Die Hand an der Wiege

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Die Hand der Mutter an der Wiege ihres Sohnes
Sie streichelt mit den Blicken zart das Kind
Und vor dem Auge ihres Geistes sieht sie Bilder
Sie fragt sich täglich wie die Zukunft wird.

Der Stuhl quietscht leise als sie aufsteht.
Sie geht nach draußen in die kühle Nacht
Und sieht die tausend Sterne silbern funkeln
Und rund und voll der Mond ihr lacht.

Sie denkt an all die Menschen auf der Erde
Sie denkt an das was sie im Dorf oft hört.
Sie denkt an fließend Wasser in der Hütte
Und an die Mücken die sie grad gestört

Sie denkt an Städte in den fernen Ländern
Wo Menschen sorglos leben Tag für Tag
Sie denkt an Wälder, schöne Blumenwiesen,
An alles was sie eben mag.

Vor allem denkt sie aber an den Kleinen
Was seine Zukunft ihm wohl bringt...
Verzweifelt seufzt sie, schließt die Augen
Von Ängsten ist ihr Herz durchdringt

Wenn Kinder andrer Länder lernen dürfen
Dann muss er schon mit fünf zur Arbeit geh´n
Und während andre Fußballspielen können
Wird er nie einen Fußball sehn

Während die andren als erwachsne Männer
Am Steuer sitzend reisen durch die Welt,
Wird er die Autos nur von ferne sehen
Und wohnen wird er meist in einem Zelt

Es wird schon kühler, wieder seufzt sie leise
Sie wischt die Tränen fort und geht hinein.
Die Hand der Mutter liegt nun wieder auf der Wiege
Und flüstert leis: „Wie wird die Zukunft sein?“

Das Licht der kleinen Kerze flackert heftig,
Die Börse und der Suppentopf sind leer
Das letzte Brot heute Morgen aufgegessen.
Der Magen knurrt ihr jetzt schon sehr.
 

ENachtigall

Mitglied
Herzlich willkommen bei den Lyrikern der Lupe, Wendy.

Die Kombination von Sozialkritik und Kitsch (sorry, wenn ich das so frei heraus sage) in Deinem Gedicht ist schwer verdaulich. Sie bewirkt das Gegenteil von dem, was Du beabsichtigst.
Ich bin ein Mensch, der für die Problematik der ungerechten Verteilung von (Über-)Lebensgütern und Bildung (sehr globales Thema) gar nicht mehr gewonnen werden muss; mein bereits existentes Interesse erlischt aber angesichts des Textes abrupt. Es liegt z.B. an der Darstellung der an die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind erinnernden Muttergestalt. Dabei bin ich kein unreligiöser Mensch. Nur hier passen Zweck, Mittel und Wege nicht zusammen.

Ich hoffe, Du kannst meine Offenheit verschmerzen und lässt Dich davon nicht entmutigen.

Grüße von Elke
 



 
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