Wieso Doping?
Bianca Turbanski
© 1994,1999
Ein Interview mit der bekannten Doping-Forscherin Vera Long
Den historischen Zeitpunkt gefunden zu haben für eine Wende in der Betrachtung und Behandlung des Menschengeschlechts, das bleibt das immerwährende Verdienst der nunmehr allseits bekannten und verehrten Doping-Forscherin und Soziologin Vera Long.
Mit ihr sprach Gunnar Lonlyson von der internationalen Wochenzeitung Saturday Midnight Post.
Gunnar Lonlyson: Sie haben dem Doping zu internationaler Anerkennung verholfen, wie kam es dazu?
Vera Long: Sicher. Noch nicht lange ist es her, da war jegliches Doping verpönt (nur wenige Jahrzehnte zuvor sogar unbekannt.) Das lag nicht zuletzt daran, das die früheren Formen des Dopings gesundheitsschädlich waren. Wer erinnert sich nicht an auf der Zielgeraden zusammenbrechende Marathonläufer, oder an Frauen, die sich hormonell in Männer verwandelten, psychisch aber Frauen blieben, an sportliche Leistungen, die nur deshalb nicht anerkannt wurden, weil sie auf den Reißbrettern von Wissenschaftlern und in den Retorten der Pharmakonzerne entstanden. Nicht einmal immer mit dem Wissen der Betroffenen Sportlerinnen und Sportler.
Gunnar Lonlyson: Die Sache mit dem Schnupfen?
Vera Long: Harmlose Schnupfenmittel bedeuteten in nicht wenigen Fällen das Ende der Karriere der Sportler. Endlose Prozesse vergifteten die Atmosphäre und führten zur Sperrung von Spitzensportlern, für die anschließend ein Comeback kaum noch möglich war, für mehrere Jahre.
Ist es etwa einzusehen, das Ärzte den Kindern der Sportlerinnen Nasentropfen verordneten, diese aber dann für Wettkämpfe gesperrt wurden, weil sie die gleichen Mittel einnahmen?
Gunnar Lonlyson: Schaffte das Doping nicht ungerechtfertigte Vorteile für einzelne Sportlerinnen oder Sportler?
Vera Long: Das ist ein Vorurteil. Jeder hatte ja schließlich Zugriff zu diesen Mitteln. Und sie waren viel preiswerter als etwa eine Stunde Training auf dem Tennisplatz. Dabei ersetzte das Doping keineswegs das Training, sondern es ergänzte es nur. Anabolika ohne Training schafften keine Muskeln. Die Zuschauer wollen Rekorde sehen und damit bestand eine öffentliche Verpflichtung, Rekorde zu schaffen. Neid und Mißgunst bestimmten allerdings leider lange Zeit die Szene. Die Sportmediziner rührten in der Vergangenheit und im Urin. Damals entstand die berühmte Frage: „Wessen Urin pinkeln Sie?“
Gunnar Lonlyson: Führte das nicht dazu, daß die Zuschauer aus den Stadien verschwanden?
Vera Long: In dieser Zeit war der Sport bereits aus den Stadien verlagert, er fand nunmehr in den Stuben statt. Die Produktion von Farbfernsehern wurde angekurbelt, von Farbfernsehern, die immer weiter verbessert wurden und schließlich duales, triales oder gar tetrales Sehen ermöglichten.
Während die Spitzensportler vom Schnupfen geplagt wurden, sanken die Einschaltquoten und damit die Werbeeinnahmen der Fernsehgesellschaften mehr und mehr. Ende der Neunziger Jahre drohte sogar die Gefahr, daß echte Sportler durch Computeranimationen ersetzt wurden, um die Quoten wieder zu erhöhen. Ziel jeder Fernsehstation war die Vereinigung der Menschheit auf einem Programm. Das war eine grober Fehler und wurde zum Glück nicht verwirklicht: die Abschaffung der Fernbedienung wäre Folge, Versteifung der Finger aus Mangel an Bewegung wäre die Spätfolge dieses Dramas geworden.
Gunnar Lonlyson: Und dann hatten Sie die entscheidende Idee; wie kam es dazu und worin bestand diese Idee?
