ficken –
das ist kein Kerzenlicht,
keine Metapher aus Rosen.
Es ist ein Geräusch,
eine Reibung der Silben,
ein Anspruch auf Gegenwart.
Vielleicht ist es weniger eine Handlung
als ein Moment,
in dem zwei Vorstellungen von sich selbst
kurz aussetzen.
Ein Vertrag ohne Schrift,
gültig nur im Jetzt.
Der Kolben reibt sich
am Zylinder heiß.
Mit jeder Explosion
wiederholt sich der Zyklus.
Nach einer gewissen Drehzahl
schäumt das Öl,
bildet weißliche Blasen.
Der Ameisenbär durchquert
mit seiner langen Zunge
jeden Winkel des Labyrinths.
Er tastet sich langsam durch die Gänge
immer weiter vor,
bis die weißen Larven
an der Schleimhaut kleben bleiben.
Er zieht den endlosen Muskel wieder zurück
um seine Beute genüsslich zu verspeisen.
Eine Schleuse öffnet sich.
Wasser drängt nach,
der Pegel gleicht sich aus.
Tore halten stand,
geben nach,
halten wieder.
Der Druck kennt den Weg,
nicht das Ziel.
Die Welle läuft an.
Zieht sich zurück,
kommt erneut,
höher.
Der Strand verändert sich
bei jedem Aufprall,
bis Form entsteht
aus Wiederholung.
Der Stromkreis schließt sich.
Spannung fällt ab,
Widerstände werden warm.
Kein Teil weiß allein,
wohin die Energie geht.
Erst im Kontakt
beginnt das Leuchten,
solange der Kontakt hält.
Man sagt Liebe,
man sagt Lust,
man sagt Körper.
Aber oft meint man:
gesehen werden
ohne Verteidigung.
Ficken ist dann
der Versuch,
für einen Atemzug
nicht allein zu sein
im eigenen Gewicht.
Mehr weiß ich nicht.
Darum bleibt es ein Versuch.
weil das Wort kratzt.
Weil es nichts beschönigt
und nichts erklärt.
Ficken –
das ist kein Kerzenlicht,
keine Metapher aus Rosen.
Es ist ein Geräusch,
eine Reibung der Silben,
ein Anspruch auf Gegenwart.
Vielleicht ist es weniger eine Handlung
als ein Moment,
in dem zwei Vorstellungen von sich selbst
kurz aussetzen.
Ein Vertrag ohne Schrift,
gültig nur im Jetzt.
Der Kolben reibt sich
am Zylinder heiß.
Mit jeder Explosion
wiederholt sich der Zyklus.
Nach einer gewissen Drehzahl
schäumt das Öl,
bildet weißliche Blasen.
Der Ameisenbär durchquert
mit seiner langen Zunge
jeden Winkel des Labyrinths.
Er tastet sich langsam durch die Gänge
immer weiter vor,
bis die weißen Larven
an der Schleimhaut kleben bleiben.
Er zieht den endlosen Muskel wieder zurück
um seine Beute genüsslich zu verspeisen.
Eine Schleuse öffnet sich.
Wasser drängt nach,
der Pegel gleicht sich aus.
Tore halten stand,
geben nach,
halten wieder.
Der Druck kennt den Weg,
nicht das Ziel.
Die Welle läuft an.
Zieht sich zurück,
kommt erneut,
höher.
Der Strand verändert sich
bei jedem Aufprall,
bis Form entsteht
aus Wiederholung.
Der Stromkreis schließt sich.
Spannung fällt ab,
Widerstände werden warm.
Kein Teil weiß allein,
wohin die Energie geht.
Erst im Kontakt
beginnt das Leuchten,
solange der Kontakt hält.
Man sagt Liebe,
man sagt Lust,
man sagt Körper.
Aber oft meint man:
gesehen werden
ohne Verteidigung.
Ficken ist dann
der Versuch,
für einen Atemzug
nicht allein zu sein
im eigenen Gewicht.
Mehr weiß ich nicht.
Darum bleibt es ein Versuch.
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