Aus:"Die gewissenhafte Köchin"

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Vera-Lena

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Aus:
„Die gewissenhafte Köchin“


Du wundervoller Kabeljau,
du schmeckst nicht grün, du schmeckst mir blau,
dazu noch etwas Weizengrieß
gewürzt mit Pfeffer hell türkis.
Doch sollte man auf Kabeljäuen
nie, niemals rosa Pfeffer streuen,
weil das die Farbensymphonie
im Magen stört, und das Genie,
das Farben auf die Leinwand malt,
wo sich der Hecht in Lila aalt,
das ihm die Sonne zugeströmt,
wo Kuhmilch hellblau angetönt
so schnuckelich im lila Licht
uns zärtlich in das Auge sticht,
der Künstler bei dem Auf und Nieder
in seinem Magen, er käut wieder,
er könnte, weil er irritiert,
mit der Palette farbverschmiert
sein Werk auf einmal neu erfühlen.
Nun sitzt er zwischen allen Stühlen:
Die Milch nicht weiß und auch nicht blau??????
Und Schuld dran ist der Kabeljau.
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Spinoza,

das freut mich, dass dieser Text Dir Appetit gemacht hat.;)

Ich habe mir auch schon überlegt, diese "gewissenhafte Köchin" für andere Gelegenheiten oder bestimmte Persönlichkeiten zu Worte kommen zu lassen mit ihren tiefgehenden psychologischen Überlegungen, um der betreffenden Person/den Personen mit ihren Spezialrezepten keinen Schaden zuzufügen.
Naja , manchmal hat man so einen Einfall, mal sehen, ob etwas daraus wird.

Liebe Grüße:) von Vera-Lena
 

Herr Müller

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Hallo Spinoza

Dein Werk "zu den Fischen" ist ja sogar noch vor Deinem Kommentar entstanden. "Jetzt ist mir nach Fisch" Klasse, wie sich manchmal die Ereignisse schneiden. :D

Herr Müller, aufmerksamer Fischesser seit "Hänsel und Greten"
 

Herr Müller

Mitglied
Hallo Vera-Lena

Wie sagt der Fisch immer, das Wehr liegt sich flussig. Ich übersetze: Das Werk liest sich flüssig :) Sehr schön.

Herr Müller
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Herr Müller,

freut mich, dass Du den Fisch so schön flüssig herumplantschen siehst vor (Nein hinter) dem Wehr.
Über Spinozas Text habe ich auch gestaunt, bin aber noch nicht dazu gekommen, ihn mir näher anzusehen.

Guten Appetit!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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