Vera Long: Ich ersetzte das chemische Doping durch genetisches, ein Verfahren, das zunächst nicht einmal als Doping bezeichnet wurde. Den Durchbruch für diese Versuche ermöglichte das Gesetz über die Freigabe der genetischen Feldversuche aus dem Jahre 1993, welches zunächst Freilandversuche mit gentechnisch manipulierten Gemüsesorten erlaubte und die Genehmigungsverfahren hierfür wesentlich vereinfachte. Seit öffentliche Anhörungen nicht mehr Pflicht waren, beruhigte sich die Bevölkerung sehr und die Versuche vervielfachte sich explosiv. Sie sehen, wir nehmen die Verantwortung des Wissenschaftlers ernst.
Nun zum Verfahren selbst: Die Menschen erzeugen in ihrem Inneren alle Stoffe, welche ihr Körper für die Erzielung von Rekorden benötigt. Die persönliche Leistungsgrenzeverliert ihre relative, ihre zufällige Bedeutung, sie wird absolut. Jeder Mensch ist in seinen Grenzen streng determiniert. Leider schöpft kaum ein Mensch diese Grenzen wirklich aus. Unsere Forschung hatte zwei Ziele: zum ersten, diese Leistungsgrenzen zu erkennen und zu nutzen, ohne sie zu überschreiten und damit einen Kollaps zu erzeugen, zum zweiten, dem Organismus zu ermöglichen, seine Leistungsgrenzen selbst maßzuschneidern. Hierzu ...
Gunnar Lonlyson: Das zweite Ziel erreichten Sie durch genetisches Doping?
Vera Long: Ja. doch lassen Sie mich zum ersten noch etwas sagen. Dieses zu erreichen war weitaus schwieriger. Wir tasteten uns langsam an die Grenzen ...
Gunnar Lonlyson: Ist das genetische Doping ...
Vera Long: Bitte unterbrechen Sie mich nicht. Die Grenzen des einzelnen Individuums sind durchaus verschieden. Zum Beispiel wirken bei Belastung Scherkräfte auf die Knochen, bei Beschleunigung entstehen Kräfte, die zur Masse proportional ...
Gunnar Lonlyson: Das genetische Doping erzeugt Menschen mit zwei Beinen und zwei Armen. Finden Sie das normal? Ein gewöhnlicher Mensch hat bekanntlich...
Vera Long: ...sind. Möchten Sie noch eine Tasse Kaffee?
Gunnar Lonlyson: Nein danke. Aber...
Vera Long: Glauben Sie etwa, Sie mit Ihren Tentakeln seien normal? Sie haben zwar den Weltrekord im Tiefseetauchen erzielt, was aber nützt Ihnen das in Ihrer beruflichen Karriere? Nur deshalb, weil dieses Ihr Interview ohnehin niemand liest, wird es gedruckt. Aber meine genetischen Forschungen geben Ihnen wieder eine Perspektive. Es gibt Pillen, die Sie zu einem Boxer machen, die Gewichtsklasse können Sie sich aussuchen, ebenso Pillen für Langstreckenläufer – oder Sie können sich in eine Schauspielerin verwandeln, wir haben hier verschiedene Modelle im Angebot. Ihr Körper selbst wandelt sich nach genetischer Anleitung, die in den Pillen versteckt ist...
Gunnar Lonlyson: Wie lange dauert eine solche Verwandlung?
Vera Long: Das ist unterschiedlich, aber Sie können davon ausgehen, wenn Sie am Abend eine Pille schlucken, so ist die Verwandlung am nächsten Morgen abgeschlossen. Allerdings müssen sie darauf achten ...
Gunnar Lonlyson: Ich könnte also auch Neandertaler werden?
Vera Long: Bitte lassen Sie mich doch ausreden. Vielleicht sind Sie es schon. Doch Spaß beiseite: Sie dürfen nicht verpassen, vor der Verwandlung zusätzlich die benötigten Aufbaustoffe zu essen, natürlich ist mit den Pillen weder ein Verstoß gegen den Energie- noch gegen den Masseerhaltungssatz möglich. Diese veranlassen lediglich Ihren Körper, sich aus vorhandenen Bausteinen, das sind Atome, Moleküle und andere elementare Substanzen, mit seinen eigenen Mitteln umzubauen und liefern ihm den entsprechenden Bauplan.
Gunnar Lonlyson: Vera Long, würden Sie bitte meinen Lesern mitteilen, was solche Pillen kosten?
