Warten

JakobG

Mitglied
-Warten -​




Zwei Paar schwere lederne Winterstiefel stapften durch tiefen frische gefallenen Schnee. Beide bewegten sich langsam und angestrengt, jedoch war eines sicher im Schritt. Das andere eher humpelnden Schrittes. Joseph, der Besitzer des wankenden Stiefelpaares, musste sich von seinem Freund und einzigen Nachbarn hier oben stützen lassen. Hans war sein Name. Der Weg den sie zurückzulegen hatten war sowieso schon beschwerlich. An den steilen Bergwiesen kam man leicht ins rutschen. Vor allem wenn sich noch Eis unter dem Schnee befand. Selbst wenn beide Männer auch ihre Wiesen haargenau kanten, wenn sie auch wussten in welche Himmelsrichtung sich welcher Baum auf ihrem Berg neigt, konnten auch sie nicht genau sagen wo man heute Nacht sicheren Tritt hat. Es war auch klar, dass unter normalen Umständen eine solche Wanderung wie diese keiner der beiden unternommen hätte. Nicht nur, dass es Winter war, es war auch Nacht und es stürmte so sehr, dass die Schneeflocken wie Züge waagerecht an ihren gefrorenen Gesichtern vorbei zischten. Scheinbar orientierungslos und doch wissend welcher Weg zu wählen ist, wandelten die zwei Schemen durch die Nacht.

Ein Hund bellte in der Ferne. Hans sagte erleichtert: „Ich höre den Hund wir sind fast da.“ Joseph seufzte fast lautlos. Als wolle der Hund den beiden den Weg weisen bellte er die ganze Zeit. Begleitet von der immer lauter werdenden Orientierungshilfe, erreichten sie mit letzten Kräften Hans einfache Hütte.

Drinnen angelangt setzte Hans seinen Freund auf einen Holzstuhl und bat ihn mit dem ablegen des Mantels noch zu warten bis Feuer entzündet werde und der kleine Raum mit einer wohligen Wärme durchzogen sein wird.

Während Sich Hans am Kamin zu schaffen machte, erkundigte sich Joseph nach dem Hund. „Wie weiß der Hund, dass du kommst wenn er doch schon taub ist?“ fragte er. „Er bellt oft ins Blaue hinein, früher war er ein ganz ausgezeichneter Wachhund. Das lässt er sich in seinem Alter und trotz zunehmender Blindheit nicht nehmen. Auch wenn die Dinge die er anbellt sich oft als Gespenster herrausstellen.“, war die Antwort.

Ein gemütlich goldenes Licht erhellte den Raum ein wenig. Man konnte förmlich fühlen, wie die Wärme des Feuers in die steifen Glieder der Männer kroch.
Sie saßen sich am Tisch gegenüber. Der Blick beider Richtung Kamin gewandt.
Hans setzte an: „Wieso hast du nicht das Licht in das Fenster gestellt wie abgemacht? So hätte ich dich schon eher holen können und wir hätten uns diesen Marsch erspart.“
„Gleich bei Tagesanbruch wollte ich mich zu dir aufmachen.“ sagte Joseph.
„Du bist doch dem Fiebertraum schon viel zu nahe, als das du diesen Marsch geschafft hättest.“, tadelte Hans, „Außerdem muss er rechtzeitig gerufen werden und er sieht doch nur das Licht auf meiner Seite des Berges.“

Hans ging zum Feuer und stellte einen Topf Wasser auf das Rost. Anschließend entzündete er eine Kerze und befestigte sie in dem Kerzenständer der sich auf dem Sims eines winzig kleinen Fensters neben der Eingangstür befand. Als das erledigt war verharrte er vor dem kleinen Fenster. Er blickte hindurch und rührte sich nicht. Da nun die einzige Bewegung vom Züngeln der Flammen im Kamin ausging und die Einfachheit der Hütte mitsamt der Einrichtung, die nur aus einem Holztisch mit zwei Stühlen, einem mit Stroh gefülltem Holzrahmen, welcher als Bett diente, einem Kamin und ein Paar Regalen mit Krims Krams wie Kochbesteck, 2 Tassen, einem Laib Brot und Werkzeug für den bäuerlichen Alltag sowie auch zur Verarbeitung selbst gewonnener Rohstoffe lies die Szenerie wie ein Stillleben wirken.

