Aufbruch

guelle

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Aufbruch

Das Herz geschnürt,
des Morgens Glut erwacht.
Die Seel des Anfangs Glücke spürt,
das Reisebündel lang gemacht.
Der nächtlich Nebel noch umspinnt das Haupt,
der jahrelang der Hoffnung Funk geraubt.
Das innre Auge sucht fingernd nach dem Wege,
der Bilder Seel sich bäumen auf ganz rege.
Die Füße fest geschnürt in Willens Schuh,
der mutig Arm die alte Tür schlägt zu.
So atme ein der kühnen Taten Luft
und wieg dich ein mit Lebensfreud in göttlich Weltenduft.
Der Freiheit Wind bläst staubig Leid aus wehend Wanderers Kluft
und Glückes Stein schlägt feste Brück aus tief gemauert Gruft.
Was lang ersehnt, was tief gewollt,
lässt willig auf mein Haupt sich nieder.
Des Peches Farb nun wandelt sich zu Gold,
des Unglück Lied dröhnt nimmer wieder.
Der Sternen Lichterflut wäscht aus das abgestorbne graue Kleid.
Hervor ein glänzend Wesen tritt für Gottes Weg bereit.
Kein Grenzbaum mehr den Weg versperrt,
kein mahnend Wort mehr schreit.
Das Antlitz, das moralverzerrt,
sich ebnet licht und weit.
So muss ein Kind sich fühlen, das wiegt in Mutters Arm.
So anerkannt, so tief geliebt, so angstlos, sicher, warm.
 



 
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