Wir gehen nach Haus

4,80 Stern(e) 12 Bewertungen

petrasmiles

Mitglied
Liebe Ubertas,

also ist die Stille das Zuhause, der einzige Ort, an dem man sie hört. Wo sie etwas Ureigenes ist.
Eine sehr interessante Perspektive.
Wo ich das lese, fällt es mir auch auf, dass ich manchmal, wenn ich allein zu Hause bin, erst einmal der Stille lausche. Gar nicht bewertend als ersehnt oder gefürchtet, sondern einfach als Realität.
So berühren mich Deine Zeilen.

Liebe Grüße
Petra
 

Ubertas

Mitglied
Liebe Petra,
ich danke dir für deine lieben Zeilen, die wiederum mich berühren. Eine wahrlich schöne Folge daraus! Du hast es sehr gut in Worte gefasst: erst einmal der Stille zu lauschen und sie als Tatsache begreifen zu können. Wie wir die Stille erfahren, ob sie uns etwas Ersehntes oder etwas Gefürchtetes ist, hat viel damit zu tun, wie wir uns selbst darin wahrnehmen. Schaffen wir es, in der Stille unsere Gedanken und Gefühle leiser werden zu lassen, tut sie uns gut. Ansonsten lauert sie uns auf, wenn wir nur in der Ablenkung verharren können.
Ein ganz großes Dankeschön für deine tolle Bewertung und dies ebenfalls an trivial, Arcos und klaatu! Ich freue mich sehr darüber :)
Liebe Grüße ubertas.
 

Agnete

Mitglied
ich mag die Srtille, liebe Ubertas, gerade deshalb, weil man sie heute so selgten findet. In meinem Watt-Ort finde ich sie.
Stille zu ertragen, ist schwer, wenn man etwas verdrängt. Dann wird es lauter. Und die Stille beinahe zum Feind. "Sie lauert"
Wenn man mit sich im Reinen ist, dann ist sie schön und stärkend.
Das Streichholz ist ein starkes Abschluss-Bild. Es kann Feuer entfachen ( inneres um die Probleme anzupacken) und echtes Feuer und alles verbrennen.
lG von Agnete
 

Ubertas

Mitglied
Liebe Agnete,
ich bedanke mich jetzt als erstes für das Lesen meines Gedichts und deine tolle Bewertung. Am liebsten würde ich dir jetzt mindestens 5 Sterne für deinen Kommentar zurücksenden!
Allein schon für das Streichholz-Verstehen.
Für alle deine Worte.
Ich danke dir!! Sehr.
Achtung!
Da sind sie:
***** min.
Lieben Gruß, ubertas.
 
G

Gelöschtes Mitglied 34085

Gast
Gern, @Ubertas , ich kenne die Stille aus eigener Erfahrung und weiß, wie sie sich manchmal anhört. LG
 

fee_reloaded

Mitglied
Wie wir die Stille erfahren, ob sie uns etwas Ersehntes oder etwas Gefürchtetes ist, hat viel damit zu tun, wie wir uns selbst darin wahrnehmen. Schaffen wir es, in der Stille unsere Gedanken und Gefühle leiser werden zu lassen, tut sie uns gut. Ansonsten lauert sie uns auf, wenn wir nur in der Ablenkung verharren können.
Ein sehr schöner Text über die Stille, liebe Ubertas!

Ich habe festgestellt, je älter ich werde, umso leiser werde ich und umso mehr Stille brauche ich (und ich war in jungen Jahren tatsächlich alles andere als still und hatte auch immer gerne viel Gesellschaft und Aktivität um mich). In der Stille kann ich mich erden. Und das ist eine Verbundenheit (auch und vor allem mit mir selbst), die mir viel Kraft gibt.

Das gehörte genommene Streichholz als Schluss sollte m.E. nicht übergangen werden. Da wird eine Tür geöffnet, die einen Ausblick auf die Frage gibt, was die Stille mit einem machen kann. Offen bleibt - und das finde ich sehr schön - , ob das LyrIch das Streichholz verwendet, um den Text über die Stille in Flammen aufgehen zu lassen. Oder um Wärme zu erzeugen, Licht zu entzünden. Oder ob neue Gedanken für neue Texte, die aus der Stille geboren werden, aufflackern. Oder...

Das mag ich sehr!