Hans schien dies zu spüren und wendete sich schaudernd von dem Fenster ab.

„Ich dachte auch, es sei nicht so schlimm und das Fieber würde mich nicht übermannen. Lieber Hans, glaubst du wirklich wir müssen nach ihm rufen?“ fragte Joseph.

„Deine Wangen sind Rot wie die vergiftete Seite eines Apfels und deine Stirn ist so heiß wie das Feuer, dass unserer Kaffeewasser kochen lässt. Auf dem Weg hierher brauchtest du meinen unterstützenden Arm. Es war höchste Zeit dich in die Obhut einer freundlichen Hand zu begeben und ich reiche dir meine gern. So war es auch die Abmachung zwischen uns.“, war Hans Antwort.

Das Ende des Gesprächs wurde von dem pfeifen des Wassertopfes eingeläutet. Hans bereitete zwei herrlich duftende Kaffee zu, deren Duft dafür sorgte, dass sich die einfache Hütte für kurze Zeit in eine orientalische Kaffeebar verwandelte. Man hörte für einen Augenblick sanftes trommeln und das spielen einer Sitar.

Hans teilte einen halben Laib Brot in 2 Teile und gab ein Teil davon, begleitet von einem Stück Käse an Joseph weiter. Beide Aßen und tranken ohne ein Wort zu sagen, denn der Weg hatte hungrig gemacht und der Kaffee erweckte tot geglaubte Geister wieder zu neuem Leben.

Nun saßen die Freunde Pfeife rauchend da und blickten aufmerksam ins Feuer, welches, sich dankbar revanchierend, mit wohliger wärme erkenntlich zeigte. Beiden Gesichtern war die Jahrelange harte Arbeit anzusehen. Sie waren von Falten gezeichnet, nur dass Hans Falten um die Augen und um den Mund von einem freundlichem Wesen zeugten. Joseph war eher der mürrische. Man konnte fast glauben, dass das Wesen eines Menschen, sein verhalten in seiner Jugend sowie auch in der Erwachsenenzeit sich dann im Alter in seinen Furchen im Gesichtes eingräbt. Denn Joseph sah trotz seiner aktuellen Mattigkeit aus als würde ihm etwas nicht passen und wahrscheinlich tat es das auch nicht.

Hans erhob sich von seinem Stuhl und schnappte sich den Weidenkorb. Er teilte Kurz mit, dass er Holz holen wolle und ging mit seinem Mantel bekleidet hinaus in den immer noch grimmig wütenden Schneesturm. Nach einiger Zeit, Joseph meinte es wären wohl 15 Minuten vergangen, worin er sich aber aufgrund seines Fiebers auch getäuscht haben könnte, lauschte er genauer hin. Er dachte: „wo bleibt nur mein guter Freund? Auch der Hund ist ruhig.“ Er reckte sein Ohr ein Stück weiter in Richtung der Eingangstür. Plötzlich hörte er Wölfe heulen. Er schrak zurück. Obwohl er eigentlich oft Wölfe heulen hörte, machte die Enfernung die Brisanz der Situation aus. Sein Freund konnte in Gefahr sein und er, Fiebertrunken, konnte nichts unternehmen. Zumindest nicht gegen ein Rudel Wölfe. Plötzliche Stille erfüllte die Szene. Es war eine gefühlte Ewigkeit lang grauenhaft ruhig. Plötzlich bellte der Hund und drei Sekunden später kam Hans zur Tür hinein. Joseph fragte wo denn der Freund gewesen ist? Hans setzte den Holzkorb ab und sagte, „Ich habe noch Ausschau gehalten. Bis auf meinen Hund habe ich aber niemanden gesehen“.

