Wie das Kartoffelbrot entstand, Teil 1

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Wie das Kartoffelbrot entstand

In alter Zeit, man hatte gerade die ersten Überlegungen angestellt, ob man beginnen sollte, die Tage, Monate und Jahre zu zählen, lebte in einem Tal am Fluss Süßwasser eine junge Frau. Sie war nett anzusehen, immer lustig und freundlich zu Mensch und Tier. Und sie war ... eine Hexe.
Aber das wusste zu der Zeit, in der unsere Geschichte beginnt, noch niemand. Nicht, dass die Frau, die übrigens auf den Namen Silvania hörte, es geheimgehalten hätte, nein, es gab einfach zu wenige Menschen in ihrer Umgebung, denen das hätte auffallen können.
Und wenn doch, dann hätte es wahrscheinlich eh keinen interessiert.
Außerdem war die Tatsache auch nicht leicht zu erkennen, denn Silvania lehnte es ab, sich in das traditionelle Schwarz zu kleiden. Auch ihr Benehmen ließ keine Vermutungen aufkommen. Sie trug bunte Kleider und einen lustigen Blumenhut. Ihr langes, zu einem dicken Zopf geflochtenes Haar und die wunderschönen braunen Augen bildeten einen interessanten Kontrast zu dieser Farbenpracht aus Rot, Gelb, Blau, Grün und tausend Zwischentönen.

Silvania verbrachte ihre Tage mit dem Sammeln von Kräutern, dem Kochen verschiedener Tränke und Essenzen und außerdem mit Gesang und Spiel im Wald.
Nun, glockenrein würde man ihre Stimme vielleicht nicht unbedingt genannt haben, aber sie hatte einen dunklen, sehnsüchtigen klang, den sich die Sängerin selbst nicht erklären konnte. Schließlich fehlte es ihr an nichts.
Die Tiere des Waldes begegneten ihr mit Zutrauen, ihr kleiner Kräutergarten wuchs und blühte in aller Pracht und was immer sie anfasste, gelang.

Zwei der Waldbewohner hatten sich ihr besonders eng angeschlossen, ein Kaninchen und eine Eule. Denen hatte sie, schon um sie von all ihren anderen tierischen Freunden zu unterscheiden, und um sie besser ansprechen zu können, wenn sie sich mit ihnen unterhielt, die Namen Cindy und Bert gegeben.
Die Beiden hatten sich bald daran gewöhnt und wenn Silvania rief, so kamen Cindy und Bert meist sogleich zu ihr gehoppelt und geflogen, jedes auf seine Weise.

So vergingen ungezählte Tage. Ab und an schwang sich Silvania auf ihren Lieblingsbesen und rauschte davon, dem nächstgelegenen Dorf zu. Am Stiel ihres Fluggerätes hingen duftende Kräuter und verschiedene heilsame Tränke, die sie den Bewohnern im Tausch gegen Stoffe, Werkzeuge und andere wichtige Waren überließ.
Freilich kam sie nicht auf dem Besen ins Dorf gerauscht, sie ließ den im nahegelegenen Wald zurück. Aber das geschah nicht aus Heimlichtuerei, sondern aus ganz praktischen Überlegungen heraus. Warum sollte sie das Ding durch das Dorf schleppen, wenn es ihr doch dort nicht nützlich war?

Hatte Silvania ihre Waren getauscht, führte sie ihr Weg in die kleine Schänke, wo sie den Jutesack mit den ertauschten Waren abstellte und sich dieses oder jenes Bierchen gönnte.
Das hatte den Vorteil, dass sie all die Neuigkeiten und Gerüchte erfuhr, die sich die Gäste so erzählten. Hatte sie genug gehört (und getrunken), schulterte sie den Sack und wanderte, manchmal ein klitzekleines bisschen schwankend, aus dem Ort hinaus, dem Wald entgegen, wo sie ihren Besen bestieg und sich auf den Rückflug begab.

