Wanderung ins Unbekannte

Flayne

Mitglied
Flucht

„Ich kann nicht mehr laufen“, drang die jammernde Kinderstimme seiner Schwester an Hyus Ohr. Er runzelte die Augenbrauen, seufzte innerlich tief auf und richtete seinen Blick auf den kleinen Welpen, der links neben ihm lief. Oder besser gelaufen war, denn das dürre, blonde Fellbündel lag nun vollkommen erschöpft und fertig auf den Boden. Scheinbar waren die Anstrengungen der letzten Tage zu viel für den kleinen Körper gewesen und die Beine, eh noch nicht für eine solche Wanderung gedacht, waren einfach unter ihr weg geknickt. Hyu konnte ihr kleines Herzchen schlagen hören.

Tapptapptapptapptapp.

So schnell schlug es, dass Hyu Angst haben musste, es würde sich überschlagen und schloss er die Augen und dachte an nichts, so hätte er es mit den Trappeln vieler rennender Pfoten verwechseln können. Irgendwie war dieses Pochen beruhigend und einschläfernd und als sein Kopf sich schon langsam nach unten senkte und sein Körper sich den erholsamen und sehnenden Schlaf holen wollte, schrak er hoch, als ein Knurren die Harmonie der Geräusche zerstörte. Mit nagender Verzweiflung schüttelte er seinen Kopf kräftig hin und her, um die Mattigkeit von sich werfen zu können. Doch die Sehnsucht nach Schlaf blieb und sein Verstand, beeinträchtigt durch die totale Erschöpfung, registrierte nur langsam, wer dieses Geräusch von sich gegeben hatte. Als er wieder zu dem kleinen Wesen neben sich blickte, schauten ihn zwei große grüne Augen flehend an. Die vor kurzem noch strahlenden Augen hatten all ihr Licht verloren und statt der Lebhaftigkeit konnte man nur noch Qualen, Angst und Trauer erkennen.

Die Last, die auf dem Herzen von Hyu lastete, schien sich dadurch noch zu verdoppeln. Als wenn es nicht schon schwer genug gewesen wäre.

Verdammt!

Er war erst 4 Jahreszeiten alt, ein Alter in dem junge Wölfe für gewöhnlich ein Draufgängerdasein führten. Vor allem Rüden, wie er einer war, nutzten diese Zeit, das Revier ihrer Eltern zu durchstreifen, ihre Grenzen auszutesten und heftig mit den attraktiven, hübschen Fähen zu flirten.
All dies würden Wunschvorstellungen für den dunkelbraunen, eigentlich gutaussehenden Wolf mit den grünbraunen Augen bleiben, denn zwar jung an Jahreszeiten, hatte er nun eine Aufgabe übernommen, die ihn Jahre vor seiner Zeit reifen lassen würde.

Auch sein Magen, die Ursache der Unterbrechung seiner Träume war das Grummeln des Magens seiner Schwester gewesen, fing nun an mit Knurren, wie ein wütender Alpha, und bildete mit den schon vorhandenen Tönen ein Duett und eine Melodie der Entbehrungen.
Hyu schloss die Augen und versuchte eine Lösung für das vorhandene Problem zu finden, doch sein Magen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Hatten die alten Wölfe seines Rudels nicht früher Geschichten darüber erzählt, damals als er noch jung war und seine Augen wie Sternenlicht glänzten. Als es für ihn kein Leid auf der Welt gab, sondern all sein Heil in seinem Rudel, in seiner kleinen Welt lag.
Damals erzählten die Wölfe, die schon grau und nur noch Haut und Knochen waren, der jungen Generation, was das Leben ihnen geboten hatte. Kaum jemand von diesen Veteranen des Lebens hatte den Winter überlebt, doch ihre Stimmen klangen in Hyus Ohren als wäre es gestern gewesen.