Beiden war anzusehen, dass ihnen das warten zusetzte. Joseph war das Fieber und seine übermächtig erschlaffende Wirkung auf den Körper und den Geist anzusehen.

In Hans Blick sah man Sorge. Mit verstohlenen Blicken sah er immer wieder zu seinem Nachbarn und Freund hinüber. Er sollte eigentlich wissen oder es zumindest ahnen, dass es Joseph bald besser ergehen wird. Aber die Natur der beiden Freunde Sorgte dafür, dass sich einer um den anderen sorgte. Wenn man in einer so unwirtlichen Gegend sein Leben fristet, ist man gut beraten, wenn man einen Freund hat der sich sorgt und da ist, wenn es Notwendig wird.

„Meine Tochter tat schon recht in die Stadt zu ziehen.“ sagte Joseph, „Nichts sah sie mehr in dem Leben hier oben. Sie sagte es ist zu anstrengend und zu einsam. Ob ich nicht mitkommen wolle. Ich könnte mir in den Allerwertesten beißen es nicht getan zu haben. Was gibt es hier schon noch für einen alten Man zu holen. Krankheit und Fieber. Das sieht der Berg für mich vor. Selbst wenn es mir gut gehen würde. Außer dir ist hier niemand mehr. Ich bin dem Leben überdrüssig geworden.“

Während Joseph dieses Geständnis an die Heimat der beiden vor sich her murmelte, sah man wie Hans erötete.


„Ich hoffe der Fieberteufel spricht aus dir.“, schimpfte Hans ein wenig lauter als gewollt. „Du darfst dich nicht von der Situation gefangen nehmen lassen. Darfst nicht vergessen welche Geschenke der Berg dir gemacht hat. Denke doch an die aufwachende Natur am Ende eines harten Winters. Wie kleine Zwerge mit bunten Hüten hüpfen die Blüten der Frühjahrsblüher aus dem Boden. Die Zweige aller Bäume und Sträucher knospen. Man sieht den Vögeln die Freude an. Denke doch an das satte Grün des Sommers. Das Gefühl das sich einstellt, bei einem Spaziergang an einem warmen feuchten Sommertag unter dem dichten Blätterdach des Waldes. Die Tiere erfreuen sich am reichhaltig gedecktem Tisch der Felder und der Wiesen. Denke an den eisig erfrischenden Geschmack eines Schluckes Wasser aus der Bergquelle. Vergiss nicht die Bank im Osten um die alte Eiche auf der wir im Herbst saßen, Pfeife rauchten und unter dem zufrieden bunt gewordenem Blätterdach ins Tal hinabblickten. Jeden Tag aufs neue stellten wir fest wie gut es das Leben mit uns meinte. Ich sehe, dass es dir im Moment anders steht aber vergiss nicht dankbar zu sein für die Herrlichkeit unserer Natur. Es ist ein kostbares Gut!“

Plötzlich heulten die Wölfe erneut. Nur diesmal war etwas anders. Das Rudel wirkte aufgeregter als sonst und sie waren näher. Aber das war nicht alles, da mischte sich ein anderes Geräusch unter das der Wölfe. Es wurde lauter und nur deswegen konnte man es identifizieren. Es war ein Pferd im Galopp. Nun bellte auch der alte Hund (was eine gute Leistung war denn es war tatsächlich etwas zu hören). Anfangs klang es nach einem Pferd. Doch mittlerweile, das Geräusch war recht nah, klang es nach 4 Pferden. Das Wiehern hörte sich nach einer Stimme an, die sich an gegenüberliegenden Felswänden zu einem gespenstischem Echo aufplusterte.

