Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Kadira

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Sie drehte sich nicht um, als die Türe sich öffnete, sondern starrte weiterhin auf den Streifen Sonne, den das schmale Fenster hineinließ.

Die Türe schloss mit einem metallischen Klicken, als das Schloss wieder einrastete. Die Kälte und die Endgültigkeit dieses Geräusches, verfolgte sie in ihre Alpträume seitdem sie es das erste Mal gehört hatte.

»Jessica.«

»Was?« Sie gab sich keine Mühe, ihre Feindseligkeit zu verstecken. Nicht, dass es dazu einen Grund gab. Abgesehen davon, wussten sie eh beide, warum sie gekommen war. Nicht aus Interesse an ihrem eigenen Fleisch und Blut, was sie auch nur noch bedingt war, sondern um das Projekt nicht zu gefährden. Allerdings, stellte Jessica mit einem verstohlenem Blick auf die Uhr fest, war sie später als sonst ...

»Jess!«

Noch mehr als dieser spezifische Spitzname ließ sie der Klang der Stimme umdrehen. Nur eine Person hatte jemals gewagt, sie so zu nennen.

Und tatsächlich.

Hellblonder Stoppelkopf, feine Gesichtszüge. Genau wie sie es in Erinnerung hatte. Nicht zu sprechen von den hellgrauen Augen, die einen je nach Stimmungslage mit ihrem Blick entweder einfrieren oder verbrennen konnten.

Ihre Augen begannen zu brennen und ihre Kehle schnürte sich zu.

»Marina.« Fassungslos sah sie ihre Freundin an. Ihre einstige Freundin. Als ihr Leben noch normal gewesen war. Als sie noch ein Leben gehabt hatte. Ein Räuspern zerstreute ihre Aufmerksamkeit und ihr fiel zum ersten Mal auf, dass noch weitere Leute anwesend waren.

Nicht nur irgendwelche Leute, sondern ihr fleischgewordener Alptraum. Er war natürlich nicht alleine. Rechts und links war er von zwei Schränken flankiert, die als seine Leibwächter fungierten. Der Linke, ein ehemaliger Soldat, ziemlich grobschlächtig und brutal, war schon so lange an seiner Seite, wie sie zurückdenken konnte. Als Kind hatte sie sich immer so sehr vor ihm gefürchtet, dass sie sich hinter ihren Eltern, dem Sessel oder unter dem Tisch versteckt hatte. Der Rechte war neu. Aber sein selbstsicheres Auftreten war nichts als Getue. Er stank nach Angst. Nicht dass man es ihm übel nehmen konnte.

An den Gürteln ihrer weißen Overalls hatten sie, wie alle Arbeiter hier, spezial angefertigte Elektroschocker und, falls es für die zu spät sein würde, auch je zwei Pistolen. Eine mit irgendeinem Betäubungszeug gefüllt und die andere mit Kugeln, die auch ihnen den sicheren Tod bringen würden.

Sie wusste, dass das Ganze nichts Gutes bedeuten konnte. Nicht nur die Ansammlung hier und Marina, die weiß Gott mal gar nichts hier zu suchen hatte, sondern es lag auch etwas in der Luft. Vielleicht war es aber auch einfach der selbstzufriedene Gesichtsausdruck desjenigen, der für das hier alles verantwortlich war. Ihre Nackenhaare stellten sich zu Berge und sie musste sich zwingen, auch weiterhin teilnahmslos und unbeeindruckt zu erscheinen.

Das Einzige, an dem man ihr Unwohlsein erkennen konnte, waren die Hände, die sie krampfhaft hinter dem Rücken hielt, als wenn sie sich damit selber zurückhalten könne und die sich nun zu Fäusten ballten.

»Du solltest nicht hier sein, Marina.«

»Ist das alles, was du mir zu sagen hast? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, als du auf einmal einfach verschwunden warst. Wo warst du? Und was machst du hier überhaupt?«

Jessica ignorierte sie, genauso wie auch den Kloß in ihrem Hals, der sich drohte zu vergrößern und weiter auszubreiten. »Lass sie gehen!« verlangte sie mit einem Blick auf den Mann. »Bitte.« Das 'Bitte' bereitete ihr Mühe und klang auch genauso. Es war das erste Mal seit ihrer ... Ankunft hier, dass sie es überhaupt gebrauchte. Und noch bevor es komplett verhallt war, erkannte sie ihren Fehler. Er spiegelte sich in den braunen Augen wieder, die auf einmal blitzten.