„Der Hunger ist ein seltsamer Gefährte. Akzeptierst du ihn, so wird er sich irgendwann im Hintergrund halten und nur noch als lähmender kurzer Gedanke ein beklemmendes Gefühl auslösen. Befriedigst du ihn, so ist er sofort verschwunden. Aber kannst du den Schmerz, den ein leerer Magen dir bereitet, nicht ausblenden, so ist die Situation so gut wie verloren. Hunger ist eines der stärksten Gefühle, zu denen wir fähig sind. Es verändert unseren Charakter, so dass wir sogar Freunde dafür töten und verletzen, es vernebelt unseren Verstand, so dass wir nicht mehr rational denken und planen können und es ergreift irgendwann komplett Besitz von unserem Körper, wird Herr unserer Sinne und unseres Geistes.“

Ja, das war damals der Inhalt ihrer Geschichten gewesen, denen Hyu, auf dem Rücken seines Vaters sitzend, gelauscht hatte. Seine Mutter hatte dabei liebevoll sein Gesicht geleckt und sein Bruder war kurz davor gewesen Hyus Schwanz anzuspringen, nur um bei dem Versuch auf die Nase zu fallen. Damals hatten sie alle darüber gelacht und sich keine Sorgen um die Zukunft gemacht. Weit fern war eine Welt gewesen, in denen die Lehren der Alten bitterste Realität werden konnte.
Seine kleine blonde Schwester, die den Blick nicht von ihm abgewendet hatte, würde niemals die Gelegenheit bekommen, den kratzenden und rauen Stimmen der Alten zu lauschen, sich mit ihren Geschwistern unterm Sternenhimmel zu Balgen und voll zufriedener Erschöpfung am warmen Leib ihrer Eltern einzuschlafen.
Nein anstatt dieses Glück zu erleben, wurde ihre die Härteste aller Lektionen am eigenem Leib zu teil: Den Umstand schmerzenden Hunger zu haben.

„Ich hab Hunger…“, kam sogleich die flüsternde Stimme erneut aus ihr hervor. „Ich hab hunger, ich friere, ich bin müde, mir tut alles weh.“
Dabei setzte sie sich langsam auf, hob eine Pfote und leckte über die geschändeten, blutigen Sohlen. Obwohl auch dies schmerzen musste, biss sie mutig die Zähne zusammen und führte die Prozedur mit angelegten Ohren, aber hingebungsvoller Leidenschaft aus.

Liebevoll und stolz blickte Hyu auf die blutjunge Fähe hinab. Auch wenn sie erst drei Monate alt war, war er der Meinung, seine Eltern hatten ihm in den Punkt zugestimmt, dass sie mal eine außergewöhnliche Wölfin werden würde.
Nun lag natürlich keine solch strahlende Zukunft vor ihr. Wäre alles so verlaufen, wie sich das Rudel das gewünscht hätte, wäre sie bestimmt zu einer selbstbewussten, tatenfrohen Wölfin herangewachsen, die irgendwann das Rudel übernommen hätte.
Nun konnte sie froh sein, wenn sie überhaupt ihre 4. Jahreszeit erleben würde.

„Komm Windhauch……. kleiner Kobold. Für heute reicht‘s. Suchen wir uns einen Unterschlupf. Ich trag dich auch weiter. Und dann, mal sehen, vielleicht kann ich uns was zu essen fangen!“, versuchte er sie mit ermutigender Stimme aufzuheitern. Und bevor sie auch nur etwas erwidern konnte, beugte er sich zu ihr runter, griff zart mit seinen Zähnen in ihr Nackenfell und hob sie sanft vom Boden auf. Das völlig erschöpfte Bündel ließ es mit sich geschehen und seufzte dankbar auf.
Ein Weilchen liefen sie so voran, der Welpe fast eingeschlafen und vor sich hin dösend und Hyu wach nach einem Versteck suchend, auch wenn das Ende seiner Kräfte abzusehen war. Obwohl es traurig klang, so konnte er froh sein, dass seine Schwester in den Tagen ihrer Wanderung soviel Gewicht verloren hatte. Wäre mehr an ihr dran gewesen, als Haut und Knochen, so hätte er vermutlich nicht mehr die Energie gehabt, sie solange zu tragen.

