Ich kann den Mai nicht leiden. Das ist weder Frühling noch Sommer. Nichts mehr übrig von all der Blütenpracht und der Hoffnung, sich doch noch zur richtigen Jahreszeit verlieben zu können. Von Wärme kann auch keine Rede sein; warum laufe ich sonst mit einem Pullover durch die Strassen? So viele dumme Fratzen. Die Stadt platzt aus allen Nähten. Man könnte glauben, etwas Wunderbares wäre geschehen. Aber nein, all die gelangweilten Stubenhocker nehmen dieses Ereignis zum Anlaß ihre Stadt neu zu entdecken, und das jedes Jahr auf's Neue. Für mich ist das alles so uninteressant wie sonst was. Ich kenn diese vermeindlichen Sehenswürdigkeiten bis ins kleinste Detail. Man stürzt sich auf die Burg, als hätte man sie lange Zeit nicht gesehen, so wie auf einen alten Freund, den man vom Bahnhof abholt. Dabei fahren die meisten jeden Tag daran vorbei, oder werfen zumindest einen flüchtigen Blick darauf, denn sie ist kaum zu übersehen, diese Burg, ganz oben auf dem Berg. Ich komme mir ein bisschen blöd vor, weil ich die kindliche Freude der Leute nicht teile, dabei würde ich mich gerne freuen. Ist ja nicht so, dass ich was gegen Fröhlichkeit hätte.
Aber das alles hier ist kein Grund. Nein, stattdessen sehne mich nach meiner Musik. Sie schwirrt mir im Kopf herum, ich kann sie hören und summe mit.
Ich betrachte Jungs die sich wie der Hahn im Korb fühlen und bestimmt große Augen machen würden, wenn ich mich zu ihren Hühnchen setze, was ich durchaus tun könnte. Dann wären die Verhältnisse etwas ausgeglichener. Warum eigentlich nicht? Naja, vielleicht will ich keine große Klappe riskieren, möglicherweise hab ich auch gar keine Lust.
Weiterschauen. Verzogene kleine Kinder, die vor meinen Augen herumtollen. Ich möchte sie anbrüllen, ihnen Worte ins Ohr schreien, die sie in ihrem kurzen Leben noch nie gehört haben. Wie halten die das alle aus? Man fühlt sich wie auf dem Präsentierteller. Alle Ecken sind besetzt, also völlig zwecklos sich verkriechen zu wollen. Dabei war alles, was ich machen wollte ein paar lausige Fotos. Und nun das. Ich stecke mittendrin. Kann nicht endlich das Licht ausgehen? Was soll's, es wird sowieso nicht dunkel, gestern war Vollmond. Ich bearbeite die verbleibenden Alternativen, doch die große Liste in meinem Schädel rast herunter - ohne Treffer. Ich will nicht wieder genauso ahnungslos auch noch diese Nacht vergeuden. Man entscheidet sich. Bergab lasse ich die Bremsen zischen, das Rad eiert und ein großer weißer Schlitten versucht zu überholen. Der Motor heult auf, ich höre das Getriebe und der Wagen quetscht sich an mir vorbei, doch der Gegenverkehr zwingt ihn zum Bremsen. Die kreischenden Geräusche des Motors hinter mir verraten die Stimmung des Fahrers und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Meine Vorderbremse verhakt sich plötzlich. Nicht, dass sie das noch nie getan hätte, nur war das in diesem Moment etwas unpassend und ich trete während der Fahrt mit dem Fuss dagegen. Wobei sich meine Fussspitze in einer der unzähligen Speichen verklemmt, meinen Fuss und mich nach vorne reisst, mir die Eier auf die Stange knallt und mich in hohem Bogen überschlagen lässt. In Anbetracht der Tatsachen, habe ich volles Verständnis für den Fahrer des Wagens hinter mir und würde mich auch dahingehend aussprechen, wenn ich könnte. "Es ging einfach zu schnell, " würde ich sagen oder sowas wie "Auf so kurze Distanz hätte niemand mehr bremsen können, da hab ich volles Verständniss für." Doch leider erdrücken mich 1.6t und ich habe keine Zeit, auch nur an irgend etwas zu denken .In solchen Augenblicken geht alles immer viel zu schnell. Gesichter beugen sich über mich. Ich musste ziemlich böse geschaut haben.
Aber das alles hier ist kein Grund. Nein, stattdessen sehne mich nach meiner Musik. Sie schwirrt mir im Kopf herum, ich kann sie hören und summe mit.
Ich betrachte Jungs die sich wie der Hahn im Korb fühlen und bestimmt große Augen machen würden, wenn ich mich zu ihren Hühnchen setze, was ich durchaus tun könnte. Dann wären die Verhältnisse etwas ausgeglichener. Warum eigentlich nicht? Naja, vielleicht will ich keine große Klappe riskieren, möglicherweise hab ich auch gar keine Lust.
Weiterschauen. Verzogene kleine Kinder, die vor meinen Augen herumtollen. Ich möchte sie anbrüllen, ihnen Worte ins Ohr schreien, die sie in ihrem kurzen Leben noch nie gehört haben. Wie halten die das alle aus? Man fühlt sich wie auf dem Präsentierteller. Alle Ecken sind besetzt, also völlig zwecklos sich verkriechen zu wollen. Dabei war alles, was ich machen wollte ein paar lausige Fotos. Und nun das. Ich stecke mittendrin. Kann nicht endlich das Licht ausgehen? Was soll's, es wird sowieso nicht dunkel, gestern war Vollmond. Ich bearbeite die verbleibenden Alternativen, doch die große Liste in meinem Schädel rast herunter - ohne Treffer. Ich will nicht wieder genauso ahnungslos auch noch diese Nacht vergeuden. Man entscheidet sich. Bergab lasse ich die Bremsen zischen, das Rad eiert und ein großer weißer Schlitten versucht zu überholen. Der Motor heult auf, ich höre das Getriebe und der Wagen quetscht sich an mir vorbei, doch der Gegenverkehr zwingt ihn zum Bremsen. Die kreischenden Geräusche des Motors hinter mir verraten die Stimmung des Fahrers und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Meine Vorderbremse verhakt sich plötzlich. Nicht, dass sie das noch nie getan hätte, nur war das in diesem Moment etwas unpassend und ich trete während der Fahrt mit dem Fuss dagegen. Wobei sich meine Fussspitze in einer der unzähligen Speichen verklemmt, meinen Fuss und mich nach vorne reisst, mir die Eier auf die Stange knallt und mich in hohem Bogen überschlagen lässt. In Anbetracht der Tatsachen, habe ich volles Verständnis für den Fahrer des Wagens hinter mir und würde mich auch dahingehend aussprechen, wenn ich könnte. "Es ging einfach zu schnell, " würde ich sagen oder sowas wie "Auf so kurze Distanz hätte niemand mehr bremsen können, da hab ich volles Verständniss für." Doch leider erdrücken mich 1.6t und ich habe keine Zeit, auch nur an irgend etwas zu denken .In solchen Augenblicken geht alles immer viel zu schnell. Gesichter beugen sich über mich. Ich musste ziemlich böse geschaut haben.