Die „wiesen blumen“ leuchten – und verblühen nicht, sie leuchten bis in den Schnee.
Ein Sommer, der nicht weicht, sondern sich einnistet in Spuren, in Lächeln, in Spiegeln.
Es ist ein Gedicht über Erinnerung, aber nicht nostalgisch.
Es ist nicht weich, sondern bruchhaft schön.
„augen bis zur spur“ – wie das Sehen selbst zur Spur wird, als würde man mit den Augen schreiben.
Und die zweite Strophe: „bist du ja du“ – fast eine Überraschung über die eigene Existenz,
über Identität in der Reflexion („rot auf spiegeln“) –
aber dann „brichst“ – kein Satz, nur ein Sturz. Ein Kipppunkt.
Der letzte Vers ist futurisch. „morgen / ziehst du weiß“ –
Der Winter kommt, aber nicht als Kälte, sondern fast als Tracht, als Kleid:
weiß nicht als Leere, sondern als neue Farbe über der Spur.
Und die Blumen leuchten noch immer, unter dem Schnee.