Vom Winde verweht

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hein

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Herbst, 8 Monate nach Beginn der Krise. Die anfangs verkündeten Maßnahmen und Beschränkungen wurden nicht konsequent durchgesetzt und dann auch noch zu früh gelockert bzw. später ganz aufgehoben. Die jüngeren Menschen sind inzwischen meist immun gegen den Virus, die älteren zum großen Teil verstorben.

Die Wirtschaft brummt wieder, lediglich ein Artikel ist nach wie vor in den Märkten nicht zu finden und kann nur zu horrenden Preisen unter der Hand erworben werden: Klopapier.

Mehr oder minder seriöse Quellen im Internet und auch eine - für ihre Großbuchstaben bekannte – Zeitung spekulieren über die Ursache dieser Misere: der kurz vor einer vernichtenden Wahlniederlage stehende Präsident der USA will einige Tage vor der Wahl jedem Bürger zwei Rollen schenken, damit von den katastrophalen Folgen seiner Politik und vor allem von den Millionen Toten ablenken, und so doch noch seine Wiederwahl sichern. Oder Boris Johnson, der dies als adäquates Druckmittel für die Brexit-Verhandlungen sieht. Eine faschistische Partei oder ein Westentaschen-Napoleon aus einem kleinen Bundesland im Westen, die eine unzureichende Daseinsvorsorge der Regierung für die notleidende Bevölkerung demonstrieren, damit eine revolutionäre Situation herbeiführen und so das System zu ihren Gunsten verändern wollen. Lediglich die von wenigen vorsichtigen Stimmen kolportierte Möglichkeit, dass jede Wohnung bis unter die Decke mit dem Zeug vollgestopft sein könnte, wird als völlig abwegig angesehen.



Heinz-Klaus verlässt seine Wohnung im Parterre des Wohnblocks, unter dem rechten Arm ein schweres Kantholz, in der linken Hand einen erkennbar nicht leeren Jute-Beutel. Trotz seiner ausgeprägten Abneigung gegen Fahrstühle (vor einigen Jahren war er mal 1 ½ Stunden mit einer älteren Frau, wie sich herausstellte einer Lehrerin, in einem Lift eingeschlossen. Seitdem hielt er sich von älteren Damen und Liften soweit wie möglich fern!) besteigt er den Lift und fährt hoch in den 8. Stock. Dort öffnet er eine unscheinbare, zum Glück meist nicht verschlossene Tür, schlüpft hindurch und schleppt seine Last eine schmale Treppe hoch. Am Ende findet er, wie erhofft, den Durchgang zum Dach ebenfalls nicht blockiert.

Er steigt hinaus, schließt die schwere Tür ordentlich und verkeilt sie mit dem Kantholz. Dann geht er zum Rand des flachen Daches, setzt sich auf die Brüstung, nimmt seine letzte Dose mit Ravioli und eine Flasche Wasser aus dem Beutel und genießt ein verspätetes Frühstück. So gestärkt entspannt sich Heinz-Klaus (von seinen früheren Freunden meist „Heinzi“ genannt) ein wenig, lässt jetzt die Beine über den Rand der Brüstung hängen und denkt darüber nach wie er in diese Situation gekommen ist, und was er jetzt tun soll.



Angefangen hatte alles mit den Nachrichten über diesen Virus aus China. Die ersten Fernseh-Berichte mit Bildern von leeren Regalen hatten seine in der sozialistischen Mangelwirtschaft geprägten und in der Zwischenzeit eigentlich als überwunden geglaubten Instinkte wieder aktiviert. Das Ergebnis war, das sich in seiner nicht allzu großen Wohnung nach einigen Tagen fast schon kein Platz für die letzten drei Dosen Ravioli mehr fand.

Dann wurde die Krise offiziell ausgerufen, die Ausgangsbeschränkungen verkündet und er mit seinen 68 Jahren als Angehöriger der besondere Risikogruppe bezeichnet. Er hob seine gesamten Ersparnisse (eine überschaubare Summe, aber besser als nichts) bei der Bank ab und verkroch sich in seiner Wohnung. Menschlichen Kontakt hatte er nur noch telefonisch mit einer Nachbarin. Diese kaufte für ihn die nicht lange zu lagernden Lebensmittel wie Milch und Eier ein und stellte diese vor seine Tür. Im Gegenzug platzierte er dort einen Geldbetrag und den Müll. Seine Reserven teilte er nach der ihm von seiner Großmutter eingebläuten Devise „Spare in der Zeit, so hast du in der Not“ sorgfältig ein und hielt so bis gestern durch.

