Der Firmenlauf (gelöscht)

N

nobody

Gast
Das ist schon sehr gut geschrieben: flüssig, gelegentlich mit einem Schuss Ironie, man läuft in Gedanken mit, kommt selber außer Atem, hofft dabei, nicht umsonst mitgelaufen zu sein - und ist dann enttäuscht, weil am Ende so gar nichts passiert. Das wäre eine schöne Erzählung, wäre da nicht die fehlende Pointe. Lass Dir doch noch was einfallen, liebe Anygirl!
Gruß Franz

PS: Die anonyme Wertung ist nicht von mir!
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Anygirl,

ich finde, Du hast in diesen Firmenlauf sehr schön die inneren Prozesse eingeflochten, die mit einer Neueinstellung einhergehen. Auch dieser Spannungsbogen von 'Team' zu 'im Alleingang' trägt sehr gut, die Abgehängten, die Vorausgelaufenen, die Störungen durch 'Fremde' und die Ablenkung durch die eigene 'Musik'.
Gut fand ich auch den Anklang, dass die, sich nicht sichtbar für den Leser 'angstrengten' Chefläufer schon im Ziel sind, während man sich aus dem letzten Loch pfeifend ins Ziel schleppt, und auch die Euphorie des Angekommenseins trägt die Doppeldeutigkeit mit.
Allerdings fehlt tatsächlich eine Pointe, ohne dass ich mir vorstellen könnte, worin sie bestehen mag, weil ja viele Aspekte gleichrangig durchgezogen wurden, und ein Überraschungseffekt bietet sich nicht an.
Wenn sie sich verläuft, eine 'lahme Ente' wundersamerweise auch schon im Ziel ist, oder eine Nebenfigur 'eingreift' wird dieses komplexe Gebilde zerstört. Vielleicht ließe sich einer der AspekteHandlungsstränge herausheben? Außer der Läuferin selbst haben die Personen kein rechtes Gesicht. Vielleicht kann man einen Widerpart konstruieren.
Mal so ins Blaue gedacht.

Liebe Grüße
Petra
 

Anygirl

Mitglied
Pointe? Das war das Problem, es gab nicht wirklich eine. Da habt ihr recht. Aber trägt das nicht zur Enttäuschung bei? All die Mühe, und nichts kommt dabei rum? Wie wäre es wenn sie stolpert? Am Ziel vorbeischießt? Falsch abgebogen und von der falschen Seite aufs Ziel zu läuft? Gedankenverloren, versunken in die Musik durchs Ziel rast und einfach weiter läuft? Die Jungs nicht am Ziel stehen und sie anfeuern, sondern hinten am Biertresen sich vollaufen lassen und es niemanden interessiert, das sie durchs Ziel kommt?
...
Oder hat Petra da recht, das das alles zerstören würde? Ein Gegenpart oder Widersacher würde glaube ich nicht in die Geschichte passen, da sie ja irgendwann nur noch in ihrer Welt läuft, ohne die Menschen um sich rum wirklich zu beachten. Oder kann man aus dem Typ mit dem T-Shirt was rausholen? hmmm

Gebe zu, ich mag das 'leere' Ende, aber sehe was ihr meint. Hat eine der oben genannten Ideen potential? Was wäre eine gute Pointe?

es wartet neugierig auf Anregungen
Anygirl

PS. glaube da hab ich ein generelles Problem - das Ende einer Geschichte. Oft gefällt es mir nicht, oder hält nicht was die Geschichte verspricht. Wisst ihr Rat?
 
N

nobody

Gast
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Läuferin während des Laufens über ihren neuen Job gründlich nachdenkt und einen Entschluss fasst, der dann durch ihre Reaktion zum Ausdruck kommt: Indem sie dem Konkurrenzdenken, dem mangelnden Teamgeist, dem Job einfach davonläuft, einfach weiterläuft ...
Der Zug fuhr ohne mich weiter - erzählt die Prot. Wie wärs, wenn sie auf den Zug aufspringen würde?
Gruß Franz
 



 
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