Einmal, die Erntezeit neigte sich schon ihrem Ende zu, saß Silvania nach erfolgreichem Handel wieder einmal bei einem Krug Bier, als die Tür des Gasthauses heftig aufgestoßen wurde und ein prunkvoll gekleideter Herr herein trat. Er schritt in die Mitte der Gaststube und stellte sich in Positur. Dann entrollte er ein Pergament und verlas die Botschaft:
"Der Herrscher des Königreiches Turmalinia gibt allen Menschen seines Landes kund und zu wissen, dass er seinen Sohn, den durchlauchtigsten Prinzen Ben von Turmalinia und Turmalania, zu vermählen gedenkt. Selbiger Prinz hat sich ausbedungen, nur einer praktisch veranlagten und sparsamen Maid anvertraut zu werden, weshalb unser verehrter Hochkönig von Turmalinia und Herrscher des Reiches von Turmalania, unser allerhochwohlgeborenster König Nasefein der Siebte, folgende Aufgabe stellt, welche jede Bewerberin um die Hand seines herrschaftlichen Sprosses zu lösen vermögen muss.
Die fragliche Maid muss den gesamten Hof mit einer Mahlzeit zu sättigen vermögen, die ausschließlich aus Pflanzen bestehen darf, welche im Reiche gedeihen. Die Zutaten dürfen das Maß eines Scheffels nicht übersteigen und müssen sowohl mit reinem Quellwasser bereitet, als auch von köstlichem Geschmacke sein."

Ein Murmeln erhob sich, als der Herold sein Pergament wieder aufrollte und stolzen Schrittes auf genau den Tisch zusteuerte, an dem Silvania saß.
"Erlaubt mir, holde Dame, mich an diesem Tische niederzulassen!", bat er mit gezierter Geste.
"Ei freilich, nur zu!" Die Hexe lächelte ermunternd.
Als der Höfling Platz genommen hatte, rief die junge Frau: "Herr Wirt, einen Krug vom besten Bier und ein gutes Mahl, bitte! Dieser Mann ist weit geritten, gefahren, gelaufen - oder was immer - und ist sicher hungrig und durstig."

Dem Herold war das sichtlich peinlich. Solch vorlautes Benehmen war er von den Damen des Hofstaats nicht gewohnt. Dennoch, der Erfolg gab der Bauerndirne Recht. Er war wirklich ziemlich ausgedörrt und auch sein Magen hatte sich bereits ein paarmal vernehmlich gemeldet.
Er ließ also seine Vorbehalte ob der weibischen Unart beiseite und ließ sich munden, was der Wirt ihm nach kurzer Zeit vorsetzte.

Silvania war neugierig. Sie musterte den blassen Kerl eingehend, was den heftig erröten ließ.
"Sagt", hob die Hexe an, "Wie ist er so, Euer Prinz?"
Wieder musste der Bote heftig schlucken. Solch freche Fragen hätte bei Hofe ...
'Ach, was solls?', dachte er und kaute den letzten Bissen, bis er seinen Mund geleert hatte.
Dann setzte er sich aufrecht hin und erklärte: "Prinz Ben ist ein schöner junger Mann, der sicher einmal einen guten und gerechten König abgeben wird. Er versteht sich auf Jagd und Kampf ebenso, wie auf Poesie und Saitenspiel. Er spricht drei verschiedene Sprachen und ist hat großes Interesse an Kunst und Mathematik. Dabei ist er immer fröhlich und gut zu allen Menschen, ganz gleich, ob sie arm oder wohlhabend seien.

Silvania nickte versonnen und bedankte sich freundlich für die Auskunft. Dann zahlte sie und griff sich den Sack, der diesmal nicht besonders schwer zu tragen war. Sie winkte dem Wirt und den Dorfbewohnern noch einmal kurz zu und schlenderte dann hinaus, dem Wald entgegen.

Der Herold saß noch eine Weile schweigend da, dann nahm er den letzten Schluck aus seinem Krug und murmelte: "Was für ein seltsames Weib."
Er schüttelte den Kopf, legte eine Münze auf den Tisch und stolzierte hinaus, wo sein treues Ross ihn erwartete.