»Ich denke nicht. Sie hat sich solche Mühe gegeben dich zu finden, ich denke sie sollte dir für die verbleibende Zeit, und vielleicht auch darüber hinaus, Gesellschaft leisten. Wir wollen sie doch nicht enttäuschen, oder?«

Sie hasste diese Stimme. Heute noch viel mehr als sonst. Trotzdem nahm sie sich zusammen. Sie wusste was er geplant hatte, und sie musste es verhindern. Um jeden Preis. »Das kannst du nicht machen. Du weißt was passieren wird, wenn sie bleibt. Noch nicht mal du kannst so kalt sein.«

Kaltes Lachen. »Du solltest es besser wissen. Das Ergebnis wird von großem Interesse für uns alle sein. Vergiss nicht, es liegt an dir ob sie sterben oder ... leben wird.«

»Was ist hier eigentlich los?«, fragte Marina. Jessica konnte ihre Verwirrung fühlen. Nicht nur Verwirrung, sondern auch unterliegende Furcht als sie offensichtlich langsam erkannte, dass etwas nicht stimmte.

Die Furcht überschattete die Verwirrung, als das kalte Lachen ein weiteres mal die Luft durch schnitt. »Wir sollten euch wahrscheinlich alleine lassen, damit ihr ungestört eure Wiedervereinigung feiern könnt.«

Dann wandte er sich Jessica zu, eine Spritze mit klarer Flüssigkeit in der Hand. »Diese hier wirst du dann heute wohl nicht brauchen.« Jessica starrte ihn fassungslos an und schüttelte den Kopf. Sie öffnete ihren Mund, bekam aber kein Wort mehr heraus. »Wir werden morgen früh sehen, wie unser kleines Experiment verlaufen ist.« Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, drehte er sich um.

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Jessica brauchte noch nicht mal die Augen zu schließen, um sich den mitleidigen Blick vorzustellen. Es machte sie wütend. Heute noch mehr als sonst. Mitleid war das allerletzte was sie wollte. Am allerwenigsten von ihr. Sie schüttelte die Hand ab.

»Jessica.« Die offensichtliche Hilflosigkeit ließ sie kalt. Sie drehte sich einfach nur um und ging weiter in den Raum hinein. Sie schwankte kurz als sie Marina sah, entschied sich dann gegen ihren angestammten Platz unter dem Fenster, und stellte sich in einer beschützenden Geste vor sie. Obwohl es wirklich nicht viel mehr als das war – eine symbolische Geste, denn vor dem was sie wirklich bedrohte, konnte sie sie nicht beschützen.

»Geh.« Ausdruckslos, kalt. Sie war dankbar für ihre Selbstkontrolle. Ohne sie, würde sie sie wahrscheinlich jetzt anflehen. Nicht um ihres, sondern um Marinas Willen. Aber es würde eh nichts ändern. Die Entscheidung war gefallen. Angespanntes und erdrückendes Schweigen legte sich über den Raum.

Erst als die Türe ins Schloss eingerastet war, und sie tief einatmete, wurde ihr bewusst, dass sie in den letzten Momenten die Luft angehalten hatte. Jessica drehte sie sich um und ging wieder zum Fenster zurück.

»Was war das alles?« Sie fühlte, wie die Luft sich bewegte, und auf einmal stand Marina hinter ihr.

Jessica schloss ihre Augen als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sogar der Geruch war noch so wie sie es in Erinnerung hatte, wenn auch viel intensiver und mit unterliegender Angst. Sie fühlte, wie die Barrieren, die sie zu ihrem eigenen Schutz aufgebaut hatte, Risse bekamen. Sie holte tief Luft, versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Erst als sie dachte, dass sie sprechen konnte ohne in Tränen auszubrechen, sagte sie: »Du hättest nicht kommen sollen, Marina.«

Marina ignorierte ihre Aussage. »Was ist hier eigentlich los? Was machst du hier und wieso ... «, sie brach hilflos ab.

