„Warum schaust du so traurig?“
„Sag mir doch, warum du so traurig bist!“, fragte die Stimme wieder.
Die Schildkröte sah nach oben. Vor ihr stand ein großer zottiger Hund.
„Wo sind deine Ohren?“, fragte die Schildkröte erstaunt, statt dem Hund auf seine Frage zu antworten.
Der Hund sah sie nur mit großen Augen an.
„Wo sind deine Ohren?“, wollte die Schildkröte wieder wissen.
Der Hund sah sie immer noch fragend an.
„Oh, natürlich, wie dumm von mir“, sagte die Schildkröte zu sich selbst.
„ Wo sind deine Ohren?“, rief sie so laut sie konnte.
Jetzt sah der Hund traurig aus.
„Ich bin so geboren worden“, antwortete er, „ich kann nichts dafür!“
„Ich auch nicht!“, sagte die Schildkröte und sah an sich herab.
„Deine Hinterbeine fehlen ja!“, rief der Hund verblüfft.
„Jetzt verstehe ich, warum du so traurig bist“, murmelte er.
Er setzte sich zur Schildkröte. Eine Zeitlang saßen sie schweigend nebeneinander.
„Die anderen machen sich ständig lustig über mich“, seufzte die Schildkröte.
„Das kenne ich“, erwiderte der Hund und seufzte ebenfalls, „ich träume schon ein Leben lang davon gut zu hören.“
„Und ich“, rief die Schildkröte, „träume schon ein Leben lang davon schnell laufen zu können!“
Wieder herrschte Stille.
„Weißt du was?“, entfuhr es dem Hund nach einer Weile aufgeregt, „ich habe da eine Idee!“
Er nahm die Schildkröte und setzte sie sich auf seinen Kopf. Die Schildkröte klammerte sich erschrocken mit den Vorderfüßen fest.
„Halte dich gut fest!“, rief der Hund und lief los.
Die Schildkröte hatte so etwas noch nie empfunden. So schnell war die Welt noch nie an ihr vorbeigeflogen.
„Mir ist ganz schwindelig im Bauch“, stöhnte sie. Der Hund lief schneller und schneller.
„ Achtung!“, rief er zu ihr nach oben, dann sprang er auch schon mit einem riesigen Satz über eine Pfütze.
„Ich kann fliegen!“, schrie die Schildkröte aufgeregt, „ich kann fliegen!“
Sie war überglücklich.
In diesem Moment blieb der Hund unverhofft stehen. Fast hätte die Schildkröte den Halt verloren. Sie wollte sich schon lauthals beschweren als sie bemerkte, dass sie vor einem Schaufenster standen und der Hund ihr gemeinsames Spiegelbild anstarrte.
„Ich habe Ohren!“, brachte er heiser hervor, „schau doch, ich habe Ohren!“
Die Schildkröte verstand zuerst nicht, dann sah sie aber genauer hin.
Ihre Vorderfüße, mit denen sie sich am Kopf festhielt, sahen in der Glasscheibe wie Ohren aus.
„Warte!“, rief sie hastig und drehte die Füße ein wenig. Dann flüsterte sie kaum hörbar: „Kannst du mich verstehen?“
„Klar und deutlich!“, jubelte der Hund.
„Ich habe nicht nur Ohren, die wie echte Ohren aussehen, ich kann damit auch das kleinste Geräusch hören!“, rief er begeistert.
Tränen liefen ihm die Wangen herunter.
„Wir sind das perfekte Team“, jubelte die Schildkröte, „uns kann keiner mehr schlagen!“
Dieser Meinung war auch der Hund.
„Ich möchte die Grillen zirpen hören!“, sagte der Hund träumerisch, „lass uns in den Park laufen!“
„Und ich möchte über eine Parkbank springen!“, rief die Schildkröte begeistert.
Die Beiden hatten den ganzen Tag eine riesige Freude. Als es Abend wurde, wollte die Schildkröte ein letztes Mal über einen umgestürzten Baum springen. Doch der Hund blieb plötzlich stehen.
„Was ist los?“, wollte die Schildkröte wissen.
„Dreh meine Ohren bitte etwas nach links!“, sagte der Hund nur.
Die Schildkröte fragte nicht weiter nach, sondern machte das, was der Hund von ihr verlangte. Irgendetwas war nicht in Ordnung.
„Ich höre eine Frau um Hilfe rufen“, sagte der Hund aufgeregt.
„Es kommt von da drüben!“
Er zeigte mit der Pfote auf ein Gebäude in der Ferne.
„Wir müssen helfen! Halt dich fest!“
Der Hund rannte los. Der Schildkröte tränten die Augen. Als sie ganz nah waren, sahen sie einen dunkel gekleideten Mann, der versuchte einer alten Frau die Handtasche zu entreissen.
