Die Freiheit

Beatifikat

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Samten gespreizte Flügel
Falten sich in edler Gestalt.
Das Gesicht entriss sich Zügel-
Stieß sich ab von deren Gewalt.

Die Krallen - abgekautes Horn,
Klammern ein Stück Ostwind in sich;
Die Augen zielen steif nach vorn,
Es brennt in ihnen Sonnenlicht.

Und unentwegt der Flügelschlag
Und unentwegt der starre Blick,
Was es da oben halten mag,
Ist wohl leidenschaftliches Glück.

Zurück - niemals, nicht gen westen!
Nur höher und intensiver,
Neues, Großes will es testen
Und gleitet dabei doch tiefer.

Im Rausch vom Sturm, der Gegenkraft,
Des all-losgelösten Aufbruchs,
Sind seine Muskeln nun erschlafft
Und Euphorie des Fluchtversuchs.

Es fällt der Schauer aus dem Wind,
Es schellt, zersplittert im Dunkel:
Das Träumende, das Sein, das Kind,
Wie aus den Feuern der Funke.

Tief im Inneren seiner Welt
Herrscht Vergewaltigung und Krieg,
Der Westwind wurde ihm bestellt
Und brachte Fall nach dem Aufstieg.

Wird es die Federn dann putzen,
Erneut die Flügel erheben,
Wird es jemand anders stutzen:
Ihm hindern am puren Leben !
 



 
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