Das traben erstarb und man hörte nur ein dumpfes Schnauben. Neben der Eingangstür befand sich eine, an der Wand befestigte Glocke. An der war ein Faden geknotet der in der Türecke durch ein Rohr nach draußen verschwand.

Hans und Joseph sahen zu der Glocke. Sie schwenkte langsam aus, kam zum stehen und bewegte sich in die Ausgangsstellung ohne zu läuten. Diese Szene dehnte die Zeit in der einfachen Hütte ungemein. Der Hund fing wieder an zu bellen. Aber es hörte sich so an als würde er sich dabei entfernen.

Für eine Minute war alles still. Selbst das Feuer schien sich nicht zu trauen tonvoll zu lodern.

Aus diesem unheilvollen Zustand wurden beide durch ein energisches lautes läuten der Glocke gerissen. Beide starrten mit aufgerissenen Augen zur Tür. Beide wussten, dass er nun da war. Joseph stand auf und bedankte sich bei dem Freund für die Mühe und Sorgen. „Bis bald“, waren Josephs Worte bevor er die Tür öffnete. Der Blick durch die Tür fiel ins Dunkle. Schnee stürmte in den Raum. Vor der Tür war aber Niemand zu erkennen. Nachdem sich die Augen an den Blick in dieses finstere Loch gewöhnt hatten, zeichnete sich ein Schemen ab. Der nebulöse Umriss eines Mantels. Er hüllte das, was darin steckte komplett ein. Durch eine, tief ins Gesicht gezogene ausgefranste Kapuze war kein Stück Haut zu sehen. Nur Schwarz dass sich von anderem, dunklerem Schwarz minimal abhebt.. Aus dem Hintergrund der fürchterlichen Person streckte sich, wie in Zeitlupe die Schnauze eines offenbar riesigen schwarzen Pferdes. Durch seine bebenden Nüstern entließ es dampfend Atemluft. Die Person nickte bedeutsam in Richtung der beiden Freunde. Geichzeitig ließ das Pferd ein tiefes Wiehern verlauten, dass so klang als käme es von 4 Pferden.

Und Joseph trat den Weg an.

Hans konnte gerade noch „Viel Glück und Dank“ zu Joseph rufen, während er sich ein letztes mal im Türblatt um drehte. Dann schlurfte er ermattet nach draußen. Die Tür schloss sich. Nach dem Abzug des Trosses durch Nacht, Eis und Nebel hörte Hans nicht mehr.

Als die Wärme ins Haus zurückkehrte und der Schrecken nicht mehr auf Hans Gesicht ruhte, stopfte sich der Alte eine Pfeife. Während er so rauchte dachte er an das was vor ihm lag. Er nah die Kuckucksuhr vom Regal die er von seinem Freund einst als Geschenk erhielt und las die Inschrift.

-MORS CERTA, HORA INCERTA-

Er stellte sie weg und ging nach draußen. Der Schneesturm hatte sich gelegt und ein neuer Tag brach gerade an. Gerade kam sein Hund von seinem Ausflug zurück um ihn direkt freudig ins Gesicht zu bellen. Er sah über das Tal hinweg zu dem Sonnenaufgang und lächelte. Er sprach zu niemand bestimmtem: „Wo lässt es sich schöner warten als hier!Bis Bald alter Freund.“