»Ich lebe hier. Ich dachte das wäre offensichtlich.«

»Ja aber ... was ist passiert?«

»Eine ungünstige Kombination von falsche Zeit, falscher Ort und ein extremer Fall von Größenwahn.«

»Aber ...«

Jessica konnte sehen, wie Marina verzweifelt versuchte das Gesehene und Erfahrene zu verarbeiten. Nur war es so merkwürdig, dass sie dabei nur einen Schritt nach dem anderen machen konnte. Und sie wusste noch nicht mal das Schlimmste ...

»Aber«, setzte sie noch mal an. »Er ... du ...«

Jessica stoppte sie mit einer Handbewegung. Das war kein Thema das sie vertiefen wollte. »Die Frage, die dich interessieren sollte ist viel mehr, was nun passieren wird«, sagte sie und drehte sich um.

Die hellen grauen Augen schienen sie zu verbrennen mit ihrer Intensität. Die Nähe zu der anderen Frau war beinahe unerträglich. Jessica musste sich zusammennehmen, um Marina nicht einfach in die Arme zu nehmen.

»Ich glaube kaum, dass das wichtiger ist, als das ich dich wiedergefunden habe. Mit allem anderem werden wir schon fertig werden.« Marina hatte offensichtlich keine ihrer Hemmungen, und wollte sie in den Arm nehmen. Jessica trat so weit zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Marina sah sie verletzt an.

»Sei dir dessen mal nicht so sicher.«

»Langsam fängst du an mir Angst zu machen, Jess.«

»Nicht genug, glaub mir«, sagte Jessica und ging an Marina vorbei, um sich auf das kleine Sofa zu setzen. Es war schon ironisch. Sie hatte allen Luxus den man wollen konnte, und war trotzdem nicht mehr als eine Gefangene - auf mehreren Ebenen. Sie zog ihre Beine an und schlang ihre Arme darum.

Marina hockte sich vor ihr auf dem Boden. »Was ist los, Jess?«

Für einen Moment schloss sie ihre Augen. Als sie sie wieder öffnete, war das Erste was sie sah, Marinas besorgter Blick. »Ich hab dich so sehr vermisst«, sagte sie endlich und zeichnete mit ihrem Zeigefinger die Gesichtszüge der anderen Frau nach. »Aber ich hatte gehofft ich würde dich nie wieder sehen.«

»Aber warum?« Die Hilflosigkeit der anderen Frau war beinahe greifbar.

»Weil ich befürchtet habe, dass es dann zu dem hier«, sie machte eine Handbewegung die einmal den ganzen Raum umschloss, »kommen würde. Es tut mir leid, Marina. Auch wenn das wohl niemals genug sein wird.«

»Was tut dir leid?«

»Das ich dich nicht beschützen können werde. Das du hier heute Nacht, mit etwas Glück, sterben wirst.«

Marina sah sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte. Jessica lächelte düster, als sie leicht vor ihr zurückschreckte. Ein kleiner Teil, egal wie unterbewusst, schien ihr doch zu glauben. »Was ... wieso ...?«

»Ich werde dich töten«, sagte Jessica, während sie liebevoll über das Haar der anderen Frau strich.

Als sie sah das Marina den Mund öffnete, wahrscheinlich um eine weitere Frage zu stellen, legte sie ihren Zeigefinger auf ihre Lippen. »Es ist nicht das ich das will«, sagte sie. Ihre Stimme klang belegt. »Sie wollen es. Deswegen haben sie mir die Spritze heute nicht gegeben. Und das hat heute leider fatale Wirkung.«

Sie lehnte sich vor, atmete Küsse auf das Gesicht der anderen Frau. »Aber ich werde mein Bestes geben, um sicherzustellen, dass du auch wirklich stirbst und nicht mein Schicksal teilen musst.«

***

Sie kann die Veränderungen in ihrem Körper spüren. Von Anfang bis Ende. Erst ein Prickeln, das fast angenehm wäre, wenn sie nicht genau wüsste, dass dem noch mehr folgen würde. Dann ein Ziehen. Erst so leicht, dass man es mühelos ignorieren kann, dann etwas stärker, als ihre Muskeln sich in Vorbereitung auf das was als nächstes passieren wird strecken. Und danach höllische Schmerzen als Knochen sich verformen um sich ihrer zweiten Natur anzupassen.