Gerne gelesen!
fee
 

Ubertas

Mitglied
Liebe Fee,
ich danke dir für dein großes Lob und die wunderbare, tiefe Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. Du sprichst meine Gedanken aus und zwar eins zu eins. Es ist schön, so verstanden zu werden.
Ich freue mich sehr über deine Worte!
Und vielen Dank für den Sternenhaufen.
Liebe Grüße zurück ubertas.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Hansz,
ich danke dir fürs Lesen meines Gedichts und ebenfalls ein ganz großes Dankeschön für deine hervorragende Bewertung! Ich freue mich sehr darüber :).
Lieben Gruß ubertas.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Manfred,
diesen Wechsel der Perspektive finde ich sehr interessant: Die Stille muss mich ertragen. Ein bedeutungsvoller Gedanke, der einiges verändern kann.
Es hat etwas Heilsames, die Stille genießen zu können. Ich genieße gerade hier in meiner Stille deine lieben Zeilen!
Ein ganz großes Dankeschön auch für deine tolle Bewertung.
Liebe Grüße zurück ubertas.
 

mondnein

Mitglied
Sie will ertragen werden.
Sie lauert.
Vielleicht, Ubertas,

ist sie eine unschuldige Projektions-Fläche etwa für den inneren Film
oder die Stimmen der anderen außerhalb
oder gar innerhalb der eigenen Bewußtseins-Blase.

In ihrer Eigensubstanz ist sie das Wesen, aus dem sich die Welt entfaltet.
Das mit dem Nichts identische Sein. Der Âtman, das Brahman.

Vgl.: http://12koerbe.de/euangeleion/eckhart.htm#Jesus spricht sich selbst in die Seele hinein

Das "Ich denke" (Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, "Deduktion der reinen Verstandesbegriffe", ihm folgen dann Fichte und Schelling) im Hintergrund aller Bewußtseinsregungen.

Siehe auch den Beginn des Yoga-Sûtras (sanskrit/ deutsch) http://12koerbe.de/hanumans/yoga.htm:

atha yoga- anushâsanam (1)
hier (beginnt) die Yoga- (Selbstbeherrschungs-) Erörterung:

yogash citta- vrtti- nirodhah (2)
"Yoga" (Selbstbeherrschung) = Bewußtseins-Regungs-Stillung:

tadâ drashtuh svarûpe 'vasthânam (3)
dann (hat) das anschauende Subjekt in seiner Eigenform Bestand:

vrtti- sârûpyam itaratra (4)
(es ist) regungs-förmig in allen anderen (Zuständen).
grusz, hansz
 
Zuletzt bearbeitet:

Ubertas

Mitglied
Lieber Hansz,
ich danke dir für deinen vortrefflichen Beitrag. Er erweitert und bereichert das angesprochene Thema enorm! Auf schönste Weise. Du hast mit deinen Worten vollkommen recht. Die Formulierung, die Stille als unschuldige Projektionsfläche zu beschreiben, trifft den Wesenskern. Das Ertragen ist eine Ausdrucksweise der inneren Haltung. Je nachdem wie groß oder klein unsere Bewusstseins-Blase geartet ist, werfen wir die Schatten oder das Licht an die Wand. Oft geschieht dies nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern im Umgang mit anderen. Wir werfen einen Blick und blicken dabei auf uns selbst.
Das, was du im zweiten Teil deiner Nachricht ansprichst, das erweiterte Begreifen der Stille als weltentfaltende Substanz: Das mit dem Nichts identische Sein. Es ist ein Gewogen werden zwischen Selbstannahme und Loslösung. Vielleicht zu weit greifend es als Nahtoderfahrung zu sehen. Da hier DMT- ähnliche Prozesse ihre Wirkung entfalten und gleichzeitig jenseits des jeweilig Erlebten stehen. So habe ich es zumindest verstanden und erfahren. Ich stelle mir dieses Wiederfinden gern als aus- und zurückschwingendes Pendel vor. Jeder Ausschlag in seine eigene Richtung kehrt zurück. Nicht in ein so wie du mir, so ich dir. Es kehrt zurück als ein Ich in mir.
Danke an den gemeinsamen Ausflug in die Stille.
Lieben Gruß ubertas.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Tula, Lieber Karl Feldkamp,
Euch beiden ein großes Dankeschön fürs Lesen und die vielen Sterne.
Ich freue mich sehr :)
Danke!
Lieben Gruß ubertas
 



 
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