Das Meer und die Taube

3,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Maramareo

Mitglied
Das Meer und die Taube


Einst flog eine Taube hinunter zum Strand
und suchte den Freund, mit dem sie alles verband.
Ihr Freund war das Meer, seine Ruhe und Stille,
sein Toben und Brausen war gleichfalls ihr Wille.
Sie liebt es in seinen Wellen zu liegen,
viel mehr als das Essen, Trinken und Fliegen.

Da sprach sie zum Meer: "Ich sehn mich nach dir."
Dunkel und klar sagte das Meer da zu ihr:
"Ich bin in dir,und du bist in mir.
Einst wird alles zum gemeinsamen Wir.
Mensch, Tier und Pflanze aus einem entstanden,
eng verknüpft durch eiserne Banden.
So werden sie einst zu einem vereinigt werden,
kein Unheil, noch Unglück kann sie dann noch gefährden.
Doch du meine Taube, komm nur zu mir,
Ruhe und Frieden will ich schenken dir."

Da stürzte die Taube voll Sehnsucht hinab,
in die Arme des Freundes, in ihr liebliches Grab.
Die Sonne ging auf und die Sonne ging nieder,
die kleine Taube sah niemand mehr wieder.

Doch horch genau hin und du hörst ihr Geschrei
im ewigen Rauschen des Meeres dabei.
Und schau genau hin und du erkennst ihr Gefieder,
in den weißen Schaumkronen der Wellen wieder.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, liebe Maramareo,

das ist die Theorie "Tauben sind aus dem Meer entstanden".
Die Wissenschaftler sind darüber uneins; die Gegenthese ist: "Das Meer ist aus den Tauben entstanden".

Gegen die erstere These spricht, daß noch nicht beobachtet worden ist, wie sich aus der Gischt so ein Federbällchen geformt hätte, das dann gurrt und Ölzweige schnäbelt.
Für die zweite These spricht auch, daß Tauben Flüssigkeiten absondern, die unter mikroskopischer Betrachtung als eine Art Meer biotopisiert werden können.

grusz, hansz

P.S.:
Muß es nicht "Möwen" heißen?
 

Maramareo

Mitglied
Hallo Mondnein,

vielen Dank, dass du dich mit meinem Gedicht beschäftigt hast.

Die Möwe war mir zu naheliegend, die Taube ist bewusst gewählt,
als Symbol für den Frieden.

Die Taube sucht ihren Frieden, den sie letztendlich im Freitod findet und in eine Art Ursuppe, dem Meer einkehrt. Aber nichts im Leben ist wirklich verloren, alles und jeder hinterlässt seine Spuren.

Und schaut man genau hin, erwächst aus jedem Vergangenen wieder etwas Neues.

Ganz liebe Grüße

Mara
 

Tula

Mitglied
Hallo Mara

Die Idee ist ok, doch es klingt alles ziemlich theatralisch. Das liebliche Grab steht als Beispiel für die für mich etwas überzogene Romantisierung des Textes.

LG
Tula
 



 
Oben Unten