Pax Nemesis
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Dies ist ein Prolog zu einem größeren Werk. Er verfolgt die Absicht die Neugier des Lesers zu wecken. Ich hoffe, dies ist mir gelungen. Über Rückmeldungen würde ich ich sehr freuen.
Eine große Menschenmenge hatte sich auf dem Marktplatz der Hauptstadt versammelt. Fast alle Anwesende waren Schaulustige, denn keiner wollte sich die Hinrichtung entgehen lassen. Die Hinrichtung der Rebellin und Hochverräterin. Heute sollte sie nach langer Jagd und kurzem Prozess den Flammen übergeben werden.
[ 5]Aus einer niedrigen Tür an Rande des Marktes wurde die Gefangene Punkt Mittag mit den Glockenschlägen aus dem Kerker gebracht und der wartenden Menge vorgeführt. Vier Soldaten umsäumten sie, sowie Dutzende andere den Marktplatz sicherten, da befürchtet wurde, ihre Rebellenfreunde könnten versuchen, sie zu befreien. Die Leute auf dem Platz fingen an zu rufen und gaben nur widerstrebend eine Gasse frei, die zum Richtplatz in der Mitte des Platzes führte.
[ 5]Die Hochverräterin war an Händen und Füßen mit schweren Eisenketten gefesselt und kam deshalb nur schleppend voran. Als die so durch die Gasse ging, hörte sie, was die Leute ihr zuriefen: “Hochverräterin!”, “Verbrennt sie!”, “Schande!” und dergleichen.
[ 5]Auf dem Balkon des Rathauses, das den Würdenträgern des Stadt als Loge diente, saß zufrieden und mit Genugtuung auf seinem Gesicht der Herrscher des Landes, König Belias. Diese letze Demütigung durch eine öffentliche Hinrichtung und den Spießrutenlauf durch die aufgebrachte Menge hatte er ihr mit voller Absicht nicht erspart.
[ 5]“Sieh dich um! Das sind die Menschen, für die du gekämpft hast, deren Freiheit du erringen wolltest. Und wohin hat dich das gebracht? Sie treten dich mit Füßen. Keiner kann mich besiegen! Auch keine Prophezeihung!” dachte er grimmig und ein Lächeln des Sieges verzog ihm die Mundwinkel. Inzwischen hatte die Menge begonnen, sie mit faulem Gemüse zu bewerfen.
[ 5]Endlich erreichte der kleine Trupp den Scheiterhaufen. Einer der Soldaten musste ihr bei den Stufen auf das Podest helfen. Die anderen stellten sich an den Seiten des Scheiterhaufens auf, um eventuelle Fluchtversuche zu vereiteln. Die Menge wurde leiser, denn jeder wollte die Urteilsverkündung hören. Ein Herold trat neben die Angeklagte und begann laut aus einem Schriftstück vorzulesen:
[ 5]“Dem Volke wird folgendes Urteil verkündet: Die angeklagte Rebellin Brynn wurde des Hochverrates gegenüber unseres Königs und Beschützers Belias für schuldig befunden. Sie hat sich gutgläubigen Bürgern gegenüber als Wiedergeburt der Hexe Mirina ausgegeben und sich durch Lügen das Vertrauen und den Schutz verschiedener Adliger erschlichen, welche ebenfalls ihre Strafe dafür bekommen werden. Weiterhin hat die Angeklagte offen zur Rebellion gegen unseren König und die Ordnung unseres Landes aufgerufen.
[ 5]Das hohe Gericht hat die Angeklagte einstimmig zur Feuerentehrung verurteilt. Das Urteil wird am Jahrestag der Besiegung der Hexe Mirina vollstreckt, da sie ihrem schändlichem Beispiel folgen wollte. Ihre Asche soll in alle Winde zerstreut werden, damit sie in Vergessenheit geraten möge. Gezeichnet: Das hohe Gericht ihrer Majestät König Belias.”
[ 5]Nachdem der Herold geendet hatte, erhob sich vom Balkon der oberste Richter und wante sich an die Angeklagte: “Ihr habt gehört, welcher Verbrechen ihr überführt worden seit. Habt ihr noch irgendwelche letzten Worte, bevor wir euch eurer gerechten Strafe übergeben?”