„Wenn ich dir sage bleib stehen, dann mach sofort halt!“, rief die Schildkröte dem Hund zu, „vertrau mir!“
Als die beiden nur noch wenige Meter von der alten Frau und dem Dieb entfernt waren, gab die Schildkröte das Kommando. „Bleib stehen!“
Sofort bremste der Hund ab. In diesem Moment löste die Schildkröte die Vorderpfoten und flog in einem Bogen über die Straße an den Kopf des Angreifers. Bewusstlos ging dieser zu Boden. Der alten Frau zitterten die Beine von dem Schreck so sehr, dass sie sich setzte. Der Hund und die Schildkröte ließen sich neben ihr nieder.
„Danke!“, sagte sie, als sie sich etwas beruhigt hatte, „ihr seit meine Retter, meine Helden!“
Sie umarmte beide herzlich und drückte sie ganz fest. Tränen liefen ihr die Wangen hinab.
„Ich habe alles gesehen und die Polizei alarmiert!“, rief ein Mann aus dem Fenster über ihnen. Als die Polizei kurze Zeit später eintraf, war der Räuber immer noch ohnmächtig. Die Polizisten verständigten einen Notarzt und halfen der Frau in den Einsatzwagen, damit sie sich von dem Schock erholen konnte. Der Hund und die Schildkröte blieben bei ihr.
„Habt ihr ein Zuhause?“, wollte die Frau wissen. Die Beiden schüttelten den Kopf.
„Wollt ihr nicht zu mir ziehen?“, fragte die alte Frau darauf hoffnungsvoll und ihre Augen fingen zu glänzen an.
„Ich habe ein kleines Haus und einen großen Garten. Ich wäre froh, wenn wir eine Familie sein könnten.“
„Was haltet ihr davon?“
Der Hund und die Schildkröte sahen sich an.
Ja, das wollten die beiden auch. Zustimmend nickten sie, worauf die alte Frau sie wieder überglücklich umarmte.
„Jetzt müssen wir nie wieder traurig sein“, sagte der Hund zur Schildkröte als sie neben der Frau hertrotteten.
„Nein, das will ich auch nicht mehr. Glücklich sein ist viel viel schöner!“, erwiderte die Schildkröte und lachte.
„Sag mir doch, warum du so traurig bist!“, fragte die Stimme wieder.
Die Schildkröte sah nach oben. Vor ihr stand ein großer zottiger Hund.
„Wo sind deine Ohren?“, fragte die Schildkröte erstaunt, statt dem Hund auf seine Frage zu antworten.
Der Hund sah sie nur mit großen Augen an.
„Wo sind deine Ohren?“, wollte die Schildkröte wieder wissen.
Der Hund sah sie immer noch fragend an.
„Oh, natürlich, wie dumm von mir“, sagte die Schildkröte zu sich selbst.
„ Wo sind deine Ohren?“, rief sie so laut sie konnte.
Jetzt sah der Hund traurig aus.
„Ich bin so geboren worden“, antwortete er, „ich kann nichts dafür!“
„Ich auch nicht!“, sagte die Schildkröte und sah an sich herab.
„Deine Hinterbeine fehlen ja!“, rief der Hund verblüfft.
„Jetzt verstehe ich, warum du so traurig bist“, murmelte er.
Er setzte sich zur Schildkröte. Eine Zeitlang saßen sie schweigend nebeneinander.
„Die anderen machen sich ständig lustig über mich“, seufzte die Schildkröte.
„Das kenne ich“, erwiderte der Hund und seufzte ebenfalls, „ich träume schon ein Leben lang davon gut zu hören.“
„Und ich“, rief die Schildkröte, „träume schon ein Leben lang davon schnell laufen zu können!“
Wieder herrschte Stille.
„Weißt du was?“, entfuhr es dem Hund nach einer Weile aufgeregt, „ich habe da eine Idee!“
Er nahm die Schildkröte und setzte sie sich auf seinen Kopf. Die Schildkröte klammerte sich erschrocken mit den Vorderfüßen fest.
„Halte dich gut fest!“, rief der Hund und lief los.
Die Schildkröte hatte so etwas noch nie empfunden. So schnell war die Welt noch nie an ihr vorbeigeflogen.
„Mir ist ganz schwindelig im Bauch“, stöhnte sie. Der Hund lief schneller und schneller.
„ Achtung!“, rief er zu ihr nach oben, dann sprang er auch schon mit einem riesigen Satz über eine Pfütze.
„Ich kann fliegen!“, schrie die Schildkröte aufgeregt, „ich kann fliegen!“
Sie war überglücklich.
