Wandler

5,00 Stern(e) 10 Bewertungen

Ubertas

Mitglied
Liebe Maren, Lieber Scal,
Euch beiden ein ganz großes Dankeschön fürs Lesen, Lob und die vielen Sterne.
Ich freue mich sehr darüber:)
Danke.
Liebe Grüße ubertas
 

Agnete

Mitglied
nimmt mich mit, liebe Ubertas.
Der Prinz, der heute kein Held mehr sein muss, denn beim "Weggang der Planeten" braucht es keine Helden, sondern Vertraute, die einen halten, zu einem stehen. Dann lösen sich auch die Eisblumen auf. Liebe kann die Welt verändern ( auch und gerade die kleine, persönliche)- Helden selten. ;)
lG von Agnete
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @Agnete , @Rachel , @klausKuckuck ,

Euch ganz lieben Dank fürs Lesen sowie für die wunderbaren Bewertungen.
Liebe Agnete, du hast so schöne, eigene Worte für das Gedicht gefunden. Worte, die über das Gesagte hinaus gehen und wunderschön sind. Du hast vollkommen Recht: Liebe kann die Welt verändern. Sie verändert zwei Welten oder noch mehr..
Ich danke Euch:)
Liebe Grüße in die Runde,
ubertas
 

wiesner

Mitglied
Brauchte nicht nachschauen - Heldenkleider besaß ich nie, nur warme Kleidung. Mir ist oft kalt ...

Ein schönes, kompaktes Gedicht ist Dir gelungen, liebe Ubertas. Habs gerne gelesen!

Gruß
Béla
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Béla,

die Heldenumhänge sitzen auch nicht gut.
Das Einzige, das wirklich wärmt, ist die innere Wärme.
Danke für deine Worte!

Lieben Gruß ubertas
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Manfred,

einen ganz lieben Dank fürs Lesen und die tolle Bewertung. Ich freue mich sehr darüber:)

Lieben Gruß ubertas
 

Perry

Mitglied
Hallo Uebertas,
könnte auch ein astronomisches Märchen sein, obwohl es dabei kein Happy End für Prinzessin und Prinz zu geben scheint!
Gern Hineingespürt und LG
Manfred
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @Perry und @Arcos ,
Lieber Manfred, Lieber Önder,
Euch beiden ganz lieben Dank fürs Lesen. Es freut mich sehr, dass Euch mein Gedicht gefällt. Danke lieber Manfred für deine wundervollen Gedanken! Sie gefallen mir sehr:)
Danke auch für die vielen Wandelsterne lieber Önder!
Liebe Grüße an Euch
ubertas
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @evermore ,
ganz lieben Dank fürs Lesen und deine vielfach vergebenen Sterne.
Ich freue mich wie der kleine Prinz:)
Danke!
Lieben Gruß ubertas
 
E

evermore

Gast
Hey @Ubertas


Was mich an diesem Text zuerst fesselt, ist seine stille Intensität: Die Zeilen wirken wie auf schwarzes Papier gehaucht – flüchtig, zart, aber mit einem unterschwelligen Nachdruck. Der Titel „wandler“ evoziert Bewegung, Zwischenzustände, Identitätsbrüche – und dieses Thema zieht sich durch das ganze Gedicht wie ein Schatten.

Die erste Zeile „mondprinzessin / hauche die eisblumen“ ist ein sehr starkes Bild. „Eisblumen“ auf einer Fensterscheibe sind ein Klassiker der zarten Vergänglichkeit, aber hier werden sie durch eine „Mondprinzessin“ erzeugt – also durch eine nächtliche, fast mythische Figur. Das ist schön doppeldeutig: kühl und poetisch.

Die Zeile „die mit dir beginnt prinz“ bringt eine interessante Verschiebung: Aus der Mondprinzessin wird nun ein „Prinz“ angesprochen. Vielleicht ist das Spiel mit Geschlechterrollen gewollt, vielleicht verweist es auf zwei Figuren in Beziehung. Mich stört ein wenig, dass die Zeile grammatikalisch hakt. „Die mit dir beginnt“ – was genau beginnt? Die „Nacht“? Dann hätte es klarer in die Zeile davor gehört. Aber vielleicht ist gerade diese Entrücktheit Teil der Ästhetik.

Die Imperative „zerreiße / alle heldenkleider“ gefallen mir besonders. Das klingt nach Entkleidung von Rollen, nach Befreiung vom Pathos – sehr kraftvoll. Dass das direkt auf den „weggang der planeten“ folgt, verstärkt dieses Bild des Entgleitens, Entkleidens, der Entsagung. „Planeten“ könnten hier für Ordnung, Systeme, oder auch Schicksalsbahnen stehen.

Formal finde ich das Gedicht konsequent: Es verzichtet auf Satzzeichen und Großschreibung – das unterstreicht den schwebenden, entrückten Charakter. Vielleicht hätte man rhythmisch noch etwas verdichten können – ein stärkerer Fokus auf Klang, auf Alliteration oder Reim, hätte das Gedicht musikalischer gemacht.