Vera Long: Sehen Sie, wir sind keine Geschäftemacher. Mir geht es um die Forschung und um die Zukunft. Sofern die Einnahme gesundheitlich oder auch aus gemeinnützigen Gründen erforderlich ist, ist die Pille, natürlich mit der gesetzlich geregelten Zuzahlung, auf Rezept erhältlich.
Gunnar Lonlyson: Da gibt es Perspektiven für die Pillen doch auch außerhalb des Spitzensportes?
Vera Long: Ich denke da insbesondere an die faszinierenden Methoden der Verkleinerung oder Vergrößerung. Zur Zeit paßt die gesamte Menschheit in einen Würfel mit 1 km Kantenlänge. Nach erfolgter Umwandlung würde sie in diese Streichholzschachtel passen, hier, sehen Sie ...
Gunnar Lonlyson: Damit wäre das Problem der Überbevölkerung gelöst!
Vera Long: Natürlich. Passen Sie doch auf, jetzt haben sie die Schachtel mit den Microputanern heruntergeworfen. Sie sind aber heute fitzig!
Gunnar Lonlyson: Ist das sehr schlimm?
Vera Long: ... Sie haben den Kaffee getrunken? Das ist sehr gut. Fühlen Sie sich müde? Kommen Sie, legen sie sich hier im Nachbarzimmer aufs Sofa. Ihr Kollege von der Leipziger Allgemeinen wartet schon auf sein Interview. Gute Nacht.
Anmerkung: Bianca Turbanski hat mir diese Geschichte um 1995 erzählt. Ich habe sie von damals aus dem Gedächtnis vollständig nacherzählt, sie saß in der dritten Windung hinter der vierten. Auf diese Weise färbte ich mich um, Sie ist Teil von mir, was ich hier erstmals offiziell bekanntgebe. Ich bin ein nämlich ein Alien aus der Sirius-Konstellation. Ich wage mir aber nicht, ihre doch recht altertümelnde Rechtschreibung anzupassen.
Sie hat lange nicht mehr geschrieben und ich bedaure das nicht, denn ich bin Bernd. Mist.
Bianca Turbanski
© 1994,1999
Ein Interview mit der bekannten Doping-Forscherin Vera Long
Den historischen Zeitpunkt gefunden zu haben für eine Wende in der Betrachtung und Behandlung des Menschengeschlechts, das bleibt das immerwährende Verdienst der nunmehr allseits bekannten und verehrten Doping-Forscherin und Soziologin Vera Long.
Mit ihr sprach Gunnar Lonlyson von der internationalen Wochenzeitung Saturday Midnight Post.
Gunnar Lonlyson: Sie haben dem Doping zu internationaler Anerkennung verholfen, wie kam es dazu?
Vera Long: Sicher. Noch nicht lange ist es her, da war jegliches Doping verpönt (nur wenige Jahrzehnte zuvor sogar unbekannt.) Das lag nicht zuletzt daran, das die früheren Formen des Dopings gesundheitsschädlich waren. Wer erinnert sich nicht an auf der Zielgeraden zusammenbrechende Marathonläufer, oder an Frauen, die sich hormonell in Männer verwandelten, psychisch aber Frauen blieben, an sportliche Leistungen, die nur deshalb nicht anerkannt wurden, weil sie auf den Reißbrettern von Wissenschaftlern und in den Retorten der Pharmakonzerne entstanden. Nicht einmal immer mit dem Wissen der Betroffenen Sportlerinnen und Sportler.
Gunnar Lonlyson: Die Sache mit dem Schnupfen?
Vera Long: Harmlose Schnupfenmittel bedeuteten in nicht wenigen Fällen das Ende der Karriere der Sportler. Endlose Prozesse vergifteten die Atmosphäre und führten zur Sperrung von Spitzensportlern, für die anschließend ein Comeback kaum noch möglich war, für mehrere Jahre.
Ist es etwa einzusehen, das Ärzte den Kindern der Sportlerinnen Nasentropfen verordneten, diese aber dann für Wettkämpfe gesperrt wurden, weil sie die gleichen Mittel einnahmen?
Gunnar Lonlyson: Schaffte das Doping nicht ungerechtfertigte Vorteile für einzelne Sportlerinnen oder Sportler?