[ 5]Nun ruhten alle Augen auf der zum Tode verurteilten, die während der gesamten Urteilsverkündung mit gesenktem Haupt da stand. Ihre ganze Gestalt sah verwahrlost aus und die Wunden der Folter taten ihr übriges. Sie hob den Kopf und ihre Augen blickten direkt auf König Belias. Und mit ruhiger Stimme sprach sie fast heißer, denn von den Schmerzenschreien ihrer Folter hatte sich ihre Stimme noch nicht erholt: “Wenn der Wind meine Asche in alle Richtungen trägt, kann sie die Glut der Rebellion zu einem neuen Feuer entfachen.”
[ 5]König Belias, der sich durch ihren Blick immer unbehaglicher und durch ihre Aussage provoziert fühlte, sprang auf. “Du wirst gar nichts mehr!” rief er aufgebracht. “Worauf wartet ihr? Vollstreckt das Urteil!” Während die Soldaten sie packten und an den Pfahl zu binden begannen, dachte er bei sich: “Eigentlich schade um sie. Wenn sie nicht versucht hätte, mich zu töten, hätte ich mit ihr ein kleines Abenteuer haben können.” Er dachte an das schöne Gesicht, das heute mit Dreck und Blut verschmiert vor ihm stand, dass er das erste mal nach ihrer Gefangennahme wieder sah. Er war Brynn zwar schon vorher begegenet, doch trug sie immer eine Maske, um ihr Gesicht zu verbergen.
[ 5]Die umstehende Menge, die gespannt den Reden zugehört hatte, begann nun wieder zu rufen und wurde, in Aussicht auf das nun folgende Spektaktel, immer hysterischer. Nur eine Person stand still und unscheinbar an der Ecke einer Gasse, ein wenig abseits der Masse.
[ 5]Sie war gekleidet in einem Langen Mantel und hatte eine Kapuze übergezogen, so dass man nur ihr Gesicht sehen konnte. Ihre Augen waren stumm auf die Gefangene gerichtet. Diese hatte begonnen, als man sie an den Pfahl kettete, angestrengt in die Runde zu schauen, als ob sie jemanden am Rande der Menge suchte. Sie erblickte die Frau an der Ecke und ihre Blicke trafen sich. Ihre Augen hellten sich auf und es entstand leicht der Ausdruck freudigem Wiedererkennens auf ihrem Gesicht. Sie entspannte sich und lehnte sich gegen den Pfahl, als ob das, was gleich geschehen würde, nicht von Bedeutung wäre.
[ 5]Die Soldaten waren mit ihrer Arbeit fertig und stiegen wieder vom Podest. Einer nahm eine brennende Fackel in die Hand und schaute noch einmal zum König. Dieser nickte und der Soldat hielt die Fackel an den Scheiterhaufen. Das Reisig fing Feuer und in windeseile breitete es sich auf den ganzen Scheiterhaufen aus.
[ 5]Noch immer schauten sich die beiden Frauen unbeirrt an. Keine von ihnen schien das sich ausbreitende Feuer zu bemerken. Und keiner in der Menge bemerkte etwas von ihrem Gespräch ohne Worte, das sie führten. Die Flammen schlugen immer höher und setzte schon die verschlissene Kutte in Brand.
[ 5]Endlich kam wieder Leben in die verhüllte Frau. Sie hob die Hände, die im Inneren ihres Mantels verborgen waren, und schlug die Kapuze zurück. Keine drei Sekunden später schwirrte etwas von einem nahegelegenen Dach herunter und ein Pfeil bohrte sich mitten in das Herz der Brennenden. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und Schmerz. Dann breitete sich vollkommener Friede und Freude auf ihrem Gesicht aus und sie lächelte leicht der Anderen zu. Danach fielen ihr langsam die Augen zu und ihr Kopf sank zur Seite. Und dann schlugen die Flammen über ihrem Kopf zusammen.
[ 5]Die gesamte versammelte Menge erschrak und der König schaute so entsetzt, als habe er einen Engel gesehen. Er sprang erneut auf und starrte suchend in die Richtung, aus der der Pfeil kam. Doch niemand war zu sehen. Der Schütze, der seit Beginn des Schauspiels auf sein Zeichen gewartet hatte, hatte sich gleich nach seinem Schuss zurück gezogen und in Sicherheit gebracht. Der König fing an zu toben und brüllte: “Los! Sucht und fangt mir den Schützen! Tot oder lebendig!”