Sie fragt sich in dem kurzen Moment Klarheit, der ihr noch verblieben ist, ob der Grund für die Schmerzen ist, dass sie zu sehr dagegen ankämpft, oder ob genau dieser Schmerz nicht vielleicht doch der Grund ist, dass die anderen in ihrer Gruppe einer nach dem anderen den Verstand verloren hat.

Dann: Gräue.

Es ist nicht wirklich schwarz, sie weiß immer noch wer sie ist, auch wenn sie nicht mehr wirklich Herr ihrer Handlung ist, aber sie existiert noch irgendwo in dem Wesen, in das sie sich gerade verwandelt. Diese Zwischenstation ist vielleicht das Schlimmste an dem Ganzen. Es erlaubt ihr zu erkennen was passieren wird, was sie tun wird, ohne das sie jedoch die Kraft hat es zu verhindern.

Und sie fürchtet sich. Vor sich selber, und noch viel mehr vor den Konsequenzen ihrer eigenen Bedürfnisse und Taten.

Sie kann die Furcht beinahe schmecken, die sich immer weiter in dem Raum ausbreitet. Furcht, gewürzt mit Faszination. Und es schmeckt mit jedem Augenblick süßer, lädt sie ein zu einem Festmahl.

Sie kann fühlen, wie sich ihr Gebiss verformt, wie es sich streckt und verlängert, wie die Eckzähne wachsen.

Dann -

ihr ganzer Körper, ihr ganzes Selbst, ist nur noch auf den einen Punkt vor ihr konzentriert, als sie sich darauf vorbereitet dem ältesten Instinkt den es gibt nachzugehen.

Es hungert sie. Nach Blut, nach Fleisch. Und dann, völlig unerwartet:

eine Stimme

eine Berührung

sanft, beruhigend. Für einen Moment lässt es sich einlullen, das Biest,

dann:

Schwärze und Instinkt pur.


***

»Bist du dir auch sicher?«

Sie nickte mit einem grimmigen Gesichtsausdruck. Sie war sich noch nie sicherer über irgendetwas gewesen. »Ich hätte es schon lange vorher tun sollen«, sagte sie und goss mit dem Inhalt des kleinen Plastikbechers die Yucca. Marina zog die Strelitzie vor und bewässerte die orange-blaue Blüte.

»Du musstest deine Kräfte erst entwickeln« kam die sanfte Stimme, beinahe noch liebkosender als die Hände die ihr Gesicht rahmten und die Finger, die vorsichtig über ihre Lippen strichen.

»Ohne dich hätte ich es nicht geschafft«, murmelte sie leise, beinahe abwesend, als sie die Vergangenheit, vor allem die letzten drei Monate, Review passieren ließ. Sie hätte niemals gedacht, dass sie wirklich dankbar dafür sein würde, aber sie war es. Jeden Tag aufs Neue. Es war, als wäre sie am gleichen Tag neugeboren worden. Nun ja, nachdem sie wusste, dass Marina sie nicht als Dank umbringen würde, wie sie zuerst befürchtet hatte. Zumindestens aber, hatte es ihr neuen Lebensmut gegeben, hatte den Zorn etwas verdrängt und ihr gezeigt das ihr Leben trotz allem noch lebenswert sein konnte, sogar in ihrem Gefängnis.

Sie hatte die andere Frau schon immer für ihren Lebensmut bewundert. Es schien nichts zu geben, dass sie umhauen konnte. Noch nicht einmal aufzuwachen, und festzustellen, dass sie nicht mehr wirklich sie selber war. Und nicht nur das, sondern sie hatte ihr selber auch noch ein Stückchen davon abgegeben, hatte ihr gezeigt, dass ihre Natur nicht nur Nachteile hatte.

»Du grübelst schon wieder.«

»Tu ich n--« Sie stoppte in ihrer Verteidigung. »Okay, mach ich«, gab sie eher widerwillig zu. »Aber manchmal kann ich das hier, du, mich, uns, einfach immer noch nicht glauben. Ich denke es ist wie eine der riesigen Seifenblasen, die ich als Kind gemacht habe, und die immer schon zerplatzen, bevor ich sie wirklich bewundern oder jemandem zeigen konnte ....Das hier grenzt fast an ein Wunder. Alle anderen sind immer einfach gestorben.«

Wahrscheinlich weil sie keinen Grund hatte sie am Leben zu lassen, beantwortete Jessica sich selbst die unausgesprochene Frage. Sie waren Fremde gewesen, und hatten ihr noch weniger als nichts bedeutet. Das Biest in ihr musste gemerkt haben, dass es in diesem Fall anders war, dass sie sie brauchte, dass sie beide sie brauchten um zu überleben. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.

