Charis Leaford

Fan Lou

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Dies ist das erste Kapitel meines neuen Buchen "Die Geschichte um Charis Leaford" Ein Mädchen in Berlin - die mit der Gesellschaft leben muss und die zwischen wahnhafter Traumwelt und harter Realität. Bassiert auf wahrer Geschichte - besser auf mehrere. Kapitel I erklärt sich später im Roman, es ist zugleich einer der letzten Kapitel (temporal). Ich poste es hier ohne Klapptext, da ich nicht vor hatte, alles zu veröffentlichen. Wenn werde ich expliziete Kapitel herausgreifen, da sie gut ins Genre passen. Dieses Kapitel ist KEIN Horror Text, eher noch in der Sparte "Psychotischs" unter zu bringen, jedoch ist das Buch vom Genre "Horror und Psycho". Ich hoffe, dass ihr es hinnehmt, wenn nicht, bitte ein Mod an den passenden Platz verschieben. Viel Spaß nun.

Die Geschichte um Charis Leaford

Kapitel I

„Noch ein wenig Zucker“,verlangte sie. Der alte Efeu war nun schon bis zum Dach des alten Hauses gewachsen. „Danke, das reicht.“ Charis nickte gedankenverloren und nahm den weißen Porzellangriff in die Hand. Leise schlürfte sie den Tee. „Und sie sind sich sicher, dass sie keinen Tee möchten? Er ist vorzüglich!“ Der Mann schüttelte nur den Kopf und schaute ihr beim Teeschlürfen zu.

Der Regen prasselte leise auf das Glasverdeck über der Terrasse. „Wunderschönes Wetter, finden sie nicht auch? Ich mag den Regen.“ Dampf stieg von der warmen Tasse Tee hinauf. Charis schaute den Mann mit ihren braunen Augen kurz an, wendete jedoch den Blick wieder nach unten ab, als dieser den Blick heben wollte. „Zu schade, dass wir uns unter diesen Umständen kennen lernen“, seufzte Charis. „Aber es ließ sich wohl nicht verhindern.“ Der Mann hob den Blick und schaute sie leicht erschüttert an, jedoch versuchte er dieses nicht allzu deutlich zu zeigen. Charis schaute dem Mann nun in die Augen. „Oder doch?“

Ein Blitz erhellte den abendlichen Himmel. Von irgendwoher flog ein tiefschwarzer Rabe an der Terrasse vorbei und ließ sein Gekrähe vernehmen. Eine schwarze Feder hatte das Tier verloren, welche nun den Boden berührte. Das dunkle Gras und die Feder verbanden sich gut. Insgesamt war der Garten nun nicht mehr gepflegt sondern wild, fast so, als wäre er naturbelassen gelassen worden. Der Regen fühlte die Lücken, die entstanden waren, durch die Wärme der Tage zuvor.

Langsam entfernte sich das Gekrähe des Rabens und die einzigsten Geräusche waren nun der leichte, weit entfernte Donner und der leise rieselnde Regen.
Charis mochte den Regen, denn er war ihr vertraut und er schenkte ihr die Ruhe, welche die anderen Leute ihr stahlen. Wenn die anderen im Haus waren und abwarteten, bis der Regen sich verzog, konnte Charis ungestört durch den Regen laufen und die kalte Näße spüren ohne Angst haben zu müssen, Angst zu haben vor Unverständnis, Angst zu haben vor Ungerechtigkeit, Angst zu haben vor Gewalt. Ja, sogar singen konnte sie, ohne Angst. Charis sang gerne, von Freiheit, von Schönheit, von Unschuld, wichtig war das Singen. Es war die Möglichkeit, sich auszudrücken, ohne beim Wort gerichtet zu werden. Singen verstand jeder, in jeder Sprache und doch Urteilte man nicht über den Inhalt, es war ja Musik!