Vera Long: Das ist ein Vorurteil. Jeder hatte ja schließlich Zugriff zu diesen Mitteln. Und sie waren viel preiswerter als etwa eine Stunde Training auf dem Tennisplatz. Dabei ersetzte das Doping keineswegs das Training, sondern es ergänzte es nur. Anabolika ohne Training schafften keine Muskeln. Die Zuschauer wollen Rekorde sehen und damit bestand eine öffentliche Verpflichtung, Rekorde zu schaffen. Neid und Mißgunst bestimmten allerdings leider lange Zeit die Szene. Die Sportmediziner rührten in der Vergangenheit und im Urin. Damals entstand die berühmte Frage: „Wessen Urin pinkeln Sie?“
Gunnar Lonlyson: Führte das nicht dazu, daß die Zuschauer aus den Stadien verschwanden?
Vera Long: In dieser Zeit war der Sport bereits aus den Stadien verlagert, er fand nunmehr in den Stuben statt. Die Produktion von Farbfernsehern wurde angekurbelt, von Farbfernsehern, die immer weiter verbessert wurden und schließlich duales, triales oder gar tetrales Sehen ermöglichten.
Während die Spitzensportler vom Schnupfen geplagt wurden, sanken die Einschaltquoten und damit die Werbeeinnahmen der Fernsehgesellschaften mehr und mehr. Ende der Neunziger Jahre drohte sogar die Gefahr, daß echte Sportler durch Computeranimationen ersetzt wurden, um die Quoten wieder zu erhöhen. Ziel jeder Fernsehstation war die Vereinigung der Menschheit auf einem Programm. Das war eine grober Fehler und wurde zum Glück nicht verwirklicht: die Abschaffung der Fernbedienung wäre Folge, Versteifung der Finger aus Mangel an Bewegung wäre die Spätfolge dieses Dramas geworden.
Gunnar Lonlyson: Und dann hatten Sie die entscheidende Idee; wie kam es dazu und worin bestand diese Idee?
Vera Long: Ich ersetzte das chemische Doping durch genetisches, ein Verfahren, das zunächst nicht einmal als Doping bezeichnet wurde. Den Durchbruch für diese Versuche ermöglichte das Gesetz über die Freigabe der genetischen Feldversuche aus dem Jahre 1993, welches zunächst Freilandversuche mit gentechnisch manipulierten Gemüsesorten erlaubte und die Genehmigungsverfahren hierfür wesentlich vereinfachte. Seit öffentliche Anhörungen nicht mehr Pflicht waren, beruhigte sich die Bevölkerung sehr und die Versuche vervielfachte sich explosiv. Sie sehen, wir nehmen die Verantwortung des Wissenschaftlers ernst.
Nun zum Verfahren selbst: Die Menschen erzeugen in ihrem Inneren alle Stoffe, welche ihr Körper für die Erzielung von Rekorden benötigt. Die persönliche Leistungsgrenzeverliert ihre relative, ihre zufällige Bedeutung, sie wird absolut. Jeder Mensch ist in seinen Grenzen streng determiniert. Leider schöpft kaum ein Mensch diese Grenzen wirklich aus. Unsere Forschung hatte zwei Ziele: zum ersten, diese Leistungsgrenzen zu erkennen und zu nutzen, ohne sie zu überschreiten und damit einen Kollaps zu erzeugen, zum zweiten, dem Organismus zu ermöglichen, seine Leistungsgrenzen selbst maßzuschneidern. Hierzu ...
Gunnar Lonlyson: Das zweite Ziel erreichten Sie durch genetisches Doping?
Vera Long: Ja. doch lassen Sie mich zum ersten noch etwas sagen. Dieses zu erreichen war weitaus schwieriger. Wir tasteten uns langsam an die Grenzen ...
Gunnar Lonlyson: Ist das genetische Doping ...
Vera Long: Bitte unterbrechen Sie mich nicht. Die Grenzen des einzelnen Individuums sind durchaus verschieden. Zum Beispiel wirken bei Belastung Scherkräfte auf die Knochen, bei Beschleunigung entstehen Kräfte, die zur Masse proportional ...
Gunnar Lonlyson: Das genetische Doping erzeugt Menschen mit zwei Beinen und zwei Armen. Finden Sie das normal? Ein gewöhnlicher Mensch hat bekanntlich...
