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Warum bist du nur weg
einfach so verschwunden
Ich vermisse dich so sehr
meine Narben werden Wunden

Es wird immer schwerer ohne dich
ich dachte es lässt langsam nach
ich seh die Bilder, seh dein Gesicht
und träume von dir, wenn ich schlaf

Aus dem Leben gerissen
innerhalb von nur 5 Sekunden
Die Zeit heilt gar nichts,
sie entzündet meine Wunden.

Niemals wirst du mehr erfahren
wie sehr ich dich eigentlich liebte
und du wirst niemals erfahren
wie sehr mich dein Tod betrübte.

Ich denk ich werd daraus lernen
und meinen Freunden zukünftig sagen
wie sehr ich sie liebe und sie schätze
in all meinen elenden Jahren.
 

Aragorn

Mitglied
Hallo, SdI,
da es sich offenbar um authentische Schicksalsbewältigung handelt, möchte ich mich nur dezent äußern.


5 Sekunden

Warum bist du nur weg
einfach so verschwunden
[blue]"Einfach so verschwunden"? Das liest sich so, als hättest du jemanden aus den Augen verloren![/blue]
Ich vermisse dich so sehr
meine Narben werden Wunden
[blue]Eigentlich werden Wunden zu Narben und nicht umgekehrt.[/blue]

Es wird immer schwerer ohne dich
ich dachte es lässt langsam nach
ich seh die Bilder, [blue]Diese Bilder fehlen leider im Gedicht. [/blue]seh dein Gesicht
und träume von dir, wenn ich schlaf
[blue]Unglücklich formuliert. Rhythmus sehr unstimmig, Hauptaussage faßt zusammen, was der Leser dann nicht miterleben kann, Nebensatz banal und nur dem Reim geschuldet. Wobei man auf "Schlaf" auch gelungenere Zeilen enden lassen könnte.[/blue]

Aus dem Leben gerissen
innerhalb von nur 5 Sekunden
Die Zeit heilt gar nichts,
sie entzündet meine Wunden.

Niemals wirst du mehr erfahren
wie sehr ich dich eigentlich liebte
und du wirst niemals erfahren
wie sehr mich dein Tod betrübte.
[blue]Diese Formulierung ist schlimm!
Niemand wird mit jungem Schmerz am Grabstein stehen und zum Verblichenen "Dein Tod betrübte mich" sagen.[/blue]

Ich denk ich werd daraus lernen
und meinen Freunden zukünftig sagen
wie sehr ich sie liebe und sie schätze
in all meinen elenden Jahren.
[blue][blue]elenden[/blue]?[/blue]
Leider scheinen die vielen erzwungenen Reime die Trauer unfreiwillig zu verulken.

Da fast alle Aussagen des Textes beschreibend zusammenfassen, wird es für den Leser schwierig, in die Trauerstimmung hereingesogen zu werden.
Dabei hat der Leser ja durchaus Trauer-Erfahrungen, die er mit Dir teilt. Aber Du erwähnst die Bilder nur, ohne sie zu skizzieren.

Warum schreibst Du nicht erst einmal einen Brief als Kurzprosa an den Verstorbenen/die Verstorbene?
Ich glaube, im Moment behindert Dich der Reim eher. Zumal Du das notwendige Rhythmusgefühl wohl noch nicht hast.

Aber schreib auf jeden Fall! Das Motiv ist da, und so kannst Du sowohl für Dich mental etwas bewältigen als auch Deine Sprache finden.
Lies das, was Du geschrieben hast, wieder und wieder durch, und frage Dich, ob es dem, was Dich bewegt, gerecht wird.
So findet man auch zur Lyrik.

Alles Liebe,
Ara
 
Danke. Nur kurz:

[blue]"Einfach so verschwunden"?[/blue]
weil jemand plötzlich weg ist, ohne vorankündigung, auch so verliert man jemanden aus den Augen.

[blue]meine Narben werden Wunden[/blue]
Es geht eigentlich um jemand der schon länger weg ist, und beschreibt einen Schmerz der der scheinbar schon heilte, aber jetzt alte Narben zu wiederkehrenden Wunden werden lässt

Das mit Rhythmus und Bildern stimmt, werds umbauen (versuchen)

"[blue]Betrübte[/blue] ist unglücklich, stimmt.

[blue]elenden?[/blue] weil es den Lebensmut beschreibt, weil im Schmerz das ganze Leben elend erscheint.

Danke für deinen Beitrag.
 



 
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