Hallo Tula,
gleich zu Anfang ein großes Dankeschön fürs Hineinspüren in den Text und deine Interpretation!
Du hast mit nahezu allen gezogenen Schlüssen meine Intention aufgespürt, was mich sehr überrascht hat, da viele meiner Texte wohl etwas kryptisch erscheinen.
Beim wiederholten Lesen der Knackpunkt für mich:
ich ziehe deine decke hoch
und friere
Hier habe ich auch beim Schreiben die Eingangstür zum Text gesehen.
Ja, der Text soll Einblick in die beklemmende (glücklicherweise nur nachempfundene!) Gefühlswelt dieses sehr spezifischen Pflegefalls ermöglichen.
Zur Spezifikation wäre meiner Intention nach die Übertragung des Zeitempfindes vom LyrIch auf den Leser von zentraler Bedeutung. Dass die beiden Uhrenbilder dies ohne ein Zutun meinerseits leisten können zweifle ich etwas an.
Eine weitere nützliche Information kann die Beobachtung der eigentlichen Handlungen der beiden sein. Die Vervollständigung des Titels würde diese unterstützen.
In welcher Beziehung die beiden zueinander stehen, ließ ich im Text bewusst offen, die Verzweiflung von LyrIch sollte lediglich die Qualität dieser vermitteln.
Das Frieren nicht körperlich gemeint (schon weil es nicht die eigene Decke ist)
Auch hier versuchte ich einen weitern Einblick über den Zustand von LyrDu einzuarbeiten, dem du ja bereits dicht auf der Spur bist.
Ist das Frieren physikalisch, psychisch oder emotionaler natur?
Oder findet evtl eine Übertragung statt?
Kann LyrIch überhaupt feststellen ob eine Notwendigkeit besteht die Decke hochzuziehen oder gibt es für ihn andere Beweggründe?
Ich kann gerne aufschließen, falls jemand Interesse haben sollte.
Vielen Dank nochmal und
Liebe Grüße
halblicht