Inzwischen traf Silvania zu Hause ein. Sie verstaute den Reisebesen und öffnete die Tür.
Am offenen Fenster saß Cindy und hob wachsam ein Lid, als ihre menschliche Freundin eintrat. Durch die offene Tür kam Bert herein gehoppelt und machte sich gleich über die Mohrrübe her, die ihm Silvania lächelnd reichte.

Mit einem "Uff" ließ sie sich auf ihren alten, klapprigen Stuhl sinken und schaute sich in ihrer kleinen Stube um.
"Wie es wohl an so einem Königshof sein mag?", fragte sie sich. Und sie versuchte, sich das Leben im Schloss von Turmalinia auszumalen. Es misslang. Weder konnte sie sich das Schloss selbst, noch seine Bewohner vorstellen. Sie sah nur den prächtigen Herold, sonst nichts.
Auch die Aufgabe, die der Bote verlesen hatte, kam ihr wieder in den Sinn.
Da kam ihr plötzlich eine Idee. Sie eilte hinaus und betrat wenig später den kleinen Schuppen, der sich, ein wenig schief, an ihr Häuschen lehnte. Dort bewahrte sie ihre Vorräte auf, die sie nun durchsuchte.
Viel war da nicht zu sehen. Ein wenig Roggen, etwas Weizen, verschiedene Gemüse und ...
"Ach!", rief sie aus, als sie die runden Knolle wiederfand, die sie vor einer ganzen Weile am Rand des Waldes ausgegraben hatte. "Die wollte ich doch noch einpflanzen!"
Sie setzte sich auf eine der Lagerkisten und betrachtete die seltsamen Gewächse.
Anschließend erhob sie sich, steckte eine Knolle in ihre Schürzentasche und sprach zu sich selbst: "Das werde ich nach dem Schnee tun, wenn es wieder wärmer wird."
Sie kehrte ins Haus zurück und legte die Knolle auf das Regal an der Wand, damit sie ihr Vorhaben nicht wieder vergaß.

Die Schneezeit brach an und bald ruhte das Land unter einer dichten weißen Decke.
Silvania aber saß auf ihrer Bank beim Herd und nähte sich einen neuen Quilt.

***

Die Zeit verging und irgendwann begann die Sonne, Löcher in den weißen Belag zu lecken, der, zu Wasser getaut, Flüsse und Bäche gewaltig anschwellen ließ.
Silvania, die schon mit großer Ungeduld auf die Rückkehr von Licht und angenehmeren Temperaturen gewartet hatte, schöpfte neue Kraft und sah sich, im Schein der ersten warmen Strahlen, unternehmungslustig in ihrer Hütte um.
Als ihr Blick das Regal streifte, entfuhr ihr ein kleines "Huch!". Die Knolle, die dort gelegen hatte, war fast ganz verschwunden, nur ein schrumpliger Rest war noch verblieben. Dafür kringelten sich blassgelbe Keime in alle Richtungen, so als säße da ein Wurzelgnom oder eine Alraune.

Silvania erhob sich von ihrem wackeligen Stuhl und hopste zur Wand hinüber. Sie ergriff das Ding und hielt es nahe vor ihr Gesicht.
Was mach' ich denn mit Dir?", kicherte sie und drehte das verwachsene Gewirr vor ihren Augen hin und her. "Hmmmm", brummelte sie und legte nachdenklich den Zeigefinger der freien Hand an ihre Nase. Dann platzierte sie die ehemalige Knolle auf dem Tisch, setzte sich daneben und grübelte einige Augenblicke lang vor sich hin.
"Ich hab's!", rief sie schließlich und sprang auf. Sie wirbelte durch die Hütte, schnappte sich ein wollenes Tuch, das sie flugs um ihre Schultern schwang. Dann riss sie die Tür auf und stapfte hinaus, ohne darauf zu achten, dass ja ihre dicken Filzstiefel noch in der Ecke ...