„Es hätte anders kommen können,“ antwortete nun der Mann endlich.. Charis blickte zu der schwarzen Feder im Gras. „Jetzt ist es zu spät, Miss Leaford, die Würfel sind gefallen.“ 'Oh ja, die Würfel waren schon vor 17 Jahren gefallen, doch sie hatte die Würfel nicht geworfen. Und die Würfel glichen wohl eher festen Felsen, die man nicht versetzten hätte können, nicht einmal wenn man gewusst hätte, was kommen wird.' Sie hatte leicht das Gesicht zur Wut verzogen. Eine Träne war in ihrem Auge, bereit die Wange herunter zu laufen, um sich neben die Feder zu gesellen. Der Mann, der wohl sehr angespannt war und durch die Reaktion verunsichert, atmete schwer, verzog den Mundwinkel und schaute verlegen zu Boden. „Sie haben natürlich Recht Mister, was solle man tun für mich? Täter bleibt bei aller Förmlichkeit Täter. Wenn man mal an die Opfer denkt,“ schloss Charis und fing sich wieder in einem ironischen Lächeln.

Tief in ihr jedoch, war dieses Beben, an ihrem Herzen. Sie spürte es immer, wenn sie überprüfte, ob es noch da war. Es war, als ob sie dauerhaft auf Höchstleistung lief, wieder und wieder und es immer weiter ging, ein Perpetomobile, welches sich immer wieder fragt, wie lange es wohl noch funktionieren wird. Charis stellte die weiße Porzellantasse wieder auf den Tisch und umfasste ihre Schultern. Ihr war kalt. Zwei Sechser und ein Fünfer, nun gab es keine feste Spur mehr, die durch Würfel vorgegeben war. Irgendwann im Leben kommt immer der Punkt, zu dem es hingelaufen ist, unbewusst, welchen man erreichen musste. Das Ende des Tunnels, des Trichters, Endstation. Der Allegretto Scherzando hatte den Schlusstakt eingeleitet. Was wohl passiert, wenn das Stück des Komponisten endet, die Vorführung des Pianisten jedoch nicht weiter geht?

Diese Gedanken verdammten Charis zu einer Ruhe und Gleichgültigkeit. Es war wie das Lithium der Gedanken. Charis schaute in die Tiefe der Tasse, bevor sie sie wieder in die Hand nahm und einen weiteren Schluck nahm. „Die Opfer sind die Täter sind die Opfer...“, murmelte sie in den Abgrund des Tees, während der Mann, angesteckt von der Lethargie den Blick leer in den Garten verlor. „Und was wenn die Opfer der Tat verdächtigt werden? Werden dann Täter und Opfer der Schuld überführt? Schuld...“ Charis seufzte leise, da sie die Stille nicht zerstören wollte, da sie nun beide so im Gedanken waren und so ein unsichtbares Band der Zweisamkeit die beiden umschloss.

Doch der Mann, der zwar gerne in diesem Ort abseits der Zeit verweilt wäre, riss sich gewalltvoll von diesem los und schaute Charis mitleidig an. „Schuld ist festgelegt vom Gesetzt. Für die Bestrafung ist das Gesetzt da, nicht die Opfer selbst, da sonst die Opfer die Täter sind,“ sagte er, als ob dies einer der Standartsprüche wäre, den er zu lernen hatte. Charis schaute ihm nun wieder tief in die Augen und legte den Kopf ein wenig quer. „Nur wenn die Täter von dem Gesetzt gedeckt sind, oder es gar verkörpern und das Einzigste was man tun kann ist, zu einem Täter zu werden, welche moralischen Vorwürfe sollte sich der Täter machen können? Eine Katze in der Ecke hat keine Schuld daran, wenn sie Freiheit erlangt,“ sagte Charis aus der verzweifelten Motivation heraus, verstanden zu werden, jedoch sah sie wie aussichtslos es war und senkte so entschuldigend den Kopf. „Miss Leaford, so Leid es mir tut, doch bitte hören sie auf über Juristik zu diskutieren. Sie sind zu jung um es vollständig zu verstehen, jedoch muss ich gestehen haben sie gute Ansätze, jedoch ist das jetzt eh egal...“ Und mit der Erkenntnis eine Täterin vor sich zu haben verblasste nun der Feuereifer des Mannes Charis der Rechtslehre zu motivieren.