~fin~​
 

Benn

Mitglied
Zwei Paar schwere lederne Winterstiefel stapften durch tiefen frische gefallenen Schnee. Beide bewegten sich langsam und angestrengt, jedoch war eines sicher im Schritt. Das andere eher humpelnden Schrittes. Joseph, der Besitzer des wankenden Stiefelpaares, musste sich von seinem Freund und einzigen Nachbarn hier oben stützen lassen. Hans war sein Name. Der Weg den sie zurückzulegen hatten war sowieso schon beschwerlich. An den steilen Bergwiesen kam man leicht ins rutschen. Vor allem wenn sich noch Eis unter dem Schnee befand.
Das Wichtigste an einer Geschichte ist der Anfang. Die ersten Worte entscheiden, ob du den Leser an den Hacken bekommst oder nicht. Dein Anfang ist nicht schlecht, nur etwas zu kompliziert. Mache einfache Sätze. z.B.: Zwei Paar lederne Winterstiefel stapften durch tiefen Schnee. Jeder Schritt war Schweißtreibend und Joseph humpelte. Sein einziger Freund Hans musste ihn stützen. Hier oben, war die Natur gnadenlos rau und verzieh keinen Fehler. Den Weg, den die zwei Männer gehen mussten, war mörderisch. Auf den steilen Bergwiesen waren schon viele abgerutscht und in die Todesschlucht gestützt.
Selbst wenn beide Männer auch ihre Wiesen haargenau kanten, wenn sie auch wussten in welche Himmelsrichtung sich welcher Baum auf ihrem Berg neigt, konnten auch sie nicht genau sagen wo man heute Nacht sicheren Tritt hat. Es war auch klar, dass unter normalen Umständen eine solche Wanderung wie diese keiner der beiden unternommen hätte. Nicht nur, dass es Winter war, es war auch Nacht und es stürmte so sehr, dass die Schneeflocken wie Züge waagerecht an ihren gefrorenen Gesichtern vorbei zischten. Scheinbar orientierungslos und doch wissend welcher Weg zu wählen ist, wandelten die zwei Schemen durch die Nacht.
Beide waren in den Bergen aufgewachsen. Sie kannten jeden Baum und jeden Stein. Doch in dieser Nacht war alles anders. Jeder Tritt war unsicher. Der Sturm peitsche ihnen die Schneeflocken ins Gesicht und ihre Eiskristalle zerkratzten die gefrorene Haut.
Ein Hund bellte in der Ferne. Hans sagte erleichtert: „Ich höre den Hund wir sind fast da.“ Joseph seufzte fast lautlos. Als wolle der Hund den beiden den Weg weisen bellte er die ganze Zeit. Begleitet von der immer lauter werdenden Orientierungshilfe, erreichten sie mit letzten Kräften Hans einfache Hütte.
„Ich höre Bella. Der Hund ruft uns“, schrie Hans erleichtert. Joseph seufzte: „Gott sei Dank, wir haben es geschafft.“ Mit letzten Kräften erreichten sie die Hütte.
Während Sich Hans am Kamin zu schaffen machte, erkundigte sich Joseph nach dem Hund. „Wie weiß der Hund, dass du kommst wenn er doch schon taub ist?“ fragte er. „Er bellt oft ins Blaue hinein, früher war er ein ganz ausgezeichneter Wachhund. Das lässt er sich in seinem Alter und trotz zunehmender Blindheit nicht nehmen. Auch wenn die Dinge die er anbellt sich oft als Gespenster herrausstellen.“, war die Antwort.
Kluger vergleich. Auch das Tier altert mit seinem Herr.
Ein gemütlich goldenes Licht erhellte den Raum ein wenig. Man konnte förmlich fühlen, wie die Wärme des Feuers in die steifen Glieder der Männer kroch.
Der Feuerschein flackerte im Raum. Eine wohltuende Wärme, die sich ausbreitete, machte die steifen Glieder geschmeidig und alle Lebensgeister kehrten zurück.