Trotzdem: Die Bilder bleiben, gerade in ihrer Offenheit, hängen. „Weggänge der Planeten“ sind selten Stoff für Gedichte, und hier gelingt es, diese kosmische Geste mit etwas zutiefst Persönlichem zu verknüpfen – fast wie ein leiser Abgesang auf eine alte Rolle, ein altes Ich.


LG
evermore
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

sufnus

Mitglied
Hey!

Kein Wort des allgemeinen Lobes ist zu viel - also kann ich ja ruhig noch etwas mehr hinzufügen. :)

Zu evermores Hinweis auf die grammatikalisch etwas sperrig erscheinende "die mit dir beginnt"-Passage: Ich finde die Überhüpfung der "Strophengrenze" (wenn man bei den durch Leerzeilen abgegrenzten zwei- und einzeiligen Einheiten von "Strophen" sprechen will) durch den Relativsatz völlig unproblematisch, in Standardorthographie übertragen: [Ich] haue Eisblumen in das Fenster der Nacht, die mit dir beginnt, Prinz. Und was die Leerzeilen angeht, finde ich auch nix dabei, wenn ein Gedanke über diese Leerzeilen hinwegreicht - das ist eigentlich auch nicht weiter ungewöhnlich bei Gedichten.

Meines Erachtens ist die Anschlussformulierung, nämlich "die schwarzen wolken" im Hinblick auf den Bezug viel spannender (und dehnt tatsächlich die üblichen Satzbauregeln). Wenn man es in ein Standarddeutsch überführen möchte gibt es tatsächlich drei Möglichkeiten und welche der drei es nun sein soll (oder ob gar keine von den dreien), das lässt sich tatsächlich nicht objektiv untermauern:

Möglichkeit 1:
Der angesprochene Prinz ist als eine parenthetische Anrede aufzufassen, er bekommt also zwei Kommata verpasst, und "die schwarzen Wolken" ist ein Akkusativobjekt zu "beginnt" mit einer leicht ungewöhnlichen Wortstellung des Nebensatz-Prädikats. In Normaldeutsch übersetzt (mit angepasster Wortstellung) hieße das dann also:

[Ich] hauche die Eisblumen in das Fenster der Nacht, die mit dir, Prinz, die schwarzen Wolken beginnt.

Möglichkeit 2:
"die schwarzen wolken" ist (inklusive des bestimmten Artikels) eine Art (zugegeben ungewöhnliches) Pseudonym des Prinzen. Das kennt man vielleicht eher von Indianer-Comics: Hugh! Ich bin Häuptling "Die rauchende Pfeife" und grabe dann mal mein Kriegsbeil aus, wenn ich das Sch...Teil denn jemals wiederfinde.

Möglichkeit 3:
"die schwarzen wolken" sind ein Akkusativobjekt zu "hauche" und damit Bestandteil einer Aufzählung: Das lyr. Ich haucht also Eisblumen und schwarze Wolken in das Glas der Nacht und hat diese Aufzählung von Akkusativobjekten etwas Regel-herausfordernd durch ein Präpositionalobjekt mit erläuterndem Relativsatz unterbrochen.

Letztlich ist natürlich keine dieser Deutungen auf Kosten der anderen "richtig" - aber immerhin gibt es überhaupt Möglichkeiten, den Satz einigermaßen sinnvoll aufzudröseln. Selbst das ist in der Lyrik keine Selbstverständlichkeit und muss es auch gar nicht sein. :)

LG!

S.
 

Ubertas

Mitglied
Mit reichlicher Verspätung ganz liebe Grüße in die Runde:)
Aktuell treibe ich als Rhinovirozerus durch die Pfefferminz-Galaxie, bereit, meinen Ereignishorizont baldigst in die mittige Einkerbung der Taschentücherbox trudeln zu lassen.
Danke fürs Lesen, die tiefgründigen Gedanken und Anregungen nebst der vielen Sterne:
@evermore @sufnus @Tula : DANKE
Ich bin überwältigt von den gefundenen Worten zu meinem schlichten Gedicht.
Ihr habt euch auf so wundervolle Art und Weise in selbiges hineingedacht, lieber Sufnus, lieber evermore! Meine Hochachtung für diese Fähigkeit. Ich gelange zu der Überzeugung, selbst hätte ich nicht das Zeug dazu. Umso erhellender und interessanter ist es, Eure Eindrücke zu lesen:) dafür meinen größten Dank! Tatsächlich ist es ein Teil der 'Strophen-Überhüpfung' genauso wie die gefundene Möglichkeit 3. Da ich ein großer Freund der Selbstbeidröselung bin, will ich es tatsächlich offen haken lassen (mit aller Möglichkeit) trotz ungewöhnlicher Zeilenzusammenrottung;-)
Ich freue mich über jedes Wort von Euch und zwar sehr.
Die Anregungen werde ich mitnehmen. So etwas schönes gelingt nur in einem Forum wie diesem. Es gibt Menschen, die zwischen den Zeilen lesen und dies mitteilen können!
Eure ubertas.
 



 
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