Da sah er sich aber doch genötigt, seine Isolation zu durchbrechen und die Wohnung zu verlassen: seine Geldreserven waren aufgebraucht, er musste zur Bank. Dort traf er dann auch noch zufällig seinen Freund Holger. Er kam nicht umhin, diesen zu begrüßen und einige Worte mit ihm zu wechseln. Man sprach über die Krise und wie man sie so überstanden hatte. Heinz-Klaus erzählte von seiner Isolation und das seine Reserven jetzt praktisch aufgebraucht seien. Lediglich einige Dosen verschiedenen Inhalts und eine Rolle Klopapier wären noch übrig. Holger reagierte sofort: „Mensch Heinzi, Klopapier! Das Zeug ist heute Gold wert, damit können wir ein Vermögen machen. Du lieferst die Ware, ich besorge einen solventen Käufer, und den Erlös teilen wir fifty-fifty!“

Heinz-Klaus, völlig überrascht von diesem Vorschlag, war einige Sekunden sprachlos, stottert dann etwas wie „wichtiger Termin, wir reden später“ und lies Holger einfach stehen. Schnell eilte er zurück in seine Wohnung und schloss sich ein.

Zwei Stunden später stand Holger vor der Tür, klingelte Sturm, klopfte, hämmerte gegen den Eingang. Dann klingelte auch noch das Telefon, auf dem Display Holgers Nummer. Laute Rufe „Heinzi, mach auf! Ich will doch nur dein Bestes“ und Tritte gegen das Türblatt brachten schließlich die genervten Nachbarn auf den Plan, deren Blicke und Äußerungen, ja Beschimpfungen Holger letztlich vertreiben konnten.

Heinz-Klaus erinnerte sich an ein Stück Kantholz, das er beim Bezug der Wohnung hier vorgefunden hatte und das seitdem auf dem Boden seines Kleiderschrankes auf eine Bestimmung wartete. Jetzt nahm er es und verkeilte damit als zusätzliche Sicherung die Eingangstür. Dann suchte er noch eine leere Blechdose, füllte diese mit etlichen Münzen aus seinem Portmonee, und hängte dies an den Griff der Tür. Das hatte er mal in einem Film gesehen und würde ihn wecken falls sich jemand dort zu schaffen machen sollte.

Später dann, der Wecker zeigte halb drei Uhr und Heinz-Klaus träumte gerade von Holger, der ihn mit einer Dose Ravioli in der einen und dem Kantholz in der anderen Hand verfolgte und nach Klopapier schrie, wurde er vom Geräusch seiner selbst gebastelten Alarmanlage geweckt. Er sprang aus dem Bett und näherte sich vorsichtig der Tür. Als er auf der anderen Seite schweren Atem und Kratzgeräusche hörte nahm er seinen ganzen Mut zusammen, hämmerte gegen das Holz und schrie „Holger, hau ab. Ich will nicht verkaufen! Ich rufe die Polizei!“. Danach vernahm er nur noch eilige Schritte und das Knallen der Haustür.

Die Schrecken dieses Vorfalls und wirre Gedanken über die Zukunft ließen ihn erst viel später wieder in einen wenig erholsamen Schlaf fallen. Früh wieder aufgewacht schleppte er sich in die Küche, saß eine Weile am Tisch, konnte sich aber nicht aufraffen, Frühstück zu machen, und fasste endlich einen Entschluss. Schnell packte er einige Sachen in seinen Jute-Beutel, zog seine alte Jacke über, löste das Kantholz von der Eingangstür, klemmt es sich unter den Arm und zog Richtung Lift.



Jetzt sitzt er hier, schläfrig und mit vollem Bauch, auf dem Dach. Die Sonne blinzelt durch die Wolken, und eine laue Herbstbrise weht den ursprünglichen Gedanken, allem einfach ein Ende zu setzen, sachte davon. Aber was soll er machen? Auf Holger hören und die begehrte Ware auf den Markt werfen? Damit irgend so ein reicher Ausbeuter mit seinen dem hart arbeitenden Volk abgepressten Millionen sich auch noch diese letzte Rolle krallt und als Spekulationsobjekt in den Tresor legt? Nein, da müsste sein immer noch sozialistisch geprägter Verstand schon einen mächtigen Blackout haben, bevor er so etwas fähig wäre.

