Die Bärbel Show

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Janosch

Mitglied
Die Bärbel Show

Protagonisten:

Bärbel, Showmasterin
Bernd, Hartz 4 Empfänger
Der tanzende Willy, engagierte Showeinlage
Inge, Hausfrau
Olaf, Klempner


Bärbel: Meine Damen und Herren, begrüßen sie bitte mit einem dicken Applaus: Bernd!

Bernd: (läuft ein, stolpert und zeigt grinsend seine Zähne)

Bärbel: Bernd, warum bist du heute hier, Bernd. Bernd. Erzähl uns doch mal ein bisschen über dich, Bernd. Warum bist du heute hier?

Bernd: Also das ist so, dass also meine Frau, die Inge halt, die hab ich erwüscht beim - PIEP -* in unsrer Wohnung, in unsrer eignen Wohnung! Ich ahn nichts, ge, und komm so nach Hause, und dann liegen die da aufeinander, also da im Bett. Ich dacht erstmal gleich, meinen Augen könnt ich traun, ey. Da liegen die da und sin am…

Bärbel: Das ist natürlich ungünstig Bernd. Ich verstehe genau was du meinst ja, hm, ja. Aber ich kann dich trösten Bernd, dazu bin ich ja schließlich da, so was passiert nämlich meistens öfter, dass manche Frauen mit anderen Männern Geschlechtsverkehr zelebrieren. Mach dir keine Sorgen Bernd. Aber nun zu meinem nächsten Gast, begrüßen sie mit einem herzlichen Applaus: den tanzenden Willy!

Der tanzende Willy: (kommt ins Studio getanzt, flirtet mit dem Publikum, tanzt um Bernd und die noch leeren Gästestühle herum, stolpert, grinst, flirtet mit dem Publikum, das gar nicht versteht, was er damit meint, tanzt, tanzt, tanzt und tanzt wieder aus dem Studio heraus. Kameraschwenk zur Moderatorin Bärbel)

Bärbel: Vielen Dank an den tanzenden Willy und noch mal einen herzlichen Applaus für Willy, den tanzenden. Kommen wir nun zurück zu Bernd. Bernd, wie fühlst du dich jetzt eigentlich?

Bernd: Nich so gut halt, wenn ich die in die Finger bekomme, die olle Schlampe die. Die soll mal gucken, was sie davon erlebt. Die kann was erleben die olle die.

Bärbel: Bernd, das sagst du ihr am besten lieber selbst. Denn wir haben sie heute, hier ins Studio eingeladen. Meine Damen und Herren, begrüßen sie bitte mit einem tosenden Applaus: Bernds Frau Inge!

Inge: (läuft ein mit geballten Fäusten und grimmiger Visage, stolpert, grinst kurz, und ballt erneut die Fäuste, setzt sich auf den Stuhl, der am weitesten von Bernd entfernt ist)

Bärbel: Hallo Inge. Stimmt es, dass du dem Bernd fremdgegangen bist?

Inge: Mit dem Olaf, das ist ein ganz ein netter Kerl, der Olaf. (wendet sich wütend Bernd zu) Und dieser olle da, der kriegt ja noch nich ma einen hoch, kriegt er nich ma!

Bernd: Das musst du gerade sagen du. Guck dir doch erstma selber in Spiegel, bevor du mich beschuldigen tust!

Inge: Ach, guck dich doch mal selber an. Wie siehstn du denn aus, erstma? Hier, mit den Anziehsachen! Und du kriegst ja noch nich ma einen hoch!

Bärbel: Ich möchte euch bitten ein bisschen die Lautstärke zu dämpfen. Weil sonst wird’s hier nämlich echt zu laut und da verstehen wir gar nicht mehr, was wir sagen. Bernd, wie kam es denn dazu, dass du einen „Hänger“ im Bett hattest? Ich mein, was hast du dir dabei gedacht? Ich mein, ich mein, Frauen wollen ja schließlich auch mal ihren Spaß, wenn du verstehst was ich meine (zwinkert schelmig dem Publikum zu).

Bernd: Gar nix, hab ich mir dabei gedacht. Was kann ichn dafür, wenn die olle noch nich mal hübsch is, die olle!

Inge: Du dummes Schwein! Guck dir doch erstmal selber in Spiegel, bevor du mit nackten Finger auf anderer Menschen zeigen tust! Der Olaf kriegt ja wenigstens einen hoch, im Gegensatz zu jemand anderem, den ich hier gar nicht nennen will!

Bärbel: Ok ok, ich mein, ich denke das führt jetzt zu nichts. Ich mein, wo kommen wir denn da hin. Ich hol jetzt einfach mal den Olaf dazu, den heimlichen Lover von unserer lieben Inge, den wir natürlich auch eingeladen haben. Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit einem herzlichen Applaus: Olaf!

Olaf: (läuft ins Studio, stolpert, grinst heimlich in die Kamera, stolpert, setzt sich neben Inge)

Bärbel: Olaf, wie siehst du denn jetzt eigentlich die Sachlage, ich mein, wer von beiden hat jetzt eigentlich recht?

Olaf: (sabbert sich beim Sprechen aufs Hemd, spricht aber gar nicht)

Bärbel: So, liebe Zuschauer und auch sie zu Hause im Fernsehgerät, ich denke, wir haben heute wieder einiges gelernt und man sollte halt eben nicht die Grube vor dem Abend loben. Ich hoffe es hat ihnen gefallen, und sie schalten auch das nächste Mal ein, wenn es wieder heißt: Die Bärbel Show!