Am weit entfernten Horizont ging langsam die Sonne unter und tauchte die Welt in schillernd orangen Farben. Die letzten Lichtstrahlen färbten den Himmel rosa und die Wipfel der Bäume rot. Sie erreichten selbst die wandernden Tiere, kitzelten leise in ihrem Fell und weckten lebhafte Glanzspiele in ihren rauen Pelzen. Hyu hatte dieses Spiel, dieses Wunder der Farben geliebt. Er war in seinem Rudel zu Recht als Träumer verschrien gewesen, viel zu gedankenlos, als dass er irgendwann die Ambitionen gehabt hätte, Rudelführer werden zu wollen und damit Verantwortung zu übernehmen.
Nein lieber hatte er stundenlang da gesessen und in den Abendhimmel geschaut, die Form und Variationen der Wolken begutachtet. Er hatte bei beißendem Wind mit der Nase voran im stürmenden Regen gestanden, genossen wie jeder einzelne Tropfen sein Fell einweichte, ungeduldig gewartet bis die Feuchte endlich die Haut erreicht hat und mit spitzen Ohren den drohenden Donnergrollen gelauscht. Die anderen hatten sich zu der Zeit in der schützenden Höhle versteckt, belustigt die Köpfe geschüttelt und liebevolle Scherze in seine Richtung gemacht.
Die erste, die ihm vom Charakter her ähnlich gewesen war, war seine kleine Schwester, die er nun liebevoll durch die Gegend trug und die ihre Augen geöffnet hatte, um mit Faszination und kindlicher Unschuld dem Spektakel der Farben zu zusehen.

Es war ein Segen für sie beide gewesen. Für Hyu, dass er die Eigenart hatte auf einem Hügel zu liegen und den wandernden Wolken zu zusehen, für den Welpen, dass er diese Leidenschaft scheinbar teilte. Nicht ohne Grund hatte sie ihn an diesem Tag begleitet.

Als sie zurück gekehrt waren, war an ihrer Höhle nichts mehr so wie zuvor gewesen. Hyu war im Nachhinein froh, dass sein 6. Sinn ihn vor gewarnt hatte und er der jungen Fähe befohlen hatte, zurück zu bleiben und sich zu verstecken. Mit drohend angelegten Ohren und gebleckten Zähnen hatte er ihr eingetrichtert, ihm nicht zu folgen.
Scheinbar hatte diese aggressive Haltung seine Wirkung nicht verfehlt, denn anstatt neugierig alles auszukundschaften, hatte er sie nach seiner Erkundung genauso vorgefunden, wie er sie zurück gelassen hatte und aus ihrem Gesicht war jede naive Freude verschwunden, sondern ihre Mimik war durch Furcht und Irritation erfüllt gewesen. Sie widersetzte sich nicht, als er sie sanft aufhob und sich drehend von ihrer Heimat abwendete. Sie blieb still, als sie Kilometer um Kilometer zurück liessen. Und sie schwieg den ganzen darauffolgenden Tag und die rastende Nacht, so sehr stand sie unter Schock. Denn auch wenn sie nicht wusste, was geschehen war, so war ihr doch eins klar geworden: etwas unbeschreibbar Schlimmes musste vorgegangen sein, etwas, das es schaffte, den friedlichen und unbekümmerten Ausdruck im Gesicht ihres Bruders komplett aus zulöschen.
Das beunruhigte sie, so dass sie es nicht wagte, eine Frage zu stellen, aus Angst vor der Antwort. Doch irgendwann siegte Neugier und kindliche Ungeduld über die Furcht und sie begann mit drängendem Nachdruck Fragen zu stellen. Wie jetzt.

Mit einem Mal wendete sie den Kopf von der Sonne ab und blickte leicht nach oben, während Hyu immer schwerer zu tragen hatte und den Kopf vor Erschöpfung hängen ließ, so dass der Schwanz des Welpen fast den Boden streifte.
„Bruder, wo laufen wir hin?“ „Fort!“, konnte er mit Nachdruck zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor stossen. Doch der Tonfall verlor seine Wirkung, denn der Welpe fragte weiter.
„Wo ist fort?“
„Weit weg!“
„Weit weg von was?“
„Von da wo wir herkommen!“
„Ah……..“

Sie schwieg und schaute nun ein Weilchen zu, wie ein Stern nach dem anderen am Himmelszelt aufging. Hyu seufzte innerlich erleichtert auf. Das war einfacher, als er gedacht hatte.
„Warum wollen wir von da weg?“
„Weil es so ist!“
„Wann halten wir an?“
„Das weiß ich noch nicht!“
„Wann weißt du es?“
„Wenn ich den perfekten Ort finde!“
„Für was perfekt?“
„Für uns!“