Ganz in seinen Gedanken vertieft hat er nebenbei die unselige Rolle aus dem Beutel genommen, gedreht und betrachtet und dann sogar ein Blatt abgerissen. Dieses Blatt hält er jetzt hoch in den Wind, betrachtet eine Weile das leichte, ja anmutige Wehen, und lässt es schließlich los. Das befreite Objekt schwebt einige Meter waagerecht durch die Luft und trudelt dann, wie von Wellen getragen, langsam Richtung Erde. Diese zarte, sinnlich-beschwingte Bewegung animiert ihn zur zweimaligen Wiederholung. So sitzt er eine Weile und sieht den sich langsam entfernenden Luftgeistern nach.

Inzwischen hatte ein Flaneur den hoch oben Sitzenden entdeckt, auf eine mögliche suizidale Absicht geschlossen, das Handy gezückt und die Feuerwehr gerufen. Das Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges macht auch die übrigen Passanten, Anwohner und sonstige nichtsnutzig in der Gegend herumhängenden Typen auf das sich hier möglicherweise anbahnende Drama aufmerksam. Fast gleichzeitig schwebt das erste Blatt noch unbeachtet zu Boden und gerät unter den Fuß eines der Gaffer. Das zweite Blatt findet das Interesse eines etwas siebenjährigen Jungen. Er fängt es auf, zieht und zerrt seiner neben ihm stehenden Mutter am Ärmel bis sich diese genervt zu ihm herunterbeugt, einen Moment braucht um die Situation zu erfassen, um dann das kostbare Stück hastig in ihrer Tasche verschwinden zu lassen. Der Fänger des dritten Blattes ist nicht so clever. Die Beute hoch in der Hand stößt er einen Schrei aus und macht so alle Umstehenden auf sein Glück aufmerksam. Innerhalb kürzester Zeit liegt der jetzt eher Unglückliche von Schlägen und Tritten beschmutzt und verletzt auf dem Boden. Das begehrte Stück Papier schwebt, nun in tausend wertlosen Fetzen, um ihn herum in die Gosse. Während der Kampfhandlungen hat ein anderer Beteiligter das erste Stück unter dem Fuß des ahnungslosen Gaffers bemerkt, diesen niedergerungen und sich mit der Beute aus dem Staub gemacht.

Heinz-Klaus löst sich aus seiner meditativen Versenkung und verfolgte interessiert das Eintreffen der Feuerwehr und den erkennbaren Tumult weit unten auf der Straße. Aber erst als ein weiteres Fahrzeug eintrifft und die lange Leiter in seine Richtung ausgefahren wird dämmert ihm, dass das Ganze möglicherweise mit seiner luftigen Position zu tun haben könnte. Die Leiter reicht nur bis zur Höhe des 6. Stockwerkes, sodass ihn ein auf der Spitze der Leiter stehender und mit einem Megafon ausgestatteter Feuerwehrmann bitten muss, kein Papier mehr vom Dach zu werfen.

Heinz-Klaus, das erste Mal in seinem Leben Mittelpunkt eines Geschehens genießt die Aufmerksamkeit und sieht jetzt auch eine sozial gerechte Lösung für sein Problem. Diesmal reißt er gleich etliche Blätter von der Rolle und überlässt sie dem Wind. Die herabschwebende Wolke lässt die Menge in einer erwartungsvollen Haltung verharren, die mit der zunehmenden Annäherung an die Erde in ein fast lautloses Drängen, Schubsen, Stoßen und Treten übergeht und in einem schreienden, tobenden Inferno endet.

Inzwischen schwebt eine dieser neumodischen Drohnen um das Hochhaus, nähert sich dem oben Sitzenden erst vorsichtig und denn immer kecker und schwebt zuletzt nur einen Meter vor seinem Gesicht. Irritiert reißt er eine Länge von ca. 13 Blättern ab und hält diesen Streifen so in den Wind das dieser in Richtung des lästigen Fluggerätes flattert. Das Papier wickelt sich um die Rotoren, und die Drohne stürzt ab. Bei der Räumung der Kampfzone wird man später eine Person aufsammeln, deren Kopfverletzungen Eingang in neue Lehrbücher für die Behandlung von Kriegsverletzungen finden werden.