Vera Long: ...sind. Möchten Sie noch eine Tasse Kaffee?
Gunnar Lonlyson: Nein danke. Aber...
Vera Long: Glauben Sie etwa, Sie mit Ihren Tentakeln seien normal? Sie haben zwar den Weltrekord im Tiefseetauchen erzielt, was aber nützt Ihnen das in Ihrer beruflichen Karriere? Nur deshalb, weil dieses Ihr Interview ohnehin niemand liest, wird es gedruckt. Aber meine genetischen Forschungen geben Ihnen wieder eine Perspektive. Es gibt Pillen, die Sie zu einem Boxer machen, die Gewichtsklasse können Sie sich aussuchen, ebenso Pillen für Langstreckenläufer – oder Sie können sich in eine Schauspielerin verwandeln, wir haben hier verschiedene Modelle im Angebot. Ihr Körper selbst wandelt sich nach genetischer Anleitung, die in den Pillen versteckt ist...
Gunnar Lonlyson: Wie lange dauert eine solche Verwandlung?
Vera Long: Das ist unterschiedlich, aber Sie können davon ausgehen, wenn Sie am Abend eine Pille schlucken, so ist die Verwandlung am nächsten Morgen abgeschlossen. Allerdings müssen sie darauf achten ...
Gunnar Lonlyson: Ich könnte also auch Neandertaler werden?
Vera Long: Bitte lassen Sie mich doch ausreden. Vielleicht sind Sie es schon. Doch Spaß beiseite: Sie dürfen nicht verpassen, vor der Verwandlung zusätzlich die benötigten Aufbaustoffe zu essen, natürlich ist mit den Pillen weder ein Verstoß gegen den Energie- noch gegen den Masseerhaltungssatz möglich. Diese veranlassen lediglich Ihren Körper, sich aus vorhandenen Bausteinen, das sind Atome, Moleküle und andere elementare Substanzen, mit seinen eigenen Mitteln umzubauen und liefern ihm den entsprechenden Bauplan.
Gunnar Lonlyson: Vera Long, würden Sie bitte meinen Lesern mitteilen, was solche Pillen kosten?
Vera Long: Sehen Sie, wir sind keine Geschäftemacher. Mir geht es um die Forschung und um die Zukunft. Sofern die Einnahme gesundheitlich oder auch aus gemeinnützigen Gründen erforderlich ist, ist die Pille, natürlich mit der gesetzlich geregelten Zuzahlung, auf Rezept erhältlich.
Gunnar Lonlyson: Da gibt es Perspektiven für die Pillen doch auch außerhalb des Spitzensportes?
Vera Long: Ich denke da insbesondere an die faszinierenden Methoden der Verkleinerung oder Vergrößerung. Zur Zeit paßt die gesamte Menschheit in einen Würfel mit 1 km Kantenlänge. Nach erfolgter Umwandlung würde sie in diese Streichholzschachtel passen, hier, sehen Sie ...
Gunnar Lonlyson: Damit wäre das Problem der Überbevölkerung gelöst!
Vera Long: Natürlich. Passen Sie doch auf, jetzt haben sie die Schachtel mit den Microputanern heruntergeworfen. Sie sind aber heute fitzig!
Gunnar Lonlyson: Ist das sehr schlimm?
Vera Long: ... Sie haben den Kaffee getrunken? Das ist sehr gut. Fühlen Sie sich müde? Kommen Sie, legen sie sich hier im Nachbarzimmer aufs Sofa. Ihr Kollege von der Leipziger Allgemeinen wartet schon auf sein Interview. Gute Nacht.
Anmerkung: Bianca Turbanski hat mir diese Geschichte um 1995 erzählt. Ich habe sie von damals aus dem Gedächtnis vollständig nacherzählt, sie saß in der dritten Windung hinter der vierten. Auf diese Weise färbte ich mich um, Sie ist Teil von mir, was ich hier erstmals offiziell bekanntgebe. Ich bin ein nämlich ein Alien aus der Sirius-Konstellation. Ich wage mir aber nicht, ihre doch recht altertümelnde Rechtschreibung anzupassen.
Sie hat lange nicht mehr geschrieben und ich bedaure das nicht, denn ich bin Bernd. Mist.