Mein Gott, manchmal konnte die Göre mit ihren für ihr Alter zu intelligenten Fragen nerven, was sie gleich wieder bestätigen musste.
„Weißt du, wo das sein soll?“
„Nein!“
„Also laufen wir ohne zu wissen wo hin?“
„Ja…“
„Das ist sinnlos Bruder. Wir laufen vor unserem eigenen Schatten davon!“, sagte sie nun überaus ernst und neumalklug, der letzte Teil des Satzes eine Redensform, die sie von ihrem Vater aufgeschnappt hatte.
„Wovor hast du Angst?“
„Hnnnnnn…..“ Er scheute sich, ihr hierauf eine Antwort zu geben. Es vergingen einige Sekunden, bevor die junge Fähe seufzte.

Ihr Bruder versuchte sie zu schonen, so viel war ihr klar geworden. Ja, es stimmte sie war noch klein. Gerade mal eine Jahreszeit alt und kaum fähig auf eigenen Beinen zu stehen. Es würde noch drei Jahreszeiten dauern, eh sie als Erwachsen galt und sich gemäß der Tradition ihres Rudels den Anspruch auf einen Namen erkämpft hatte. Bis zum Ablauf dieser Spanne hatten die Welpen eines Wurfs nämlich keinen individuellen Namen, sondern wurden mit Kosenamen gemäß ihrer Eigenschaften und ihres Aussehens angesprochen. Die Annahme eines richtigen Namens kennzeichnete den Bruch mit der Kindheit und das Erreichen von Reife, sowohl in körperlicher als auch geistiger Hinsicht. Ein Welpe konnte es kaum erwarten, endlich als volles Mitglied des Rudels zu gelten.
Sie machte da keine Ausnahme, und schon jetzt waren ihr die liebevollen Bezeichnungen Kobold und in letzter Zeit eher Windhauch leid, denn sie wollte als eigenständige und selbst denkende Persönlichkeiten angesehen werden. Dass ihr großer Bruder, der selbst erst kurz vor der Reise seinen Namen erhalten hatte, all die gegenwärtigen Probleme auf sich laden wollte, machte ihr zu schaffen. Dann drängte sich ihr wieder eine ganz spezifische Frage auf.
Mit erwartungsvollem Blick, schaute sie wieder nach oben und sie spürte, wie ihr Bruder sich innerlich auf eine weitere Frage-Antwort-Runde gefasst machte.

„Hyu, wo sind Mutter und Vater!“

Wie vom Donner getroffen zögerte Hyu kurz in seinem Schritt, doch versuchte sofort wieder in Bewegung zu kommen, um sich von den Erinnerungen, die auf ihn einprasselten, abzulenken. Dennoch konnte er es nicht verhindern, dass sich eine kleine Träne aus seinem Augenwinkel stahl, seine Wange herablief um dann auf die Nase seiner Schwester zu fallen, die das Nasse verwundert aufleckte und deren Augen sich beim erkennen des salzigen Geschmacks erschrocken weiteten. Dennoch wollte sie nicht locker lassen.

„Wo sind unsere Geschwister?“

Tapp..Tapp..Tapp.. Er musste weiter laufen. Eine weitere Träne verirrte sich in seinem Fell.

„Wo sind unsere Onkel und Tanten?“

Tapp………Tapp……….Tapp….. Nun konnte man schon von einem wahren Tränenfluss sprechen.
Der kleine Welpe registrierte natürlich all die feuchten Tränen, ihr Gesicht wurde ja auch davon genässt. Als sie ihren Bruder nun so aufgelöst sah, konnte sie nicht umhin, selbst in Tränen auszubrechen und erst einmal verstummt lief Hyu weiter, während der Welpe, den er trug, durch Schluchzer geschüttelt wurde. Nach einer Weile, war die kleine Fähe wieder fähig zu sprechen.

„Warum sind wir so allein?“, konnte sie mühsam schluchzend hervorbringen.

