Der Mondmann
Es war einmal …
….ein sehr lieber alter Mann. Er wohnte in einem kleinen Haus aus dicken Steinen, direkt am Meer. Hinter dem Haus, in seinem kleinen Garten wuchs der Strandhafer und überall, sogar im Haus hatte der Sand Einzug gehalten. Der alte Mann kehrte drei Mal täglich seine gute Stube mit einem Reisigbesen, doch der Sand kam immer wieder zurück.
Kater Wilfried sah ihm nicht mehr dabei zu.
Er residierte auf seinem Platz am Fenster. Nur wenn ihm kalt war, dann kletterte er hoch erhobenen Hauptes auf sein Kissen vor dem eisernen Ofen. Kater Wilfried sah genauso alt aus wie sein Mensch.
Der alte Mann hatte auch einen Namen, einen sehr seltsamen Namen. Auf dem geschnitzten Türschild stand sein Name: Salomon Mondmann.
Der alte Mann fühlte sich gerade in den Abendstunden recht einsam und so freute er sich, als es an seiner grünen Holztür laut klopfte.
„Ich komme schon, ich bitte um Geduld.“ Der alte Herr Mondmann öffnete die Tür und vor ihm stand ein kleines, zartes, uraltes Männlein mit einem kleinen Beutel. Das Männlein lächelte freundlich und zog sich die Mütze vom Kopf.
„Bitte, treten Sie doch näher“. Salomon Mondmann machte eine einladende Geste.
Das zarte Männlein humpelte langsam in die Stube. Dabei gab es ächzende Geräusche von sich.
Der Herr Mondmann fasste das Männlein unter den Arm und half ihm in den geblümten Ohrensessel.
Das Männlein schnaufte nochmals laut durch und stellte sich dann vor: „Guten Abend, ich bin das Sandmännchen. Ich müsste heute noch eine weite Reise machen, aber du siehst ich bin zu alt dazu, meine Beine sind recht krumm geraten und die Gicht plagt meine Füße zur Genüge.“
Eine dicke Träne fiel aus dem rechten Auge des Sandmännchens. Ein großes, buntes Taschentuch entnahm er seiner Jackentasche und er tupfte verlegen die Träne weg.
Dem alten Herr Mondmann wurde es ganz warm ums Herz. Selbst Kater Wilfried hatte Mitleid mit dem Sandmännchen und er sprang ihm auf den Schoß um ihm die alten Knochen zu wärmen.
„Hum, schön;“ murmelte das Sandmännchen und kuschelte sich entspannt in den Sessel.
Herr Mondmann goss dem Sandmännchen einen warmen Kakao ein und sie beide sagten lange Zeit kein Wort. Nur die Wanduhr und der Atem der Geschöpfe war zu hören.
Das Sandmännchen reckte sich in die Höhe als die Uhr sieben Mal schlug. „Ich muss doch den Kindern Schlaf und schöne Träume schicken, es ist Zeit, aber ich schaffe heute die weite Strecke zum Mond nicht mehr. Als ich des Weges kam, sah ich am Meeresstieg das Schild: Mondmann. Da dachte ich mir, dass Sie mir vielleicht Sand geben könnten, dann brauche ich nicht mehr den weiten Weg zum Mann im Mond machen. Ich wäre Ihnen überaus dankbar.“ Das Sandmännchen sah den Herrn Mondmann bittend an.
Der Herr Mondmann stand sofort auf, reckte sich und füllte das Säckchen vom Sandmännchen. „Oh, bitte nehmen Sie den Sand für die Kinder. Ich bin so froh, dass ich Ihnen helfen kann und – wenn Sie möchten, können Sie jeden Abend zu mir kommen und Sand holen. Ich habe genug und ich freue mich wenn ich meinen Kakao nicht mehr alleine trinken muss.“
Das alte Sandmännchen strahlte vor Glück, so dass die Falten in seinem Gesicht sich wie ein Fächer öffneten. Seine Bäckchen röteten sich und seine Füße sahen gar nicht mehr so schlimm aus.
„Das darf ich wirklich, ich danke Ihnen so!“ Das Sandmännchen streichelte Wilfried hinter den Ohren und gleichzeitig streute er dem Kater ein paar Körner Sand in die Augen. Der Kater räkelte sich, gähnte und dann begab er sich stolz auf seinen Schlafplatz.
Auch der alte Herr Mondmann erhielt eine Priese Sand und er bekam eine gar selige Bettschwere.
Der Herr Mondmann und das Sandmännchen drückten einander zum Abschied die Hände und es waren keine Worte mehr nötig.
Als die Sonne den Platz am Himmel mit den Mond tauschte und die Sterne am Himmelszelt klönten, wusch der alte Herr Mondmann sein Körperkleid und putzte sich lange und gründlich die Zähne. Das nahm er sehr wichtig, schon als er ein kleiner Salomon Bub war und jetzt, als der Herr Mondmann noch genauso. Er wollte nicht wie Frank Faulpelz, ein Gebiss tragen, um es dann des Nachts neben sein Bett in ein Glas zu legen.
Salomon Mondmann legte sich in das Schrankbett unter die Gänsedaunendecke und er schlief sofort ein.
Ein guter Traum kam geflogen und zauberte ein Lächeln in das alte Gesicht.
Ihm war, als flüstere das Sandmännchen: „Gute Nacht und schlaf recht schön, “ in sein altes Ohr.
Nie mehr war der alte Herr Mondmann am Abend alleine und nie mehr brauchte das Sandmännchen den weiten Weg zum Mond antreten.
Eine Freundschaft war geboren.
