Auf schmalem Grat

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Anonym

Gast
Tiefer Abgrund
zieht sich
in die Unendlichkeit
Lebensmüde
am Grat
wandernd
Gedankenlos
ein Fuss vor den andern
setzend
Ein falscher Schritt
zum Verhängnis
werdend
wäre da nicht
Deine Hand
die mich immer wieder
auf festen Boden
zieht
 
S

scarda

Gast
Hallo A

nein, das "wandernd" "setzend", "werdend" gefällt mir nicht. Zu viel und vor allen Dingen zu gedrängt.
Und außerdem: auch auf dem Grad hat man stets festen Boden unter sich. Da passt die Aussage, auf die alles aufgebaut ist, nicht, dass eine Hand das lyrische Ich immer wieder auf den Boden zieht.

meint scarda
 

sirprise

Mitglied
hallo a,
ich versuchte mich mal am "verschlimmbessern".

grüße aus krefeld

S.


Tiefer Abgrund
zieht sich
in die Unendlichkeit
Lebensmüde
wandere ich am Grat
wäre da nicht
Deine Hand
die mich
immer
leitet
 
K

Klopfstock

Gast
Auf schmalem Grat

Tiefer Abgrund -
einen Fuß
vor den andern
lebensmüde
am Grat
wandernd

Ein Schritt nur...

wäre da nicht
Deine Hand




Hallo, Anonymous,
vielleicht sollte man dieses Gedicht kürzen?

LG Klopfstock
 

Anonym

Gast
Also bei allem respekt..nu reichts..wie weit wollt ihr des noch kürzen???

Ich hatte es fast im Auge es zu tun..aber nun bleibts so!

Grüsse A.
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Anonymous,
nimm es mir nicht übel, aber Dein Gedicht läßt keinen
Spielraum für die Fantasie des Lesers.
Zum Beispiel reicht der Begriff "Tiefer Abgrund"
um beim Leser eine Vorstellung hervorzurufen.
Du lieferst aber sofort eine Erklärung "zieht in die
Unendlichkeit".
"Ein Schritt nur" würde als weiteres Beispiel
reichen - hier kann sich der Leser was denken -
Du lieferst aber gleich die Erklärung, daß es der falsche
Schritt ist - das reicht aber nicht und Du mußt noch
hinzufügen "zum Verhängnis werdend" - ein falscher
Schritt wird meistens zum Verhängnis. Auch hier könnte man dem Leser Freiraum für Gedanken lassen.

"Wäre da nicht deine Hand" - auch hier wäre genug
Spielraum für den Lesenden, aber Du fügst gleich
hinzu "die mich auf den festen Boden zieht" -
und als wäre das nicht genug, fügst Du noch "immer wieder"
hinzu.
Im Prinzip finde ich dieses Gedicht gut, aber nicht mit
den vielen mitgelieferten Erklärungen.
Es sei denn, dieser Text ist ein Text fürs Forum
"Tagebuch" - dann, ja dann sollte man ihn so lassen wie
er ist, dann ist er zu persönlich um zu kürzen.
Ich habe Dir eine Verkürzung als Beispiel geliefert.
Du kannst nichts damit anfangen - ich respektiere das.
Es ist Dein Gedicht und keiner kann, sollte und will Dich zu etwas zwingen.

Und dennoch - richtig gekürzt wäre es ein wirklich gutes
Gedicht geworden.

Liebe Grüße
Klopfstock:)
 

Anonym

Gast
Hallo Klopfstock

Der Punkt ist..ich wollte es ins Tagebuch stecken..besann mich aber eines besseren und veröffentlichte es anonym..um kein Diskussionsforum wegen dem nick zu geben..leider kann ich mir bei anonym das forum nicht auswählen.

Es sollte gar keinen Freiraum für Fantasie lassen...sondern einfach nur die gegebene Situation darstellen.

Grüsse A.
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Hallo A,

selbst WENN es so ist wie du sagst: Auch das Tagebuch-Forum ist ein lyrisches Forum und erwartet eine entsprechende "Verdichtung".
Die Alternative wäre das Tagebuch im Prosa-Bereich, aber auch dieses Forum hat seine Ansprüche ...

Schau dir doch bitte noch einmal Klopfstocks Vorschlag an!
Er nimmt deinem lyrischen Text nichts, sondern er gibt ihm tatsächlich viel!

Grüße von Zeder
 

Anonym

Gast
hm...nun komm ich doch ins grübeln..
dennoch weigere ich mich zu verbessern aber ich werde es mir fürs nächste mal merken und daran arbeiten!
Klopfstocks Verbesserung ist definitiv eine Verbesserung aber es wird doch so weitgehend geändert das es nicht mehr das ist was ich Verfasst hätte.
Darum..wie gesagt..nehme ich mir die Anmerkungen zu herzen und versuche es beim nächsten mal besser zu machen!
Danke für die Anmerkungen!!

Grüsse A.
 



 
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