Wär' ich ...

5,00 Stern(e) 1 Stimme

Anonym

Gast
Wär’ ich ein Fenster
groß
wie die Welt selbst
klar
für jeden Blick

Wär’ ich eine Fahne
ruhend
fern von jedem Wind
frei
im eigenen Halt
 
Zuletzt bearbeitet:

jon

Mitglied
Meinst du "Wäre ich ein solches Fenster, dann wäre ich eine solche Fahne"? Das wäre inhaltlich nachvollziehbar. Oder fehlt da - wie der Klang suggeriert - der "dann"-Teil?
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe(r) Anonym,

auf den ersten Blick schöne Worte, aber was sollen sie sagen ... und dann, beim zweiten Lesen enthüllt sich der Sinn, und das 'dann' entsteht im Kopf des Lesers: dann wäre alles gut, wäre ich stark, würde ich gesehen, bliebe von Unbill verschont ... allerdings finde ich das Fahnenbild lyrisch nicht so stark, weil eine Fahne nun einnmal da ist, um vom Wind bewegt zu werden. Also kommt neben der Unmöglichkeit, eine Fahne zu sein, noch die Unmöglichkeit, nicht bewegt zu werden, hinzu. Das mag intellektuell eine Vielschichtigkeit andeuten, aber lyrisch - nach meinem Empfinden - nicht.
Aber die Idee, die Fortsetzung im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, finde ich toll! Und auch die ja eher pessimistische Aussage in einer hoffenden Aussage zu verbergen, gefällt mir sehr gut.

Liebe Grüße
Petra
 



 
Oben Unten