Es war einmal …
….ein sehr lieber alter Mann. Er wohnte in einem kleinen Haus aus dicken Steinen, direkt am Meer. Hinter dem Haus, in seinem kleinen Garten wuchs der Strandhafer und überall, sogar im Haus hatte der Sand Einzug gehalten. Der alte Mann kehrte drei Mal täglich seine gute Stube mit einem Reisigbesen, doch der Sand kam immer wieder zurück.
Kater Wilfried sah ihm nicht mehr dabei zu.
Er residierte auf seinem Platz am Fenster. Nur wenn ihm kalt war, dann kletterte er hoch erhobenen Hauptes auf sein Kissen vor dem eisernen Ofen. Kater Wilfried sah genauso alt aus wie sein Mensch.
Der alte Mann hatte auch einen Namen, einen sehr seltsamen Namen. Auf dem geschnitzten Türschild stand sein Name: Salomon Mondmann.
Der alte Mann fühlte sich gerade in den Abendstunden recht einsam und so freute er sich, als es an seiner grünen Holztür laut klopfte.
„Ich komme schon, ich bitte um Geduld.“ Der alte Herr Mondmann öffnete die Tür und vor ihm stand ein kleines, zartes, uraltes Männlein mit einem kleinen Beutel. Das Männlein lächelte freundlich und zog sich die Mütze vom Kopf.
„Bitte, treten Sie doch näher“. Salomon Mondmann machte eine einladende Geste.
Das zarte Männlein humpelte langsam in die Stube. Dabei gab es ächzende Geräusche von sich.
Der Herr Mondmann fasste das Männlein unter den Arm und half ihm in den geblümten Ohrensessel.
Das Männlein schnaufte nochmals laut durch und stellte sich dann vor: „Guten Abend, ich bin das Sandmännchen. Ich müsste heute noch eine weite Reise machen, aber du siehst ich bin zu alt dazu, meine Beine sind recht krumm geraten und die Gicht plagt meine Füße zur Genüge.“
Eine dicke Träne fiel aus dem rechten Auge des Sandmännchens. Ein großes, buntes Taschentuch entnahm er seiner Jackentasche und er tupfte verlegen die Träne weg.
Dem alten Herr Mondmann wurde es ganz warm ums Herz. Selbst Kater Wilfried hatte Mitleid mit dem Sandmännchen und er sprang ihm auf den Schoß um ihm die alten Knochen zu wärmen.
„Hum, schön;“ murmelte das Sandmännchen und kuschelte sich entspannt in den Sessel.
Herr Mondmann goss dem Sandmännchen einen warmen Kakao ein und sie beide sagten lange Zeit kein Wort. Nur die Wanduhr und der Atem der Geschöpfe war zu hören.
Das Sandmännchen reckte sich in die Höhe als die Uhr sieben Mal schlug. „Ich muss doch den Kindern Schlaf und schöne Träume schicken, es ist Zeit, aber ich schaffe heute die weite Strecke zum Mond nicht mehr. Als ich des Weges kam, sah ich am Meeresstieg das Schild: Mondmann. Da dachte ich mir, dass Sie mir vielleicht Sand geben könnten, dann brauche ich nicht mehr den weiten Weg zum Mann im Mond machen. Ich wäre Ihnen überaus dankbar.“ Das Sandmännchen sah den Herrn Mondmann bittend an.
Der Herr Mondmann stand sofort auf, reckte sich und füllte das Säckchen vom Sandmännchen. „Oh, bitte nehmen Sie den Sand für die Kinder. Ich bin so froh, dass ich Ihnen helfen kann und – wenn Sie möchten, können Sie jeden Abend zu mir kommen und Sand holen. Ich habe genug und ich freue mich wenn ich meinen Kakao nicht mehr alleine trinken muss.“
Das alte Sandmännchen strahlte vor Glück, so dass die Falten in seinem Gesicht sich wie ein Fächer öffneten. Seine Bäckchen röteten sich und seine Füße sahen gar nicht mehr so schlimm aus.
„Das darf ich wirklich, ich danke Ihnen so!“ Das Sandmännchen streichelte Wilfried hinter den Ohren und gleichzeitig streute er dem Kater ein paar Körner Sand in die Augen. Der Kater räkelte sich, gähnte und dann begab er sich stolz auf seinen Schlafplatz.
Auch der alte Herr Mondmann erhielt eine Priese Sand und er bekam eine gar selige Bettschwere.
Der Herr Mondmann und das Sandmännchen drückten einander zum Abschied die Hände und es waren keine Worte mehr nötig.
Als die Sonne den Platz am Himmel mit den Mond tauschte und die Sterne am Himmelszelt klönten, wusch der alte Herr Mondmann sein Körperkleid und putzte sich lange und gründlich die Zähne. Das nahm er sehr wichtig, schon als er ein kleiner Salomon Bub war und jetzt, als der Herr Mondmann noch genauso. Er wollte nicht wie Frank Faulpelz, ein Gebiss tragen, um es dann des Nachts neben sein Bett in ein Glas zu legen.
Salomon Mondmann legte sich in das Schrankbett unter die Gänsedaunendecke und er schlief sofort ein.
Ein guter Traum kam geflogen und zauberte ein Lächeln in das alte Gesicht.
Ihm war, als flüstere das Sandmännchen: „Gute Nacht und schlaf recht schön, “ in sein altes Ohr.
Nie mehr war der alte Herr Mondmann am Abend alleine und nie mehr brauchte das Sandmännchen den weiten Weg zum Mond antreten.
Eine Freundschaft war geboren.