worte

5,00 Stern(e) 1 Stimme

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
mit worten kämpfe ich gegen hubschrauberflügel
mit leisen worten
zu leise
kämpfe gegen das lachen
der maske
gegen das lachen
des positiven denkens
das mich zerstört

macht macht sich nichts aus nebenwirkungen
die von verbrannten fingern kommen
die aus der glut kommen
die leuchten
mit worten kämpfe ich gegen hubschrauberflügel
buchstaben fallen
ein finger schreibt an die wand

.

מנא מנא תקל ופרסין
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vielen Dank, Petra.
Das Gedicht stammt (fast vollständig) etwa aus dem Jahr 2000.

Ich habe noch zugefügt: מנא מנא תקל ופרסין = "Mene, Mene, Tekel, U-Pharsin"

Das ist eine aramäische Phrase, die in der Bibel im Buch Daniel, Kapitel 5, Vers 25, vorkommt. Sie wird oft als "Gezählt, gezählt, gewogen und geteilt" übersetzt

Das hat einen Vor- und einen Nachteil.
Die zusätzliche Perspektive setzt es in historischen Kontext, kann aber zugleich den Blick verengen.

Geschrieben habe ich das Gedicht im Zusammenhang mit dem Kosovo-Krieg. Die Ergänzung in Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg.

Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich kann nicht aramäisch und ich bin Atheist. Jedoch steckt eine zyklische Weisheit in dem Spruch.

Viele Grüße
Bernd
 

mondnein

Mitglied
gegen das lachen
des positiven denkens
das mich zerstört
das ist gut, es bringt mich zum Lächeln.


http://12koerbe.de/apokalypse/daniel-5.htm :

25. û-denâh ketâbâ' dî reschîm
Und dies ist die Schrift, die aufgezeichnet:

mene' mene' teqel û-pareßîn
Eine Mine, eine Mine, ein Schekel, eine Halbmine.

26. denâh peschar-milletâ'
Dies ist die Deutung des Wortes:

mene' menâh-'älâhâ malekûtâk we-haschelemahh
Eine Mine gezählt hat Gott dein Königtum und ist fertig geworden damit;

27. teqel teqîlettâh be-mo'sanejâ' we-hischettekachatte chaßß
ein Schekel gewogen bist du auf der Wage und bist befunden als zu leicht;

28. pereß perîßat malekûtâk wîhîbat le-mâdaj û-pârâß
eine Halbmine zerspalten wird dein Königtum und gegeben den Medern und Persern.

grusz, hansz
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
das ist gut, es bringt mich zum Lächeln.
Das freut mich.
In der Wissenschaft zählt ja auch nicht positives Denken, (ich habe recht), sondern negatives (ich habe Zweifel).
Das Gedicht ist ein Teil aus einem langen Poem, das ich in der Wendezeit begann.

Danke für die Übersetzungen. Einige hatte ich schon gelesen.

Es geht ja in allen um das Ergebnis des unbedingten Glaubens, besser zu sein.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Bernd,
mein aramäisch ist nicht vorhanden und ich verbrachte einige Bedenkzeit, ob ich nachschlagender Weise doch dort ankäme, nicht in Babylon und stiller Ruh - doch wohin ich mich verortet sehe. Mondneins Lächeln verstehe ich aufgrund der Tatsache des Nichtgewogenseins. So wird niemals nicht ein Übergewicht vorherrschen.
Mir treibt eher das Untergewicht Pfeile durch die Augen. Gefordert und gefördert von Paritäten, die keine sind.
Noch schlimmer ist es, den Zyklus zu kennen und Hubschrauberflügel.
Lieben Gruß ubertas.
 



 
Oben Unten