Winterglück auf dem Drahtesel

Gestern im goldenen Sonnenschein
zog es mich magisch hinaus.
So nahm ich mein Rad ganz spontan
und fuhr einfach in den Tag hinein.
In vollem Schwung rollte ich
schließlich auf den Neißedamm.
Der Radweg führt entlang der Neißeauen.
Lebensfroh und geladen voll mit Energie
schweifte mein Blick weit über das Land.
Die ruhige Neiße auf der einen Seite,
artig in ihrem Bett.
Auf der anderen im Wechsel Wiesengrün,
Felder mit und ohne Saat, kleine Wäldchen.
Flächen mit gestorbenen Bäumen,
deren Wurzeln in hohem Wasser erstickt,
ganz mystisch anzusehen.
Weite Räume überall.
Exklusiv der Blick vom hohen Damm
auf die Schönheit der Natur ringsum.
Fast schwebte ich über Feld und Flur.
Ja, mein Herz sprang
und fühlte sich von Enge frei.
Frische milde Luft,
die lieblich um meine Ohren pfiff.
Buntes Leben ringsherum.
Stolze Schwäne als weiße Tupfer
auf dem dunklen Fluss,
Reiher, Gänse, Kraniche auf den Flächen sogar.
Auf dem alten Holzpfahl weiter hinten
auf der Lauer ein Bussard
reglos und mucksmäuschenstill.
Immer wieder riesige Baumgerippe im Winterschlaf,
die nackt ganz ohne Laub
stolz ihre mächtigen Äste preisen.
Schließlich bog ich ab von meinem Weg.
Nahm das historische Kopfsteinpflaster,
um ein altes Dorf mir anzusehen.
Genau zu schauen in jeden unbefestigten Weg,
das sollte die Krönung meines Ausfluges sein.
Und es hat sich gelohnt!
Kühe auf der Weide im großen Garten,
ein unzufriedener Esel im Stall.
Alte Bauernhäuser und riesige Scheunen
aus roten Klinkern in großer Handwerkskunst gebaut
fast für die Ewigkeit.
Unsanierte Veranden und Vorbauten
aus Holz mit Glas im alten Stil
erzählen von einer vergessenen Zeit.
Doch kaum ein Bewohner war draußen zu sehen.
Einzig ein freundlicher Junge begrüßte mich.
Aber das i-Tüpfelchen zu guter Letzt –
ein ausrangierter Kristallleuchter in einem Gartenbaum.
Welch märchenhaftes Strahlen im Sonnenschein!
Was für ein wundervoller Tag!
 

Kaetzchen

Mitglied
Hallo Herbst Zeitlose
Deinen schönen Naturausflug, den du mit Begeisterung beschreibst, empfinde ich eher als einen Prosatext. Mir fehlt hier die indirekte Weise, die mir als Leser Spielraum für eigene Interpretation und Empfindungen läßt.
Liebe Grüße
Kaetzchen
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, das wäre wohl unter der Rubrik Tagebuch besser aufgehoben. Zeilenumbrüche machen leider noch kein Gedicht.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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