Hans ging zum Feuer und stellte einen Topf Wasser auf das Rost. Anschließend entzündete er eine Kerze und befestigte sie in dem Kerzenständer der sich auf dem Sims eines winzig kleinen Fensters neben der Eingangstür befand. Als das erledigt war verharrte er vor dem kleinen Fenster. Er blickte hindurch und rührte sich nicht. Da nun die einzige Bewegung vom Züngeln der Flammen im Kamin ausging und die Einfachheit der Hütte mitsamt der Einrichtung, die nur aus einem Holztisch mit zwei Stühlen, einem mit Stroh gefülltem Holzrahmen, welcher als Bett diente, einem Kamin und ein Paar Regalen mit Krims Krams wie Kochbesteck, 2 Tassen, einem Laib Brot und Werkzeug für den bäuerlichen Alltag sowie auch zur Verarbeitung selbst gewonnener Rohstoffe lies die Szenerie wie ein Stillleben wirken.
Einfache Lebensart. Naturverbunden.
Deine Wangen sind Rot wie die vergiftete Seite eines Apfels
Ich weiß, was du damit sagen willst. Aber der Vergleich hinkt. Rote Äpfel sind nicht giftig. Nur bei Schneewittchen. Suche einen besseren vergleich.
duftende Kaffee zu, deren Duft
Ersetze einmal Duft mit Aroma. Wortwiederholungen lassen den Leser stolpern.
Hans teilte einen halben Laib Brot in 2 Teile und gab ein Teil davon, begleitet von einem Stück Käse an Joseph weiter. Beide Aßen und tranken ohne ein Wort zu sagen, denn der Weg hatte hungrig gemacht und der Kaffee erweckte tot geglaubte Geister wieder zu neuem Leben.
gefällt mir.
Nun saßen die Freunde Pfeife rauchend da und blickten aufmerksam ins Feuer, welches, sich dankbar revanchierend, mit wohliger wärme erkenntlich zeigte. Beiden Gesichtern war die Jahrelange harte Arbeit anzusehen. Sie waren von Falten gezeichnet, nur dass Hans Falten um die Augen und um den Mund von einem freundlichem Wesen zeugten. Joseph war eher der mürrische. Man konnte fast glauben, dass das Wesen eines Menschen, sein verhalten in seiner Jugend sowie auch in der Erwachsenenzeit sich dann im Alter in seinen Furchen im Gesichtes eingräbt. Denn Joseph sah trotz seiner aktuellen Mattigkeit aus als würde ihm etwas nicht passen und wahrscheinlich tat es das auch nicht.
Klasse beschrieben. Gefällt mir.
Er dachte: „wo bleibt nur mein guter Freund? Auch der Hund ist ruhig.“
Gedanken nicht mit Gänsefüßchen schreiben. Ist keine wörtliche Rede
In Hans Blick sah man Sorge. Mit verstohlenen Blicken sah er immer wieder zu seinem Nachbarn und Freund hinüber. Er sollte eigentlich wissen oder es zumindest ahnen, dass es Joseph bald besser ergehen wird. Aber die Natur der beiden Freunde Sorgte dafür, dass sich einer um den anderen sorgte. Wenn man in einer so unwirtlichen Gegend sein Leben fristet, ist man gut beraten, wenn man einen Freund hat der sich sorgt und da ist, wenn es Notwendig wird.
Beschreibt die enge Beziehung und Abhängigkeit der Freunde voneinander.
Gut gemacht. Der Leser fühlt mit den beiden.
„Meine Tochter tat schon recht in die Stadt zu ziehen.“ sagte Joseph, „Nichts sah sie mehr in dem Leben hier oben. Sie sagte es ist zu anstrengend und zu einsam. Ob ich nicht mitkommen wolle. Ich könnte mir in den Allerwertesten beißen es nicht getan zu haben. Was gibt es hier schon noch für einen alten Man zu holen. Krankheit und Fieber. Das sieht der Berg für mich vor. Selbst wenn es mir gut gehen würde. Außer dir ist hier niemand mehr. Ich bin dem Leben überdrüssig geworden.“
Die Tochter herbeizuziehen, als Zweifler, als Gegenstück zu Josephs Lebens. Gut gemacht.