[ 5]Sofort machten sich die umstehenden Soldaten auf den Weg, den Befehl ihres Herren zu befolgen. Die restliche Menge wurde unruhig und wusste nicht, was sie tun sollte. Wegrennen und sich zu Hause verstecken? Oder lieber bleiben und zuschauen, was als nächstes geschieht?
[ 5]Doch eine Person brauchte sich das nicht zu fragen. Die Frau im Mantel. Nachdem die Flammen die Rebellin eingehüllt hatten, streifte sie sich schon ihre Kapuze über, drehte sich um und ging vom Marktplatz. Als der König brüllte war sie schon in die nächste Gasse eingebogen und verschwunden.
Etwas später trafen sich ein paar Kilometer von der Hauptstadt entfernt zwei Reiter auf einer Anhöhe. Von dort aus konnte man die Stadt mit ihren unbezwingbaren Mauern gut sehen.
[ 5]Die beiden schwiegen. Die Frau mit der Kapuze ihres Mantels auf dem Kopf nickte dem Mann, der Pfeil und Bogen trug, nur bestätigend zu. Sie schaute noch einmal traurig zurück und konnte die schwarze Rachsäule sehen, die aus der Stadt empor stieg.
[ 5]Nach einer Weile brach der Mann das Schweigen. “Brynn! Wir sollten gehen.” Er sprach sanft, aber drängend. Er wusste genau, was sie fühlte. Sie hatte ihre beste Freundin sterben sehen. Nein, den Befehl gegeben, sie zu töten und ihr dadurch einem ehrenhaften Tod zu geben. Auch er war traurig, denn er hatte den Pfeil abgeschossen, der seine Schwester tötete.
[ 5]Sie mussten gehen. Sie durften sich nicht von den Soldaten des Königs gefangen nehmen lassen, denn schon bald würden sie ihnen auf der Spur sein.
[ 5]Brynn lenkte ihr Pferd von der Stadt weg und die beiden ritten im schnellen Galopp die Straße Richtung Wald hinab. Der Kampf der Rebellen war noch nicht zu Ende.
Eine große Menschenmenge hatte sich auf dem Marktplatz der Hauptstadt versammelt. Fast alle Anwesende waren Schaulustige, denn keiner wollte sich die Hinrichtung entgehen lassen. Die Hinrichtung der Rebellin und Hochverräterin. Heute sollte sie nach langer Jagd und kurzem Prozess den Flammen übergeben werden.
[ 5]Aus einer niedrigen Tür an Rande des Marktes wurde die Gefangene Punkt Mittag mit den Glockenschlägen aus dem Kerker gebracht und der wartenden Menge vorgeführt. Vier Soldaten umsäumten sie, sowie Dutzende andere den Marktplatz sicherten, da befürchtet wurde, ihre Rebellenfreunde könnten versuchen, sie zu befreien. Die Leute auf dem Platz fingen an zu rufen und gaben nur widerstrebend eine Gasse frei, die zum Richtplatz in der Mitte des Platzes führte.
[ 5]Die Hochverräterin war an Händen und Füßen mit schweren Eisenketten gefesselt und kam deshalb nur schleppend voran. Als die so durch die Gasse ging, hörte sie, was die Leute ihr zuriefen: “Hochverräterin!”, “Verbrennt sie!”, “Schande!” und dergleichen.
[ 5]Auf dem Balkon des Rathauses, das den Würdenträgern des Stadt als Loge diente, saß zufrieden und mit Genugtuung auf seinem Gesicht der Herrscher des Landes, König Belias. Diese letze Demütigung durch eine öffentliche Hinrichtung und den Spießrutenlauf durch die aufgebrachte Menge hatte er ihr mit voller Absicht nicht erspart.
[ 5]“Sieh dich um! Das sind die Menschen, für die du gekämpft hast, deren Freiheit du erringen wolltest. Und wohin hat dich das gebracht? Sie treten dich mit Füßen. Keiner kann mich besiegen! Auch keine Prophezeihung!” dachte er grimmig und ein Lächeln des Sieges verzog ihm die Mundwinkel. Inzwischen hatte die Menge begonnen, sie mit faulem Gemüse zu bewerfen.