In diesem Moment blieb der Hund unverhofft stehen. Fast hätte die Schildkröte den Halt verloren. Sie wollte sich schon lauthals beschweren als sie bemerkte, dass sie vor einem Schaufenster standen und der Hund ihr gemeinsames Spiegelbild anstarrte.
„Ich habe Ohren!“, brachte er heiser hervor, „schau doch, ich habe Ohren!“
Die Schildkröte verstand zuerst nicht, dann sah sie aber genauer hin.
Ihre Vorderfüße, mit denen sie sich am Kopf festhielt, sahen in der Glasscheibe wie Ohren aus.
„Warte!“, rief sie hastig und drehte die Füße ein wenig. Dann flüsterte sie kaum hörbar: „Kannst du mich verstehen?“
„Klar und deutlich!“, jubelte der Hund.
„Ich habe nicht nur Ohren, die wie echte Ohren aussehen, ich kann damit auch das kleinste Geräusch hören!“, rief er begeistert.
Tränen liefen ihm die Wangen herunter.
„Wir sind das perfekte Team“, jubelte die Schildkröte, „uns kann keiner mehr schlagen!“
Dieser Meinung war auch der Hund.
„Ich möchte die Grillen zirpen hören!“, sagte der Hund träumerisch, „lass uns in den Park laufen!“
„Und ich möchte über eine Parkbank springen!“, rief die Schildkröte begeistert.
Die Beiden hatten den ganzen Tag eine riesige Freude. Als es Abend wurde, wollte die Schildkröte ein letztes Mal über einen umgestürzten Baum springen. Doch der Hund blieb plötzlich stehen.
„Was ist los?“, wollte die Schildkröte wissen.
„Dreh meine Ohren bitte etwas nach links!“, sagte der Hund nur.
Die Schildkröte fragte nicht weiter nach, sondern machte das, was der Hund von ihr verlangte. Irgendetwas war nicht in Ordnung.
„Ich höre eine Frau um Hilfe rufen“, sagte der Hund aufgeregt.
„Es kommt von da drüben!“
Er zeigte mit der Pfote auf ein Gebäude in der Ferne.
„Wir müssen helfen! Halt dich fest!“
Der Hund rannte los. Der Schildkröte tränten die Augen. Als sie ganz nah waren, sahen sie einen dunkel gekleideten Mann, der versuchte einer alten Frau die Handtasche zu entreissen.
„Wenn ich dir sage bleib stehen, dann mach sofort halt!“, rief die Schildkröte dem Hund zu, „vertrau mir!“
Als die beiden nur noch wenige Meter von der alten Frau und dem Dieb entfernt waren, gab die Schildkröte das Kommando. „Bleib stehen!“
Sofort bremste der Hund ab. In diesem Moment löste die Schildkröte die Vorderpfoten und flog in einem Bogen über die Straße an den Kopf des Angreifers. Bewusstlos ging dieser zu Boden. Der alten Frau zitterten die Beine von dem Schreck so sehr, dass sie sich setzte. Der Hund und die Schildkröte ließen sich neben ihr nieder.
„Danke!“, sagte sie, als sie sich etwas beruhigt hatte, „ihr seit meine Retter, meine Helden!“
Sie umarmte beide herzlich und drückte sie ganz fest. Tränen liefen ihr die Wangen hinab.
„Ich habe alles gesehen und die Polizei alarmiert!“, rief ein Mann aus dem Fenster über ihnen. Als die Polizei kurze Zeit später eintraf, war der Räuber immer noch ohnmächtig. Die Polizisten verständigten einen Notarzt und halfen der Frau in den Einsatzwagen, damit sie sich von dem Schock erholen konnte. Der Hund und die Schildkröte blieben bei ihr.
„Habt ihr ein Zuhause?“, wollte die Frau wissen. Die Beiden schüttelten den Kopf.
„Wollt ihr nicht zu mir ziehen?“, fragte die alte Frau darauf hoffnungsvoll und ihre Augen fingen zu glänzen an.
„Ich habe ein kleines Haus und einen großen Garten. Ich wäre froh, wenn wir eine Familie sein könnten.“
„Was haltet ihr davon?“
Der Hund und die Schildkröte sahen sich an.
Ja, das wollten die beiden auch. Zustimmend nickten sie, worauf die alte Frau sie wieder überglücklich umarmte.
„Jetzt müssen wir nie wieder traurig sein“, sagte der Hund zur Schildkröte als sie neben der Frau hertrotteten.
„Nein, das will ich auch nicht mehr. Glücklich sein ist viel viel schöner!“, erwiderte die Schildkröte und lachte.