Der Tod vor dem Haus

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Estragon

Mitglied
Der Tod vor dem Haus

Der Tod klopft draußen an mein Tor.
Ich steh' dahinter, er davor.
Kann ich denn von Sinnen sein?
Hol ich den Tod ins Haus mir rein?

Er klopfet stärker, lauter nun.
Soll ich's lassen, soll ich's tun?
Soll ich ihm öffnen die Tür zum Haus?
Kann zögern ich den Tod hinaus?

Nun klopfet er, so stark er kann,
Der grimmig schwarze Sensenmann.
Er kommt, um mir Geleit zu geben.
Ist hier am Ende schon mein Leben?

So mach' ich auf die hölzern Pforte
Zu diesem heimeligen Orte.
Ich blicke hoch, ich seh hinaus-
Der Vater ist's, der steht daraus.

Starr die Augen, kalt der Leib,
Von Frost und Eis zerfressen's Kleid.
Hab den Tod nicht zu mir gelassen,
Damit den Vater sterben lassen.


EDIT: Überschrift gesetzt. Ein Artikel geändert (Rechtschreibung), ein "auf" umgeschrieben, ganz nach Vorschlag jeweils.
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Estragon,
herzlich willkommen in der Truppe der "Reimer" - wir freuen uns immer über Verstärkung - auch, um gegenseitig zu lernen.

Dein Gedicht ist zwar mit sehr traurigem Ende, aber es gefällt mir sehr gut.
Wenn Du Tipps zu deinen Werken bekommst: Es sind stets nur EINZEL-Meinungen! Denke nach und entscheide stets selbst nach Deinem Gefühl!
Wenn Du fett schreiben möchtest, zentriert usw., nachlesen unter vB-Code auf dieser Seite!

Mein Vorschlag (Titel immer zum Gedicht!):

Der Tod vor dem Haus

Der Tod klopft draußen an mein Tor.
Ich steh' dahinter, er davor.
Kann ich denn von Sinnen sein?
Hol ich den Tod ins Haus mir rein?

Er klopfet stärker, lauter nun.
Soll ich's lassen, soll ich's tun?
Soll ich ihm öffnen die Tür zum Haus?
[blue]Öffnen ihm die Tür zum Haus?
Soll öffnen ihm die Tür zum Haus?[/blue]
Kann zögern ich den Tod hinaus?

Nun klopfet er[red],[/red] so stark er kann,
Der grimmig schwarze Sensenmann.
Er kommt, um mir Geleit zu geben.
Ist hier am Ende schon mein Leben?

So mach' ich auf [red][strike]der[/strike] die[/red] hölzern Pforte
Zu diesem heimeligen Orte.
Ich blicke auf, ich seh hinaus-
Der Vater ist's, der steht daraus.
[blue]Ein AUF zuviel! "..blicke hoch"?[/blue]

Starr die Augen, kalt der Leib,
Von Frost und Eis zerfressen's Kleid.
Hab den Tod nicht zu mir gelassen,[blue]g'lassen[/blue]
Damit den Vater sterben lassen.​

WENN Du mal nachträglich etwas ändern möchtest: Unter Deinem Werk steht neben einem aufgeschlagenen Buch EDIT. Dort anklicken! (Nicht das Zeichen unter den Antworten!)
 

Estragon

Mitglied
Heißen Dank erstmal für das Feedback und das Willkommen. Ich freue mich auch, hier zu sein.

Mit Literaturkritik und Foren bin ich vertraut, aber auch hier danke für die Mühe.

Ich habe mir schon einige deiner Tipps zu Herzen genommen.

Noch eine Frage von mir: Welche Aussage ist dem Gedicht zu entnehmen? Welches Motiv?
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Estragon,
es gibt Gedichte, die den gewollten Inhalt wörtlich und somit offen widergeben; quasi eine Beschreibung.
Andere legen den tatsächlichen oder einen zweiten "Inhalt" zwischen die Zeilen. Oder sie beschreiben Dornen und meinen ganz bestimmte und allgemeine Stacheln des Schicksals.
Ob Du ein bestimmtes "Ziel" hattest, weiß der Leser nicht. Ich habe entnommen, man solle sich nicht misstrauisch einer nur vermuteten Gefahr verschließen - man könnte leicht sein Glück dabei aussperren oder andere nicht an sich "ranlassen", die nur das Beste wollen.

Oft kann und darf der Leser sich aber auch selbst seine "Bilder" machen; darum in meinem Buch nachfolgender Vers:
Ich habe die meisten Geschichten erfunden,
erdichtet - die Worte gereimt in Stunden;
doch wozu, wofür und was ich empfand,
das leg’ ich in klügerer Männer “Hand“!​
 



 
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