„Ich hoffe der Fieberteufel spricht aus dir.“, schimpfte Hans ein wenig lauter als gewollt. „Du darfst dich nicht von der Situation gefangen nehmen lassen. Darfst nicht vergessen welche Geschenke der Berg dir gemacht hat. Denke doch an die aufwachende Natur am Ende eines harten Winters. Wie kleine Zwerge mit bunten Hüten hüpfen die Blüten der Frühjahrsblüher aus dem Boden. Die Zweige aller Bäume und Sträucher knospen. Man sieht den Vögeln die Freude an. Denke doch an das satte Grün des Sommers. Das Gefühl das sich einstellt, bei einem Spaziergang an einem warmen feuchten Sommertag unter dem dichten Blätterdach des Waldes. Die Tiere erfreuen sich am reichhaltig gedecktem Tisch der Felder und der Wiesen. Denke an den eisig erfrischenden Geschmack eines Schluckes Wasser aus der Bergquelle. Vergiss nicht die Bank im Osten um die alte Eiche auf der wir im Herbst saßen, Pfeife rauchten und unter dem zufrieden bunt gewordenem Blätterdach ins Tal hinabblickten. Jeden Tag aufs neue stellten wir fest wie gut es das Leben mit uns meinte. Ich sehe, dass es dir im Moment anders steht aber vergiss nicht dankbar zu sein für die Herrlichkeit unserer Natur. Es ist ein kostbares Gut!“
Und sofort der Widerspruch in Form von Beispielen, die den Charakter deines Protas beschreiben. Gut gemacht.
Plötzlich heulten die Wölfe erneut.
Der Wolf als Symbol und Vorboten des Bösen. Jetzt muss etwas passieren.
Aus dem Hintergrund der fürchterlichen Person streckte sich, wie in Zeitlupe die Schnauze eines offenbar riesigen schwarzen Pferdes. Durch seine bebenden Nüstern entließ es dampfend Atemluft. Die Person nickte bedeutsam in Richtung der beiden Freunde. Geichzeitig ließ das Pferd ein tiefes Wiehern verlauten, dass so klang als käme es von 4 Pferden.
Im Rücken der grauenhaften Gestalt erschien ein mächtiger Pferdekopf. Nüstern wie Brunnenschächte, aus denen die Atemluft dampfte. Es wieherte wie ein Donner in den Bergen und roch nach dem Schwefel der Hölle. Beschreibe nicht zu genau. Kurze Sätze. Spannung. Geschwindigkeit. Bilder im Kopf.
Er stellte sie weg und ging nach draußen. Der Schneesturm hatte sich gelegt und ein neuer Tag brach gerade an. Gerade kam sein Hund von seinem Ausflug zurück um ihn direkt freudig ins Gesicht zu bellen. Er sah über das Tal hinweg zu dem Sonnenaufgang und lächelte. Er sprach zu niemand bestimmtem: „Wo lässt es sich schöner warten als hier!Bis Bald alter Freund.“
Ein schönes Ende. Es runded deine Geschichte ab. Ich finde du solltest an deiner Geschichte arbeiten. Viele tun das nicht. Leider. Verbessere Rechtschreibfehler und setze dich mit deinen Gedanken auseinander. Mir haben deine Freunde gefallen. Auch der Ort an dem sie Leben und das Ende ohne Frust. Du hast das wertvolle im Leben beschrieben. Vieleicht kannst du es noch konkreter machen. Liebe Grüße von Benn.
 

JakobG

Mitglied
Hallo Benn,
vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine erste Geschichte für die Öffentlichkeit so ausführlich zu kommentieren. Mir war anfangs wirklich bange ob Sie überhaupt anklang findet. daher freue ich mich umso mehr über dein positives Feedback. Ich habe auch schon wieder ein wenig daran gefeilt. Mir ist beim laut vorlesen einiges an Wortwiderholungen und an grammatikalischen Unsinnigkeiten aufgefallen.

vielen Dank nochmal und Llebe Grüße zurück
Jakob
 



 
Oben Unten