Dresdner Sinfoniker | Wie Dada nach Dresden kam
war eine Kunstaktiom2019
und nahm Bezug auf die Dresdner Dada-Gruppe,
die von 1919 bis 1922 Aktionen machte.
Ich habe das alles leider verpasst.
war eine Kunstaktiom2019
und nahm Bezug auf die Dresdner Dada-Gruppe,
die von 1919 bis 1922 Aktionen machte.
Ich habe das alles leider verpasst.
Wie Dada nach Dresden kam, war ich noch tot.
Ich rollte als Käse vor den Bahnhof und schwieg.
Später kam ich dann zur Welt
und rief laut "Dada!"
und "Lalulalula!"
Die Zeit verschwamm in leerem Schaum
und ich in einer Rauchwolke auf dem Mond.
So rief ich laut "Dada!"
Wenn der Regenwurm nicht aus der Erde geschaut hätte,
wäre die Trompete noch ganz.
Wenn Anjuschka das Sonnenblumenöl nicht verschüttet hätte,
lebte Michail Alexandrowitsch Berlioz noch.
Die Komsomolzin hätte ihn nicht überfahren.
Doch das ist ein Narrativ,
eine Erzählung in einem Roman.
Der Teufel lief über den roten Platz und ich schlüpfte auf die Erde.
Laut rief ich Dada!
Dada!
... immer wieder Dada!
Und blickte auf die entgleiste Straßenbahn
und den Kopf, der darüberrollte.
Es war ein Kopf aus Buchstaben.
Es war ein Kopf aus Lettern.
Michail Alexandrowitsch Berlioz glaubte, er wisse, was er machen würde.
Wenn Anjuschka kein Öl vergossen hätte,
hätte er gemacht, was er wusste.
Ich rufe Dada! und denke. Warum rufen die anderen nicht auch Dada?
Ich sehe den verbogenen Regenwurm
in der Trompete.
Eine Rakete steigt in den Himmel.
Noch eine steigt.
und noch eine.
Sie schreiben Dada in den Himmel
und nehmen uns mit.
Tanz der Raketen.
Ich suche den Friedhof.
Dort gibt es Frieden.
Was für ein Egoismus!
Dada!
Lalulalula!
Ich klaube die Schnitzel der Geister vergangener Dichter aus leisen Fugen
und säe sie in die Früh.
Dada ist da. Immer da.
In Dresdens Gartenlauben
und in den Betonbauten
und in den Ziegelbauten
und zwischen Straßenbahnschienen,
die Anjuschka nie gesehen hat.
Heute sah ich eine Taube
zwischen den Ästen
des hohen Baumes
vor dem Balkon.
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