"Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen"

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Inge Anna

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"Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen

"Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen";
Botwin probt, Staub saugt sein Käthchen -
doch stimmgewaltig drängt sich vor
ein noch verkannter Startenor.

Botwin lässt den Kehlkopf tanzen -
seine Kunst droht auszufransen.
Er gibt nicht auf, wo käm' er hin,
nach Bühnenflair steht ihm der Sinn.

Käthe wütet durch die Räume -
ihres Mannes Opernträume
sind ihr so schnurz wie Gluckenkot;
sie hätte gern ein Paddelboot.

Dieser wunsch ward abgewiesen -
doch nach ein paar Ehekrisen,
versprach er ihr 'nen Klumpen Gold,
wenn sein Genie ins Licht geholt.

Nichts geschah, er kam in Rage,
keine Gage - nur Blamage.
Er sang nicht schlecht, so dachte er -
die Opernfritzen schossen quer.

"Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen" -
Botwin singt's jetzt nur für Käthchen,
die gerne wüsst', wo Flandern liegt;
sie hat's bis jetzt nicht rausgekriegt.
 



 
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