Der Fluch der Reimerei

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Sara

Mitglied
Der Fluch der Reimerei

Zuweilen ist’s `ne Schweinerei,
Die Sache mit der Reimerei;
Wenn Arbeit stapelt sich in Massen
Kann’s Hirn das Dichten noch nicht lassen;
Die rechte Hand beginnt zu zittern,
Als Augen Stift und Zettel wittern.

Vernünftig sagt nun mein Verstand:
Gib deine Macht nicht an die Hand!
Zu wichtig ist die Arbeitsqual,
Denn du hast keine andre Wahl!
Trotzdem wird dieses Kribbeln stärker,
Die Verse sind im Geisteskerker.

Sie müssen schnellstens aufs Papier,
Zum Teufel mit der Arbeit hier!
Ach, einmal will ich’s noch versuchen,
Gedankengänge umzubuchen;
Jedoch verlässt Vernunft den Ort,
Ich gebe meiner Hand das Wort.

Nach kurzer Zeit ist es vollbracht,
Das kleine Werk, das zu mir lacht;
Meist ohne Sinn und viel Verstand,
Ist’s `was für die Toilettenwand;
Und dafür starb ein armer Baum!
Ach, hielt ich meine Hand in Zaum.

In Dichterlaune bin ich nun,
Die Arbeit wird ein Weilchen ruh’n;
So fließt die Kreativität,
Und es wird dunkel, kalt und spät;
Um Mitternacht der Blick zur Uhr,
Es ruft die Pflicht zum Arbeitsschwur.

Für diese Stapel seh` ich rot,
Wenn ich’s nicht schaffe, bin ich tot!
Es hilft allein mir Koffein,
Die Müdigkeit muss sich verzieh’n;
Denn bis zum ersten Sonnenstrahl,
Wird jetzt die Arbeit mir zur Qual.

So sitze ich, wenn andre schlafen
An Aufgaben, die mich bestrafen,
Für meine Reime und das Dichten,
Ich wünscht’, ich könnt’ den Fluch vernichten;
Dann käme ich auch mal ins Bett,
Wo das Gehirn mal Pause hätt’.
 

Andrea1694

Mitglied
Liebe Sabrina,

schon wieder ein "hervorragendes" Werk von Dir :))))

Nachdem mein morgen chaotisch begann, hast Du es durch Deine Zeilen wirlich doch noch geschafft, mich zum "lächeln" zu bringen.

Kenne gleichermaßen wie ihr,
diese Sucht nach Bleistift und Papier.

Und wenn man zudem so, wie Du, dichten kann,
muß man halt einfach an das Papier schnell ran.

Du hast ein "Talent",
das "unbeschreiblich",
drum setz Dich,
stets recht flink,
an den Schreibtisch.

Selbst sitzend auf einer grünen Wiese,
kommt sie auch, diese schreibtechnische Briese.

Nutze sie ständig,
egal wann sie kommt,
denn weitere Werke sind Dir bereits vergönnt.

Wünsche Dir einen wundervollen Tag!

LG
Andrea
 

LuMen

Mitglied
Qual?

Hallo Sara,

ich wünsche Dir noch viele Reim-Qualen, wenn dabei etwas herauskommt wie dies Gedicht!

Herzlichen Gruß
LuMen
 
K

Klopfstock

Gast
weiter so....

Reimsucht

Auf's Reimen hab' ich immer Bock -
ich reime schon "a round the clock".
Vom Morgen bis zur Abend-time,
verzapfe ich so manchen Reim,
daß meine Tastatur oft kracht.
Ich zähle Silben, auch bei Nacht.
Selbst das Finanzamts-Formular,
verreime ich ein jedes Jahr,
obwohl Verdacht im Amte keimt,
die Angaben wär'n ungereimt ;)

Liebe Sara,
Du siehst, der Fluch der Reimerei,
macht auch vor mir nicht halt.
Schönes Gedicht, das Du hier verreimt hast!!!
Ich wünsche Dir weiterhin solche Einfälle,
denn reimen kannst Du, das steht fest;)

Sende Dir liebe Grüße
 

Sara

Mitglied
Ihr lieben Dichter vielen Dank!
Ich weiß es nun: ich bin nicht krank,
Denn euch geht’s ja genau wie mir,
Wahrscheinlich sind wir deshalb hier.
Obgleich es ist manchmal ein Fluch,
Ganz ohne ihn gäb’s doch kein Buch;
Dann würden nicht die Verse wehen,
Die Leselupe nicht bestehen.
Auch wäre diese Welt recht fad,
Denn Reime sprechen in der Tat
Den Dichtern aus den reinen Seelen,
Gedanken, die uns manchmal „quälen“.
Ob traurig, witzig oder frech,
Der Reim ist nie bloß Wortgewäsch,
In Form und Ausdruck nicht verhöhnt,
Ist er’s allein der uns verwöhnt.

Nach langem Überlegen jetzt,
Hat es mir einen Schlag versetzt:
Die Arbeit ist die wahre Last!
Manchmal ist sie mir ganz verhasst.
Drum reime ich auch fortan mehr,
Denn nur das Dichten lieb’ ich sehr.
 



 
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