Nun konnte Hyu nicht anders. Er setze sie liebevoll auf den Boden ab und vergrub seine Nase tief in ihren warmen weichen Pelz, wie er selbst es als Welpe bei seiner Mutter getan hatte und wie er und seine Schwester es nie wieder würden tun können. So weinten sie beide einige Zeit still vor sich hin und jeder tröstete den jeweils Anderen. Es waren keine Worte von Nöten, um den anderen Geborgenheit zu schenken, nur die bloße Anwesenheit des Verwandten reichte aus, so dass wieder Frieden in ihre Herzen einkehren konnte. Zumindest für den Moment. Als sich beide einigermaßen gefasst hatten, die Fähe konnte nicht anders, als noch ab und an zu schluchzen, richtete sich Hyu auf, nachdem er seiner Schwester liebevoll das Gesicht gesäubert hatte.
Nach einer scheinbaren Ewigkeit, die er mit einem Blick in die Sterne verbracht hatte, begann er zu sprechen.

„Unsere Eltern…..,“ begann er sanft und in einer melodischen Singsangstimme. „Unsere Eltern, unsere Tanten und Onkel, die Alten und Jungen, unsere Geschwister, unsere Cousins und Cousinen, sie alle sind nun in einer besseren Welt, wie der Rest unseres Rudels.“
Fragend stand der Welpe auf und setzte sich neben Hyu, wobei sie seinem Blick zum Himmelsfirmament folgte und versuchte, das Wunder zu erfassen, welches Hyu da erspäht haben mochte. Gütig und voller Liebe leckte er ihn über den Kopf.

„Sie sind dort, wo die Sterne und die Sonne und der Mond leben, wenn sich ihr Abbild aus unserer Sicht stiehlt und kein Auge sie mehr erfassen mag. Unsere Mutter und unser Vater sind an dem Ort, an dem die Sonne sich zur Ruhe legt, nachdem sie uns den ganzen Tag ihre Wärme geschenkt hat, an dem Ort, wo die Sterne geboren werden und diese sich zum Spielen treffen. An dem der Mond seine Geschichten erzählt und all deine Träume Realität werden. Wo es keinen Hunger und kein Leid gibt, sondern nur Wunder und grenzenlosen Frieden.“
Mit glänzenden Augen und aufgeregt starrte die noch nicht mal 4 Monate alte Fähe hinauf zum Himmel.
„Da möchte ich auch hin! Jetzt sofort! Ich möchte bei unserer Familie sein, bei Mama und Papa und meinem kleinen Bruder! Wir wären alle wieder zusammen und ein Rudel!“

Sofort schmiegte Hyu seinen Kopf wieder in ihr Nackenfell und drückte sanft seinen Körper an ihren, so dass beide die Gegenwart des anderen spürten. „Glaub mir Windhauch, noch möchtest du dort nicht hin. Denn es gibt dort keine Veränderung und keine Abenteuer. Du wirst erst dann dorthin gerufen und in diese Welt eingelassen, wenn du in deinem Leben genug gesehen und erfahren hast, so dass du dankbar für all die Ruhe bist. Nein Kleine, wir beide haben noch nicht genug aufWelt erlebt, als das wir bereit wären, von ihr zu scheiden! Doch glaub mir, Mama und Papa und unsere Geschwister, sie alle werden auf uns warten und wenn die Zeit reif ist, uns mit Freuden bei sich begrüßen! Und sie werden warten, egal wie lange es auch dauern mag!“

Der Welpe legte nun beruhigt die Ohren an und schmiegte ihren Körper ganz an Hyu. Er merkte, dass die Müdigkeit sie übermannte und entschloss, nach einem kleinen Blick über die Gegend, dass sie hier die Nacht verbringen konnte und es sicher genug zum Schlafen war.
Er folgte dem Beispiel seiner Schwester und legte sich neben ihr zu Boden. Das Letzte, was er hörte, war das leise Gemurmel der kleinen Wölfin, als sie fragte: „Und wir beide werden zusammen bleiben?“
„Natürlich Windhauch, für immer und ewig….“, flüsterte er zurück und war bald darauf gefangen von den Träumen, die ihn blindlings im Schlaf überfielen.
 



 
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