Der letzte Schuss 3

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Meral Vurgun

Mitglied
Der letzte Schuss 3


als wäre ich am Strand eines weit entfernten Meeres
ich baue Türme aus Sand
mein Gesicht fällt in die Wellen
das Leben ist mir fremd
das ich dessen Gegenströmung, wie ein Traum durchgehe
das ist ein fremder Ort, den ich nicht kenne
und ihm keinen Namen geben kann
ich bin verloren
Anu, finde mich!

meine Lippen sind vertrocknet
ich strecke meine Hand in die Kneipe
ich sitze und trinke mein eigenes Blut
wie der durchgesiebter Wein
auf dem Tisch steht ein Glas, eine Kerze
und neben mir ist meine Hoffnung
so rebellisch und so unschuldig

ich mache meine Einsamkeit zum Gespött
spielend mit dem Schmerz des Gehens
als hätte ich den Himmel berührt
wenn ich meine Hand strecke
in meinem zerrissenen Herzen liegt die Liebe
wie eine zum Fossil gewordene Leiche
ein paar Bilder, die von den unschuldigen Küssen übrig blieben
auf meiner einer Seite sind die Träume
die ich wie ein heiliger Schatz bewahre
auf meiner anderen Seite sind meine Geheimnisse
die ich davor Angst habe auch mir selbst zu verraten

aus dem Himmel fiel ein Stern
und das Gesicht der Nacht wurde blass
danach Blitz und Donner
dann der letzte Schuss, wie eine hurenhafte Hysterie
und es ist vier Uhr
wie zwei mal zwei...

ich überschreite meine eigene Gesetze, Anu...







Anu ist der Himmelgott in Sumer
 

Milko

Mitglied
anu

...ein stück deines weges gehen.....

..weiter....bitte
gm
jetzt habe ich sonntagsruh morgen
getrocknet
sonnig gleich
07.30 mez
 
H

HFleiss

Gast
Liebe Meral, ein schönes, ein farbiges, ein dramatisches Bild, das du zeichnest. Mir gefällt es sehr. Aber ich kenne die Legende von Anu nicht, und so werden mir wohl Schönheiten entgehen. Ein Handicap auch die Übersetzung. Schade. Hanna
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe Hanna,

ich glaube Anu hat keine getrennte Geschichte. Die ganze Geschichte ist GILGAMESCH und Sumers GEschichte.

Danke für das Lesen und die Antwort.


Liebe Grüsse.



Hier habe ich etwas für dich.


An (sumerisch An, akkadisch Anu und Anum) war der Stadtgott von Uruk und Der. Mit Ausnahme seiner Vorfahren Urash, Anshar und Kirash war er der Ahnherr aller Götter des sumerischen, akkadischen und babylonischen Pantheons. An ist das sumerische Wort für Himmel. Als sich Himmel und Erde voneinander trennten, und das Universum in der jetzigen Form entstand, wurde er zum Beherrscher des Himmels. Seine Eigenschaften gingen in viele andere altorientalische Gottheiten ein.

Dennoch war An ein farbloser Gott, von dem relativ wenig bekannt ist und der in der Überlieferung hinter seinen bedeutenderen Kindern zurückstand. Wenn An beschrieben wurde, dann meist als mürrischer, unfreundlicher und eher menschenfeindlicher Gott.

In älteren sumerischen Texten ist die Erdgöttin Urash seine Frau. In neueren ist es dann Ki (sumerisch für Erde) oder seine Tochter Inanna. In der akkadischen Tradition war An der Gatte der von Ki abgeleiteten Göttin Antum. Er war unter anderem auch der Vater von Martu, Erra, Baba, Nisaba, Enlil, Gatumdu, Lamaschtu, des Wettergottes Ischkur (regional auch als Adad, Addu und Hadad bekannt) sowie der Siebengottheit. Als Sin, Schamasch und Ischtar/Inanna versuchten, sich die Weltherrschaft mit An zu teilen, schickte An sein Kind, die Siebengottheit, gegen Sin aus, welche Sin umzingelte und damit eine Mondfinsternis auslöste. Nur Ea kann Sin befreien.

Der Kult von An trat in babylonischer und assyrischer Zeit in den Hintergrund, er wurde von Marduk und Assur überschattet. Jedoch soll es in Uruk im 3. Jahrhundert v. Chr., in seleukidischer Zeit, zu einer Renaissance des Anu-AntumKultes gekommen sein.

Eine bedeutendere Rolle spielte An in der Astronomie, wo das Band entlang des Himmelsäquators als Wege des Anu bezeichnet wurde. Die Fixsterne durchmaßen drei Zonen: entweder die Wege des Enlil nördlich, die Wege des Anu im Mittelbereich oder die Wege des Ea (Enki) südlich des Himmelsäquators. Die 70 Tafeln umfassende kanonische Keilschrifttafelserie Enuma Anu Enlil enthält 7000 Omen, die mit Erscheinungen von Mond, Sonne, Planeten und Fixsternen verbunden sind.

In der Keilschrift war ein achtstrahliger Stern sein Zeichen, der als Determinativ allen anderen Götternamen vorangestellt wurde.





Lieber Milko,

Danke dir herzlich für deine Antwort.


Liebe Grüsse.
 
H

HFleiss

Gast
Liebe Meral, dass du Anu mit deiner Liebe verbindest, ist mir klargeworden, ich hatte nur den Zusammenhang nicht begriffen. Ich habe alles gelesen, fast alles schon wieder vergessen, danke dir aber sehr für die Mühe. Ich muss wirklich mal das Gilgamesch-Epos lesen. Liebe Grüße von Hanna
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Meral,

mir erscheinen Bilder, Szenen, wie aus einem Schwarz-weiß-Film.
Ich erlebe während des lesens den Leidensweg.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie Du in der Lage bist Bilder zu erzeugen und Gefühle auf mich zu transportieren.
Darum mag ich Deine Schreibe, Deine Geschichten.

lG
Sanne
 



 
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