Die Gier und die Furcht

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Kosmone

Mitglied
hungrig nach städtischem lebendem Sein
verliess ich den Wald, der mir nichts mehr gab
Verloren, verlassen, mutterseelenallein
stell mich der Flucht, beginne die Jagd

Späh die Gelegenheit im Gassengewirr
kühn greif ich und will es jetzt haben
pack was ich kann und kämpfe wie irr
beisse und haue grob um die Gaben

wie ich hastig die Habseligkeit pack
rette mich, renne, ein furischer Faun
stolpere am Eck über den Lumpensack
fiel über den Alten, sah ihn kaum

In seinem Antlitz war so ein Leuchten
doch die Augen sind schrecklich entstellt
erkennt mich am luftstarren Keuchen
und hob die Hand, er bettelt nach Geld

Ich ließ von Beute und Hoffnungen ab
mein Wunsch nur Vater der Gedanken
der Mann hatte eins seiner Beine im Grab
soll er sich nur nicht mehr bedanken

Gab die Sachen ohne Zögern nun hin
auf den Lippen den stärksten Schwur
das ich nicht länger so einer bin
dahin wollt ich letzlich nur

um mich in allem zu spiegeln
im Wald wieder einzuigeln
 

Franzi

Mitglied
Sei willkommen, Kosmonaut, äh, Kosmone, auf diesem grünen Forum.
Die Farbe wird besonders (oder vielleicht in erster Linie) dazu beitragen, dass du dich hier wohl fühlst! Bitte igel dich nicht ein, sondern aus, aber die Stacheln schön drin lassen, dann könnte es vielleicht lustig werden.

[blue]das[/blue] ich nicht länger so einer bin
dahin wollt ich letzlich nur

Bei 'dass' hast du vielleicht das s vergessen?

Dein Gedicht hat vom Inhalt her gute Ansätze, wenngleich es Raum für vielerlei Spekulationen lässt. An der Metrik müsste noch ein bisschen herumgefeilt werden. Aber das wird schon.
Schön, dass du aus den Städten hier aufs grüne Land (wird auch mancherorts gerne mal als Metapher für Kleingeistigkeit genommen) gefunden hast.

:) Franzi
 

Kosmone

Mitglied
hungrig nach städtischem lebendem Sein
verliess ich den Wald, der mir nichts mehr gab
Verloren, verlassen, mutterseelenallein
stell mich der Flucht, beginne die Jagd

Späh die Gelegenheit im Gassengewirr
kühn greif ich und will es jetzt haben
pack was ich kann und kämpfe wie irr
beisse und haue grob um die Gaben

wie ich hastig die Habseligkeit pack
rette mich, renne, ein furischer Faun
stolpere am Eck über den Lumpensack
fiel über den Alten, sah ihn kaum

In seinem Antlitz war so ein Leuchten
doch die Augen sind schrecklich entstellt
erkennt mich am luftstarren Keuchen
und hob die Hand, er bettelt nach Geld

Ich ließ von Beute und Hoffnungen ab
mein Wunsch nur Vater der Gedanken
der Mann hatte eins seiner Beine im Grab
soll er sich nur nicht mehr bedanken

Gab die Sachen ohne Zögern nun hin
auf den Lippen den stärksten Schwur
dass ich nicht länger so einer bin
dahin wollt ich letzlich nur

um mich in allem zu spiegeln
im Wald wieder einzuigeln
 

Kosmone

Mitglied
Hey, Franzi

Gut, wenn mal ein Mensch hier auf mich reagiert.
Das ewige Kreisen im Weltall ist manchmal auch
einsam und das Reiten auf den Sternschnuppen,
na ja, mein Oktoberfest.
Ich pass oft gar nicht drauf auf, was ich schreib
denn es fliesst ja ohnehin beinahe von selbst,
meistens jedenfalls.
Es gibt aber auch Stücke, an denen ich monatelang,
immer wieder etwas herumfeile, sicherlich, immer
spontan und immer intuitiv.
Denke mal daran, dass es für Ästhetik und Schönheit
nur ganz wenige Begriffe gibt im Gegensatz zu den
mannigfachen Gefühlseindrücken.
Daher müssen die Worte spielen können und dürfen
nicht gelöscht werden.

Von droben grüsst Kosmone
 



 
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