Ein längeres Stück dieses Streifens ist den Rotorblättern entkommen und schwebt jetzt wie das Schwanzende eines chinesischen Drachens davon. Während weitere Einzelblätter die Menge in Trab halten, hat eine Frau mittleren Alters es erspäht und verfolgt es mit ihrem SUV. Ein 78-jähriger Mann, der eben zum ersten Mal seit acht Monaten seine Wohnung verlassen hat, gerät unter den rechten Vorderreifen des schweren Wagens und braucht sich über das Risiko einer Virus-Infektion keine Sorgen mehr machen. Die gebannt in den Himmel starrende Fahrerin bemerkt davon nichts, touchiert noch einen etwas glücklicheren Radfahrer, rumpelt über ein unbebautes Gelände und landet schließlich im nahen Fluss. Unweit des teuren, sich aber jetzt als nicht schwimmfähig erweisenden Gefährts balgen sich zwei Jugendliche um ein nasses und schon arg ramponiertes Stück Papier, das sich für dem Sieger später als Quittung einer bekannten Supermarkt-Kette herausstellen wird.

Auf die sonstigen Kampfhandlungen soll hier nicht weiter eingegangen werden. Die Unfallmeldungen werden später von ausgeschlagenen Zähnen, gebrochene Wangenknochen und Nasen, Gehirnerschütterungen, diverse Brüche an den äußeren Extremitäten, zwei Milzrisse und einigen sonstigen inneren Verletzungen berichten. Bei einer Frau wird als Ursache für ihren Lungenriss auf dem Formular fälschlicherweise „häusliche Gewalt“ angekreuzt. Die Aufarbeitung dieses Falles durch die Staatsanwaltschaft wird sich über drei Jahre hinziehen und letztlich in einer zweijährigen Freiheitsstrafe für den Ehemann münden.

Heinz-Klaus sitzt immer noch auf seiner Brüstung und lässt sich von dem aus Richtung der gut verbarrikadierten Tür zum Dach herüberwehenden Hämmern und Rufen nicht irritieren. Zufrieden mit seiner Lösung überlässt er weiter Blatt für Blatt dem Wind. Als er endlich nur noch das letzte Stück und die daran klebende Papprolle in der Hand hält betrachtet er es lange und beschließt dann, dies als Erinnerung an einen schönen Tag zu behalten.

Heinz-Klaus genießt noch eine Weile die Sonne und den schönen Ausblick, verstaut sein Souvenir, die leere Ravioli-Dose und die Wasserflasche sorgfältig in seinen Beutel, streckt die vom langen Sitzen doch etwas steifen Glieder und geht zur Tür des Daches. Er entfernt die Barrikade, lässt die dahinter wartende Reihe von Feuerwehrleuten und Polizisten an sich vorbei auf das Dach strömen, tritt dann selbst hindurch und steigt hinab. Auf dem Rückweg in seine Wohnung, diesmal ohne das schwere Stück Holz, nimmt er die Treppe.

Die apokalyptischen Bilder dieser Ereignisse werden überall auf der Welt verbreitet und in zwei Dissertationen und verschiedenen anderen wissenschaftlichen Arbeiten aufgearbeitet. Fazit (für Nichtwissenschaftler in einfachen Worten): „in Krisensituationen geht der Verstand den Bach runter“.

Später erhält Heinz-Klaus wegen Umweltverschmutzung einen Bußgeldbescheid über EUR 20,00, zuzüglich einer Kostenpauschale von EUR 38,50. Weitere Vergehen kann man ihm trotz intensiver Prüfung nicht zur Last legen.

12 Monate nach Beginn der Krise liegt Toilettenpapier in den Regalen der Supermärkte wie Blei. Lediglich ein Kunde nimmt gelegentlich mal ein Paket mit. Nach unbestätigten Gerüchten soll der Käufer Ähnlichkeiten mit Heinz-Klaus aufweisen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Hein, das ist eine grandiose Geschichte mit zwei kleinen Fehlern. Bitte um Nachsicht, ich meine das nicht bösartig. Der erste kleine: Die Geschichte ist zu lang, da müsstest du mit der Sense durchgehen und alle die plastisch erzählten kleineren Details herausarbeiten und das Drumherum wegputzen. Der zweite kleine Fehler (etwas mühevoller zu korrigieren): Der Rolle Klopapier, wie du sie jetzt in die Geschichte einführst, nimmt man nicht ab, ich zitiere: «Mensch, Heinzi, Klopapier! Das Zeug ist heute Gold wert!» Da müsstest du nacharbeiten. Mit dem Hinweis auf den Goldwert der letzten einzigen den Leser gewissermaßen hypnotisieren. Es ist die letzte Rolle Klopapier überhaupt, und man hat sie «heilig» gesprochen, sieht sie als eine Rolle an, mit der sich nur noch die gehobene Menscheit den Hintern abzuputzen in der Lage sein soll. Trump oder irgendein anderer Posaunist hat das so ausgegeben: «Man hat mir berichtet, es soll irgendwo noch eine Rolle geben!» Du müsstest diese Letzte glorifizieren, heilig sprechen, zum Kunstwerk erheben, dann kannst du davon ausgehen, die Leser werden es dir abnehmen … in der stillen Annahme vielleicht sogar, dass es diese Letzte womöglich schon gar nicht mehr gibt (das macht sie dann um so «heiliger»). Und der Heinzi hat sie! – Deine Geschichte, Hein, ist mehr als eine Satire – es ist ein Zerrspiegelbild großen Formats.
Gruß Joe