[ 5]Endlich erreichte der kleine Trupp den Scheiterhaufen. Einer der Soldaten musste ihr bei den Stufen auf das Podest helfen. Die anderen stellten sich an den Seiten des Scheiterhaufens auf, um eventuelle Fluchtversuche zu vereiteln. Die Menge wurde leiser, denn jeder wollte die Urteilsverkündung hören. Ein Herold trat neben die Angeklagte und begann laut aus einem Schriftstück vorzulesen:
[ 5]“Dem Volke wird folgendes Urteil verkündet: Die angeklagte Rebellin Brynn wurde des Hochverrates gegenüber unseres Königs und Beschützers Belias für schuldig befunden. Sie hat sich gutgläubigen Bürgern gegenüber als Wiedergeburt der Hexe Mirina ausgegeben und sich durch Lügen das Vertrauen und den Schutz verschiedener Adliger erschlichen, welche ebenfalls ihre Strafe dafür bekommen werden. Weiterhin hat die Angeklagte offen zur Rebellion gegen unseren König und die Ordnung unseres Landes aufgerufen.
[ 5]Das hohe Gericht hat die Angeklagte einstimmig zur Feuerentehrung verurteilt. Das Urteil wird am Jahrestag der Besiegung der Hexe Mirina vollstreckt, da sie ihrem schändlichem Beispiel folgen wollte. Ihre Asche soll in alle Winde zerstreut werden, damit sie in Vergessenheit geraten möge. Gezeichnet: Das hohe Gericht ihrer Majestät König Belias.”
[ 5]Nachdem der Herold geendet hatte, erhob sich vom Balkon der oberste Richter und wante sich an die Angeklagte: “Ihr habt gehört, welcher Verbrechen ihr überführt worden seit. Habt ihr noch irgendwelche letzten Worte, bevor wir euch eurer gerechten Strafe übergeben?”
[ 5]Nun ruhten alle Augen auf der zum Tode verurteilten, die während der gesamten Urteilsverkündung mit gesenktem Haupt da stand. Ihre ganze Gestalt sah verwahrlost aus und die Wunden der Folter taten ihr übriges. Sie hob den Kopf und ihre Augen blickten direkt auf König Belias. Und mit ruhiger Stimme sprach sie fast heißer, denn von den Schmerzenschreien ihrer Folter hatte sich ihre Stimme noch nicht erholt: “Wenn der Wind meine Asche in alle Richtungen trägt, kann sie die Glut der Rebellion zu einem neuen Feuer entfachen.”
[ 5]König Belias, der sich durch ihren Blick immer unbehaglicher und durch ihre Aussage provoziert fühlte, sprang auf. “Du wirst gar nichts mehr!” rief er aufgebracht. “Worauf wartet ihr? Vollstreckt das Urteil!” Während die Soldaten sie packten und an den Pfahl zu binden begannen, dachte er bei sich: “Eigentlich schade um sie. Wenn sie nicht versucht hätte, mich zu töten, hätte ich mit ihr ein kleines Abenteuer haben können.” Er dachte an das schöne Gesicht, das heute mit Dreck und Blut verschmiert vor ihm stand, dass er das erste mal nach ihrer Gefangennahme wieder sah. Er war Brynn zwar schon vorher begegenet, doch trug sie immer eine Maske, um ihr Gesicht zu verbergen.
[ 5]Die umstehende Menge, die gespannt den Reden zugehört hatte, begann nun wieder zu rufen und wurde, in Aussicht auf das nun folgende Spektaktel, immer hysterischer. Nur eine Person stand still und unscheinbar an der Ecke einer Gasse, ein wenig abseits der Masse.
[ 5]Sie war gekleidet in einem Langen Mantel und hatte eine Kapuze übergezogen, so dass man nur ihr Gesicht sehen konnte. Ihre Augen waren stumm auf die Gefangene gerichtet. Diese hatte begonnen, als man sie an den Pfahl kettete, angestrengt in die Runde zu schauen, als ob sie jemanden am Rande der Menge suchte. Sie erblickte die Frau an der Ecke und ihre Blicke trafen sich. Ihre Augen hellten sich auf und es entstand leicht der Ausdruck freudigem Wiedererkennens auf ihrem Gesicht. Sie entspannte sich und lehnte sich gegen den Pfahl, als ob das, was gleich geschehen würde, nicht von Bedeutung wäre.