Sie war schon fast am kleinen Schuppen angekommen, als sie der Nässe und Kälte an ihren Füßen gewahr wurde.
"Iiiiieks!", quietschte Silvania und tat einen gewaltigen Hopser, der sie beinahe straucheln ließ. Mit einiger Mühe gewann sie das Gleichgewicht zurück und raste wie eine Wilde der schiefen Schuppentür zu.
"WUMMS!" flog die auf und es rieselte der Staub auf die eilige Hexe herab. Aber damit waren die Überraschungen noch nicht beendet.
Silvania quatschte zur hinteren Ecke und wollte einen der irdenen Blumentöpfe greifen, die dort standen. Mitten in der Bewegung erstarrte sie, denn ein Lichtstrahl, der durch einen schmalen Spalt zwischen zwei Brettern fiel, erleuchtete ein unglaubliches Gewirr von Knollenkeimen.
Mit einem siegessicheren "Hahaaa!" stürzte sich die junge Frau auf dieses abstrakte Gebilde und sortierte einige der schrumpligen Knollenreste in ein Leinentuch. Dann legte sie ihren Schatz in den größten Blumentopf, den sie finden konnte und schleppte das Ganze, unter häufigem Schütteln der nassen Füße und leisem Schnaufen, in die Hütte hinüber.

Dort angekommen zerrte sie eilends die tropfnassen Socken von den Füßen und trocknete die klammen Zehen ab. Als sie die dann in frische, trockene Strümpfe verpackt hatte, zog sie kopfschüttelnd die Stiefel über und machte sich erneut auf, um die Pflanzerde zu holen. Ihr Rundbeet stellte sie neben dem Herd bereit und machte sich sogleich an die Gärtnerei.
Mit Feuereifer füllte Silvania den Topf mit Erde und legte einige der Keimbündel hinein. Dann bedeckte sie ihre Pflanzung mit frischer Erde und drückte das Ganze leicht an.
Als das getan war, schnappte sie sich die nassen Socken und wrang sie über dem Topf aus. Das reichte freilich nicht, Fröhlich vor sich hin summend, ergriff die Hexe ihren größten Schöpflöffel und trat hinaus, um diesen mit Schneematsch zu füllen. Den verteilte sie über die Erde im Gefäß.
"So!", schnaufte sie und legte ihr Wolltuch ab. Das Frösteln, das sie nun erschauern ließ, erinnerte sie daran, dass sie ja eigentlich hatte heizen wollen. Trotz der Gänsehaut, die ihren Körper in eine Hügellandschaft verwandelt hatte, trällerte sie beim Entzünden des Herdfeuers leise vor sich hin:

"Will die Sonne noch nicht heizen,
sondern mit der Wärme geizen,
dass ich gar nicht schwitzen kann,
zünd ich mir ein Feuer an.

Tra lala la, tra lala li
und dann wird es nett wie nie."


Inzwischen war die so verspottete Sonne am Himmel empor geklettert und sandte nun doch schon recht kräftige Strahlen zur Erde. Man konnte fast beobachten, wie der Schnee dahin schwand und als die Mittagszeit heran war, hatte der glühende Stern schon beinahe den ganzen Waldweg frei getaut, der ins Dorf hinab führte.
Silvania spürte einen kleinen Übermut aufsteigen. Sollte sie die Warmzeit vielleicht mit einem gemütlichen Trunk in der Dorfkneipe begrüßen?
Der Gedanke war verlockend, aber die junge Hexe war andererseits auch noch ein wenig träge. Eine Zeit lang rang sie mit sich ... und gewann schließlich.
Flugs kleidete sie sich besenrittfähig an und etwas später landete sie, aller Gewohnheit zum Trotz, mitten auf dem verschneiten Dorfplatz.
Der Boden war noch vereist. Silvania glitt aus und rutschte mit einem "Wwwutsch" auf dem Podex bis vor die Tür des Gasthauses.
"Autsch!", jammerte sie und rappelte sich auf.
Aber was war das? Der Besen glich einem wilden Wuschelkopf, von dem geknickte Reiser in alle Richtungen abstanden.
Leise schimpfend humpelte die Hexe durch die Schneereste, der Hütte des Besenbinders zu.