Da habe ich gerade noch Glück gehabt, "bearbeiten" war noch nicht abgeschaltet: Kennst du die Kurzerzählungen Nicolai Gogols? Der Mantel – Die Nase? Gogol erzählt da ganz "normal" ablaufende Alltagsgeschichten mit einem Dreh ins Irrwitzige. Ähnlich müsstet du deine Geschichte erzählen – und den Titel solltest du unbedingt ändern (erstens ist der jetzige vergeben, und zweitens trifft er nicht). In Gogols Manier könntest du drüberschreiben: Die Rolle.
 
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hein

Mitglied
Hallo Joe,

danke für deine Anmerkungen und die Sterne.

Ich wollte mit dem Thema Klopapier eigentlich durch sein, und jetzt kommst du mit diesen Anregungen.

Als alternativen Titel fällt mir spontan ein: "Das letzte Gefecht!". Aber ich glaube das gibt es auch schon.

Ich muss darüber nachdenken.

LG
hein
 
G

Gelöschtes Mitglied 21286

Gast
Hallo Hein, auch ich hab Deine Geschichte mit Interesse gelesen. Und obwohl ich sie ebenfalls zu lang finde, hat sie mir gefallen. Das liegt vor allem daran, dass Du für Deine Erzählung einen angenehm lakonischen Tonfall
und für bestimmte Details schöne Formulierungen gefunden hast.
Einige Sätze sind mir zu gedrechselt, aber insgesamt konnte ich Deine Sprache gut lesen.
Was die "Größe", also Bedeutung der Klorolle angeht, teile ich Joe's Kritik dahingehend, dass die außergewöhnliche Bedürftigkeit (egal, ob real oder eingebildet ) nach Toilettenpapier nicht deutlich wird. Die Episode mit Holger hilft da nicht weiter, ich hätte ganz darauf verzichten können.
Was für mich auch nicht richtig deutlich wird, ist der Grund für die Verzweiflung des Protagonisten. Will er sich umbringen, weil er zur Risikogruppe gehört? Da er offenbar keine Symptome hat, kann ich dieser Erklärung nicht ohne weiteres folgen.
Anyway, genug der Meckerei: an Deiner Story habe ich deutlich mehr Vergnügen gefunden als an vielem anderem auf Leselupe.de.
Liebe Grüße und bleib gesund.
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo hein,

Ich habe sehr gelacht! Wenn ich über Deine Geschichte nachdenke, möchte ich nicht wissen, was alles während dieser Krise, weltweit und in Verbindung mit Klopapier-Rollen passiert ist. Du hast das alles so lebhaft erzählt!:)

Dieser Schlenker ist einmalig:

Bei einer Frau wird als Ursache für ihren Lungenriss auf dem Formular fälschlicherweise „häusliche Gewalt“ angekreuzt. Die Aufarbeitung dieses Falles durch die Staatsanwaltschaft wird sich über drei Jahre hinziehen und letztlich in einer zweijährigen Freiheitsstrafe für den Ehemann münden.

Aber mein Lieblings-Satz ist der hier:

der kurz vor einer vernichtenden Wahlniederlage stehende Präsident der USA will einige Tage vor der Wahl jedem Bürger zwei Rollen schenken, damit von den katastrophalen Folgen seiner Politik und vor allem von den Millionen Toten ablenken,

Müsste ich irgendwas kritisieren, würd ich sagen, dass man die Geschichte ordentlich kürzen könnte. Nicht umbedingt die Geschehnisse, sondern Deine Beschreibungen. Zum Beispiel der Weg zum Dach, oder Details, wie das Alter der prot. Etc…(Siehe Joe).
Übrigens (Siehe Joe): Gogols, Der Mantel, musst Du umbedingt lesen (ein Meisterwerk).

Bin gespannt auf Deine nächste Story.;)

Mit Gruss, Ji
 



 
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