[ 5]Die Soldaten waren mit ihrer Arbeit fertig und stiegen wieder vom Podest. Einer nahm eine brennende Fackel in die Hand und schaute noch einmal zum König. Dieser nickte und der Soldat hielt die Fackel an den Scheiterhaufen. Das Reisig fing Feuer und in windeseile breitete es sich auf den ganzen Scheiterhaufen aus.
[ 5]Noch immer schauten sich die beiden Frauen unbeirrt an. Keine von ihnen schien das sich ausbreitende Feuer zu bemerken. Und keiner in der Menge bemerkte etwas von ihrem Gespräch ohne Worte, das sie führten. Die Flammen schlugen immer höher und setzte schon die verschlissene Kutte in Brand.
[ 5]Endlich kam wieder Leben in die verhüllte Frau. Sie hob die Hände, die im Inneren ihres Mantels verborgen waren, und schlug die Kapuze zurück. Keine drei Sekunden später schwirrte etwas von einem nahegelegenen Dach herunter und ein Pfeil bohrte sich mitten in das Herz der Brennenden. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und Schmerz. Dann breitete sich vollkommener Friede und Freude auf ihrem Gesicht aus und sie lächelte leicht der Anderen zu. Danach fielen ihr langsam die Augen zu und ihr Kopf sank zur Seite. Und dann schlugen die Flammen über ihrem Kopf zusammen.
[ 5]Die gesamte versammelte Menge erschrak und der König schaute so entsetzt, als habe er einen Engel gesehen. Er sprang erneut auf und starrte suchend in die Richtung, aus der der Pfeil kam. Doch niemand war zu sehen. Der Schütze, der seit Beginn des Schauspiels auf sein Zeichen gewartet hatte, hatte sich gleich nach seinem Schuss zurück gezogen und in Sicherheit gebracht. Der König fing an zu toben und brüllte: “Los! Sucht und fangt mir den Schützen! Tot oder lebendig!”
[ 5]Sofort machten sich die umstehenden Soldaten auf den Weg, den Befehl ihres Herren zu befolgen. Die restliche Menge wurde unruhig und wusste nicht, was sie tun sollte. Wegrennen und sich zu Hause verstecken? Oder lieber bleiben und zuschauen, was als nächstes geschieht?
[ 5]Doch eine Person brauchte sich das nicht zu fragen. Die Frau im Mantel. Nachdem die Flammen die Rebellin eingehüllt hatten, streifte sie sich schon ihre Kapuze über, drehte sich um und ging vom Marktplatz. Als der König brüllte war sie schon in die nächste Gasse eingebogen und verschwunden.
Etwas später trafen sich ein paar Kilometer von der Hauptstadt entfernt zwei Reiter auf einer Anhöhe. Von dort aus konnte man die Stadt mit ihren unbezwingbaren Mauern gut sehen.
[ 5]Die beiden schwiegen. Die Frau mit der Kapuze ihres Mantels auf dem Kopf nickte dem Mann, der Pfeil und Bogen trug, nur bestätigend zu. Sie schaute noch einmal traurig zurück und konnte die schwarze Rachsäule sehen, die aus der Stadt empor stieg.
[ 5]Nach einer Weile brach der Mann das Schweigen. “Brynn! Wir sollten gehen.” Er sprach sanft, aber drängend. Er wusste genau, was sie fühlte. Sie hatte ihre beste Freundin sterben sehen. Nein, den Befehl gegeben, sie zu töten und ihr dadurch einem ehrenhaften Tod zu geben. Auch er war traurig, denn er hatte den Pfeil abgeschossen, der seine Schwester tötete.
[ 5]Sie mussten gehen. Sie durften sich nicht von den Soldaten des Königs gefangen nehmen lassen, denn schon bald würden sie ihnen auf der Spur sein.
[ 5]Brynn lenkte ihr Pferd von der Stadt weg und die beiden ritten im schnellen Galopp die Straße Richtung Wald hinab. Der Kampf der Rebellen war noch nicht zu Ende.