Der Handwerker freute sich, die hübsche junge Frau zu Gesicht zu bekommen.
"Schön, dass du uns wieder einmal besuchst. Kann ich Dir behilflich sein?", begrüßte er sie.
Silvania legte schweigend das Wrack ihres Fluggerätes auf die Werkbank.
"OH!", mehr brachte der Mann nicht heraus.
"Kannst Du ihn mir bitte reparieren?", fragte Silvania verschämt.
Der Besenbinder umkreiste den Patienten und beäugte ihn von allen Seiten. Er strich sich nachdenklich über seinen langen grauen Bart und meinte schließlich: "Nun, ich kann es zumindest versuchen. Aber er sieht sehr ramponiert aus."
Dann begann er sein Werkzeug vorzubereiten. Er eilte hinaus und man hörte ihn im Nebenraum herumkramen.
Seine Kundin kam sich verloren vor. Sie ging ein wenig in dem kleinen Raum auf und ab, fand aber keine Ruhe.
Endlich riss ihr der Geduldsfaden. Sie rief dem Handwerker zu: "Ich gehe erst einmal ins Wirtshaus. Bitte gib mir Bescheid, wenn Du fertig bist!"
Mit diesen Worten schlurfte die Hexe, ihr malträtiertes Hinterteil reibend, zur Tür und watschelte vorsichtig über das Eis, ins Gasthaus hinüber, wo ein riesiger Kamin Wärme verbreitete.
Sie ließ sich mit einem Stöhnen am nächststehenden Tisch nieder und bestellte einen heißen Met.
Vom Flug und der anschließenden Rutschpartie war sie doch auch ein wenig verfroren und abgekämpft, ganz anders als der Dorfschulze, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu ihr herüber kam.
"Hoi, Frau Silvania!", ließ er dröhnend seine Stimme hören, "Willst Du uns nicht hier drin auch einen solchen Tanz aufführen, wie Du ihn eben draußen ...?"

Weiter kam er nicht, denn urplötzlich schossen aus seinem dicht behaarten Kopf zwei Hörner. Der dicke Schulze jaulte auf und tat einen Sprung. Die umsitzenden Gäste begannen zu lachen - und das aus gutem Grund, denn die Naht der Leinenhose, die der Mann trug, war aufgeplatzt und gab nun ...
einem bequasteten Eselsschwanz Raum, der lustig am Allerwertesten des Frechlings wackelte.
Verwirrt und verängstigt rannte der Spötter eine Runde durch die Stube und verschwand dann nach draußen.

"Man verspottet kleine, arme Hexlein nicht!", belehrte Silvania die Allgemeinheit, wobei sie verschmitzt mit dem Zeigefinger wackelte. Dann erhob sie sich und nahm am großen Stammtisch Platz, wo sie mit den dortigen Gästen die Erlebnisse der Schneezeit austauschte.
Es vergingen ein paar nette Stunden, bevor sich die Tür auftat und der Besenbinder hereintrat, um ihr das wiederhergestellte Fluggerät zu bringen.
"Ich, ich hätte gern ein Fläschchen von dieser ... Tinktur dafür, die ..." Seine Stimme war zum Flüstern geworden. "Du weißt schon, ...", murmelte er, ehe er sich hastig und mit hochrotem Kopfe davon machte.

Als Silvania an diesem Tag den Heimflug antrat, waren ihre Wangen rosig angehaucht und auch ihr Schritt hatte ein wenig von seiner sonstigen forschen Sicherheit verloren. Trotzdem schaffte sie es, ohne weitere Unfälle zu ihrer Hütte zurückzukehren, wo Cindy und Bert schon auf sie warteten.
Etwas tapsig schlenderte sie zu ihrem Knollenbeet-Topf hinüber und grinste. Wenn alles gut ging, konnte sie nach der Heißzeit sicher eine ordentliche Ladung von den Gewächsen ernten.
Und dann, dachte sie, als sie wenig später in ihrem gemütlichen Eichenbett lag, ... würde man sehen.
Ein paar Augenblicke später ertönte in der schiefen Waldhütte der Hexe Silvania nur noch ein gewaltiges und sehr herzhaftes Schnarchen.

Der verschandelte Schulze aber war ins Wirtshaus zurückgekehrt, saß unglücklich und betrunken im Gasthaus und traute sich nicht nach Hause, weil er, seiner vorlauten Zunge wegen, nun ein Hörneresel war.

-Fortsetzung folgt-
 
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