Beide Schwiegen. Die Flammen waren erstickt und der Diskussionbedarf der beiden war nun verloschen. Es regnete nun heftiger und die Feder war verschwemmt unter Schlamm bedeckt worden. Das Wasser spritzte auf die Terrasse. Die Teetasse sammelte sich nun mit Regen. "Lassen sie uns ins Auto gehen, Miss Leaford," sagte der Mann und stand auf. Er schaute Charis erwartungsvoll an, denn er wartete darauf, dass sie vorging. Charis stand auf und lief leicht, auf den Zehnspitzen, über die alten Fließen der Terrasse. Sie hatte keine Schuhe an, der Regen kitzelte an ihrer Fußinnenseite. Noch einmal genoss sie die Freiheit ihrer Füße, noch einmal genoss sie den Regen.

Tobias Braun
 
B

Burana

Gast
Ähm hallo. Ja, und wenn Du jetzt noch Deinen Rechtschreibprüfer drüber sausen lässt und seine Vorschläge kritisch überdenkst und dann auch übernimmst, mehrere Absätze einfügst und das alles neu strukturierst - ich bin mir sicher, das wird was!
Ich komme wieder...
Liebe Grüße, Burana
 

Fan Lou

Mitglied
Auch Hallo,
Rechtschreibprüfer von Google-Toolbar bei Firefox ist nun drüber gesaust, da mein openOffice kein Rechtschreibprüfmodus hat. Hoffe es ist nun richtig, wenn nicht wäre ich über konkrete Hinweiße sehr erfreut. Absätze sind nun auch in der Geschichte - doch was meinst DU mit Struktur? Sind nicht die Absätze schon Struktur? Oder wie könnte ich es sonst noch verbessern bei der Übersichtlichkeit?
Vielen Dank' für deinen Hinweiß und freue mich auf weitere konstruktive Kritik.

yours faithfully,
Tobias
 
B

Burana

Gast
Hinweis schreibt man mit 's'... :)
Ja, Absätze sind Struktur. Sie stellen Szenenwechsel dar, neue 'Einstellungen', wie beim Film. Wenn Du alles am Stück schreibst, verliere ich zumindest die Übersicht. Ein wenig solltest Du noch dran arbeiten, weil es immer noch viel zu lange 'Strecken' gibt. Schau nochmal drüber, es ist - auch wenns abgedroschen klingt - noch kein Meister vom Literatenhimmel gefallen. Ich bin nach wie vor gespannt.
Liebe Grüße, Burana
 

Fan Lou

Mitglied
Vielen Dank' für diese formellen Hinweise. Ich habe nun relativ viele Absätze gemacht, dein Vergleich mit der Filmwelt half mir dabei:) Danke. Ist es nun fähig, gelesen zu werden?
Bis bald
Tobias
 

Felix

Mitglied
Hallo Lou

fängt ja gut an die Geschichte, du schürst Spannung und machst Lust auf mehr. Zwar ist dieser psychotische Aspekt noch nicht hervor getreten, aber es ist ja auch das erste Kapitel und ich vertraue dir mal, dass da noch mehr kommt.
Würd gerne weiterlesen.

Felix
 

Fan Lou

Mitglied
Vielen dank' für diese positive Kritik. Ich habe nur dieses Kapitel hier veröffentlicht, da ich es inhaltlich schon abgeschloßen habe, fürs erste, ein Buch entwickelt sich immer und immer. Im Moment bin ich noch kräftig am schreiben. Ich werde jedoch wohl später dann noch weitere Kapitel zur Diskussion stellen, da eine Rückmeldung von nöten ist, um die Schatten der Geschichte zu sehen, ohne mit der Nase ein Zentimenter vor der Geschichte zu hängen. Dank' dir - freue dich auf mehr.
Au revoir
Tobias
 



 
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