Der tanzende Willy: (tanzt ins Studio, dreht sich ein paar mal im Kreis, stolpert, fällt hin, grinst, rappelt sich wieder auf, tanzt um die Stühle herum, flirtet mit dem Publikum, tanzt, grinst)

*zapp auf den Tierkanal*
 
Hmmm, irgendwie fehlt mir eine Pointe und überhaupt die Botschaft in dieser Geschichte.

Solche Shows befriedigen ja eher die Sensationslüsternheit und Neugier der Zuschauer, aber für einen Humor&Satire-Beitrag muss man da mehr daraus machen. Geschrieben wirkt solch eine Show eher schal.

Kannst nicht eine überraschende Wendung reinbringen? Oder das Setup selbst ändern? Also nicht den klischeehaften Hartz 4 Empfänger und den Klempner als gehörnten Freund und Liebhaber haben, sondern das z.B. in höhere Kreise (Professor, Politiker,...) versetzen? Und selbst da mit einer guten Überraschung?

Marius
 

Janosch

Mitglied
hallo Marius,
ich weiß auch nicht, aber irgendwie scheint hier niemand in der leselupe ein bisschen spaß zu verstehen. dieser text lebt von seinen klischees und übertreibungen, sollte er zumindest, und darum passt meiner meinung nach auch der simple hartz 4 empfänger zu unserem bernd wie der toast in den toaster oder so. naja, kann ja nich überall gut ankommen. und totaler mist isses allemal. das sind jene sendungen nämlich auch. :D
gruß Janosch

ps: kuhl, ich war noch nie im roten bereich. :)
 
Tsts, klar ist Humor verschieden, aber deshalb den Leuten gleich mal den Humor abzusprechen ist immer nur eine lahme Entschuldigung der Autoren ;-)

Klischees sind gut, aber es muss bitte auch originell sein. Gerade ein Text der in Klammern die "visuelle Information" bringt, ist immer ein Krampf. Das muss Dir schon mit der Sprache selbst gelingen, indem Du entweder durch Eigenschaftsworte den Charakter beschreibst, oder durch seine Aussagen und Handlung sprechen lässt.
Das fehlt mir hier. Du versuchst mehr oder weniger einen Sketch zu beschreiben. Als gespielter Sketch mag das lustig sein, vor allem wenn die Schauspieler/Kabarettisten gut sind oder ihre Persönlichkeit reinbringen, so aber ist es eher ein schwach nacherzählter Witz, dem ein oder zwei zusätzliche Humordimensionen (z.B. die visuelle Darstellung) fehlen.

Da ich selbst Kabarett mache, weiss ich aus eigener Erfahrung, dass Kabaretttexte, die ich auf der Bühne bringe völlig anders sind, als Texte die ich für eine Zeitschrift oder ein Buch schreibe. Ich kann die Texte nicht einfach 1:1 übernehmen.

Roter Bereich? Na auch eine Leistung, nicht wahr ;-)

Marius
 

Duisburger

Mitglied
ich weiß auch nicht, aber irgendwie scheint hier niemand in der leselupe ein bisschen spaß zu verstehen.
Och, wir verstehen hier sogar eine ganze Menge Spaß, den ich aber bei deinem Werk weitgehend vermisse. Da machen deine Re-Kommentare mehr her. :D
Wenn man mit Klischees arbeitet, dann sollte die Umsetzung auch orginell sein. Das liest sich wie tausendmal schon gegessen. Die Dialoge wirken aufgesetzt und bemüht. Wenn ich Klischees bemühe, dann muss das nacheinander zünden. Tut es aber nicht.
Die Dialoge passen nicht. Beispiel:
Inge: Mit dem Olaf, das ist ein ganz ein netter Kerl, der Olaf. (wendet sich wütend Bernd zu) Und dieser olle da, der kriegt ja noch nich ma einen hoch, kriegt er nich ma!

Bernd: Das musst du gerade sagen du. Guck dir doch erstma selber in Spiegel, bevor du mich beschuldigen tust!

Das erkläre mir nun mal. Was sieht Inge denn im Spiegel bezogen auf Bernds Potenzschwäche? Die eigene? Im Gesicht? Also bitte. Die gute mag ja hässlich sein, aber davon war ja gar nicht die Rede.
Bernd: Gar nix, hab ich mir dabei gedacht. Was kann ichn dafür, wenn die olle noch nich mal hübsch is, die olle!
Ha, ist die Inge also doch hässlich. nur steht das hier an der völlig falschen Stelle. Inge hat nun auch drei mal kund getan, das Bernd keinen hoch bekommt. Das war so, wie es da steht, schon beim ersten mal nicht der Brüller.
Olaf: (läuft ins Studio, stolpert, grinst heimlich in die Kamera, stolpert, setzt sich neben Inge)
War klar. Bernd stolperst und grinst, Olaf stolpert und grinst. Sehr orginell. Letzerer ginst sogar noch heimlich in die Kamera. Wie macht man das vor laufender Kamera?
Olaf: (sabbert sich beim Sprechen aufs Hemd, spricht aber gar nicht)
Der war nun wirklich gut. Ein Kracher. Sabbert beim sprechen, spricht aber nicht. Grandios.
Den tanzenden Willi lassen wir mal aussen vor, der ist unirdisch.

Mal ehrlich. Das ist sowas von platt und unlustig, dass es schon wieder gut sein könnte. Das ist nix, was mich auch nur ansatzweise vom Hocker hauen könnte.

lg
Oldy
 

Janosch

Mitglied
also ich finds imemr noch geil. klingt komisch, aber ich musste wieder lachen, als du mir die stellen zitiert hast. einfach nur totaler unsinn, was die da erzählen. einfach "unirdisch". ich liebe diesen willy. haha. :D danke für deine ehrliche meinung. und auch dir nochmal danke Marius für deine mühe und erläuterungen. :)
gruß an euch
Janosch
 



 
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