Vorfreude

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Soljanka

Mitglied
@ revilo -

was genau stört dich denn daran? Lesefluss? Verständnis? Zu pathetisch? Was würdest du anders machen?
Ich lerne wirklich gerne dazu. Danke für's Lesen und Kommentieren.
 

revilo

Mitglied
Vorfreude


Eingeschlagen
in ein Netz von Plastikfäden
liegt der Baum am Wegesrand.

Aufgestellt
und weit ausladend
und zum sehnsuchtsvollen Warten
lädt er ein
bald wird er Lichter tragen.

Er übt schon:

Eingestellt
ins Dichternetz,
im mit nicht gar zu engen,
struktur- und wortlastigen Nähten
bestickten Schlafgewand.
insbesondere S 2 hat wenig mit Lyrik zu tun.....ich will dich nicht belehren......LG revilo
 

Soljanka

Mitglied
Ach, revilo,
ich betrachte Kritik nach Möglichkeit als Angebot an mich, was besser zu machen.
Ich sehe mittlerweile ein, dass dein Feedback-Stil eher nicht persönlich gemeint ist,
aber wirklich hilfreich finde ich solche Sätze wie "das ist für mich keine Lyrik" nicht.
Was ist denn für dich lyrisch?
Also zu dicht und gedrängt soll ein Gedicht nicht sein. Also prosaischer, damit es Lyrik wird?
Du verwirrst mich.
Trotzdem Danke für die Rückmeldung.
 

revilo

Mitglied
Ich verwirre Dich? Das finde ich gut. Nimm meine Anmerkungen einfach als Denkanstoß.Ob Du etwas davon umsetzt, bleibt selbstverständlich Dir überlassen. Lyrik ist subjektiv. LG
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
im mit nicht gar zu engen,
struktur- und wortlastigen Nähten
bestickten Schlafgewand.


Das ist völlig verunglückt, solche Wendungen findet man eher in Abhandlungen und nicht Gedichten.
Lass' doch, oh, dem Tannenbaum seine grünen Blätter und dort stehen, wo er seine Jugend verbracht hat ...

Es grüßt
Dyrk
 

Soljanka

Mitglied
Hallo Dyrk und auch revilo,

ich werd die Stelle noch mal überdenken. Wenn es überhaupt lohnt.
War eher ein Gelegenheitsgedicht, nichts woran mein Herz besonders hängt.
Aber ich habe den Baum nicht abgeholzt und in das Plastiknetz eingeschnürt.
So habe ich ihn am Wegrand vorgefunden.

Gruß
Soljanka
 

Eumeline

Gast
Hallo Soljanka,

aufgeben solltest du den Text nicht. Er fühlt sich aber auch noch nicht wirklich fertig an. Über die Adjektive nachzudenken, lohnt, und auch die Anordnung der einzelnen Bestandteile könnte man zumindest prüfen.

Aufgestellt
wird er Lichter tragen
ausladend
zum sehnsuchtsvollen Warten
einladen

und übt schon


Das soll keine Verbesserung sein, einfach nur anders, und so Vergleich und Einordnung ermöglichen. Das "demnächst" halte ich allerdings für wirklich verzichtbar, über die "Und" dächte ich sehr nach. Der Rest ist Abschätzung: Hat zum Beispiel das doppelte Partizip "ausladend - einladend" mehr Wirkung oder das weniger stark gestaltende, aber auch weniger aufdringliche "ausladend - einladen"?

Eumeline
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Meine Vermutung ist, dass du mit dem in ein Netz gesperrten Baum einen Vergleich mit der Situation des Gedichtschreibers anstellen willst, der gewissen Regeln der Lyrik verpflichtet ist. Dies scheint mir jedoch so unverbunden nicht recht gelungen. Der Dichter wird wie der Baum, wenn ich das Gedicht recht verstehe, deiner Ansicht nach in ein Netz von Regeln gezwungen. Ein Netz kann eine Hilfe sein, aber es kann auch stören, nämlich dann, wenn man den herrenlosen Weihnachtsbaum aufstellen will - adäquat das Dichternetz, es stört dann, wenn der Gedichtschreiber nach neuen Wegen sucht und sich seine Regeln selber machen muss. Gegen neue Wege in der Lyrik hat niemand etwas einzuwenden, im Gegenteil. Jeder ist ja bemüht, so originell wie möglich zu schreiben. Nun ist es aber so, dass man die Regeln erst einmal beherrschen muss, denn erst dann weiß man, was man anders machen muss, um neue Wege überhaupt ausprobieren zu können. Selbst das Naturtalent fängt klein an. Ohne diese Erfahrung entsteht bei der Suche nach neuen Wegen allerhöchstens Pfusch.

Sprachlich ist dein Gedicht leider wenig ausgearbeitet, auch der Plot ist meiner Ansicht nach nicht geglückt. Dir gelingt es nicht, den Vergleich des eingesperrten Weihnachtsbaums zum "eingesperrten" Gedichtschreiber logisch verständlich rüberzubringen. Ich bin sogar der Meinung, dass meine Vorkommentatoren nicht begriffen haben, was dein dichterisches Anliegen ist. Soviel ich gelesen habe, sind sie bei der Sprache hängengeblieben.

Falls du einen Rat annehmen willst: Lies Gedichte von bekannten Lyrikern, um dich erst einmal sprachlich zu schulen. Ein Tipp: Versuch nicht, "Kunst" zu machen, sondern versuch, dem Leser dein Anliegen auf einfache, aber logische Weise verständlich zu machen.

blackout
 

Tula

Mitglied
Hallo Soljanka

Mal zum Rat:
Falls du einen Rat annehmen willst: Lies Gedichte von bekannten Lyrikern, um dich erst einmal sprachlich zu schulen.

Richtig: lies Jan Wagner, Sina Klein, Thomas Böhme uva.

Ein Tipp: Versuch nicht, "Kunst" zu machen, sondern versuch, dem Leser dein Anliegen auf einfache, aber logische Weise verständlich zu machen.

Die drei genannten reichen aus, um zu begreifen, dass man sich bei Lyrik eben NICHT "auf logische Weise verständlich macht." Um Himmels Willen ...

LG
Tula
 

Soljanka

Mitglied
Ich versuch es noch mal. So ganz ideal ist das nicht, dass man das Gedicht nicht mehr ändern kann...

Im Netz


Eingeschlagen
in ein dicht gestricktes Netz
von Plastikfäden
liegt der Baum am Wegesrand.

Demnächst wird er Lichter tragen.

Ins Dichternetz
hab ich ihn
eingestellt.
Ausgestellt.
Bloß gestellt.
 

revilo

Mitglied
Hallo Dyrk und auch revilo,

ich werd die Stelle noch mal überdenken. Wenn es überhaupt lohnt.
War eher ein Gelegenheitsgedicht, nichts woran mein Herz besonders hängt.
Aber ich habe den Baum nicht abgeholzt und in das Plastiknetz eingeschnürt.
So habe ich ihn am Wegrand vorgefunden.

Gruß
Soljanka

bloß nicht aufgeben.........warum fängst du nicht mit einer persönlichen Betrachtung an?
 



 
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