***

Das Öffnen der Türe hallte unangenehm in ihrem Kopf wieder, und nur Marinas Gegenwart hinderte sie daran aufzuspringen, und übereilt zu handeln, und somit wahrscheinlich ihren ganzen Plan kaputt zumachen.

Sie gab vor zu schlafen, wie es erwartet wurde. Langsam, so langsam, das man es in dem dämmrigen Raum wahrscheinlich nicht wahrnehmen konnte, öffnete sie ihre Augen.

Sie erkannte die beiden Personen, die in den Raum getreten waren nicht.

»Scheint alles in Ordnung zu sein. Sie sind hinüber.«

»Richtig so. Ich verstehe wirklich nicht, warum sie sie nicht einfach schon entsorgt haben. Sie sind viel zu gefährlich und kaum zu kontrollieren. Nicht zu vergessen, sie sind absolut nutzlos.«

Sie konnte nur mit Mühe ein Knurren unterdrücken. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Stimmen. Dunkle und klar, die dieses ersten Sprechers.

»Nun ja, vergiss nicht wer sie ist. Sie ist nicht ein normales Forschungsprojekt.« Nicht ganz so tief, dafür aber rauer, als wenn der Eigentümer der Stimme zu viel rauchte.

»Vielleicht nicht normal, aber er sollte mit ihr trotzdem nicht anders verfahren als wie mit dem Rest.«

»Sie ist die Einzige, die es bisher geschafft hat sich zu fortpflanzen.«

»Aber auch nur ein einziges Mal ...«

»Ich habe ein Telefonat überhört, indem er sie, den auf Ebene drei, und Reproduktion in einem Atemzug erwähnte. Und ich glaub diesmal scheint er es mit richtiger Fortpflanzung versuchen zu wollen. Es scheint also tatsächlich mehr als Stolz zu sein solche Kuscheltierchen zu haben.«

»Hat er eigentlich vor noch mehr zu schaffen?«

»Gott sei Dank nicht! Jedenfalls nicht, solange er sie nicht besser kontrollieren kann. Er hat die Reste des Serums vernichtet.«

Ihre Muskeln spannten sich, und ihre Nackenhaare stellten sich auf als Schritte sich näherten. Durch die Nähe konnte sie fühlen, dass es Marina es nicht anders ging. Es war faszinierend. Obwohl Marina diejenige war, die ihr geholfen hatte ihre Natur und ihre Kräfte zu meistern, obwohl sie diejenige war, die eigentlich immer absolute Kontrolle über sich selber hatte, erkannte sie sie ohne weiteres als die Stärkere an. Das Biest in ihr hätte es zwar nicht anders haben wollen, aber es war nie eine Frage gewesen.

»Obwohl, niedlich sehen sie ja schon aus. So richtig friedlich...«

»Lass dich davon bloß nicht täuschen. Weißt du noch was der aus der vier mit Markus gemacht hat? Und er war alleine ...«

»Markus hat sich ja auch äußerst dumm angestellt. Er hätte es besser wissen sollen, als sich ihm einfach so zu näheren. Und alleine dazu!«

Hätte sie gekonnt, hätte sie gegrinst. So konzentrierte sie sich auf die Hand, die sich auf einmal aus- und ihr entgegenstreckte. So viel zum Thema Dummheit. Dann war die Hand auf ihr, kraulte sie zwischen den Ohren. Ein leises, dunkles Knurren war die einzige Warnung die es gab, dann ein Schrei und der Geruch von Blut. Marina.

Wie auf Kommando, streckte sich ihr Körper, ging in Angriffstellung – und sprang. Bevor der zweite Mann auch nur den Mund auf machen konnte, hatte sie sich in seiner Kehle verbissen.

Verführerisches Blut. Klar, warm, und sprudelnd, direkt von der Quelle. Für einen Moment war sie versucht sich einfach fallen und treiben zu lassen. Ein lautes Knurren von ihrer rechten Seite, riss sie jedoch aus ihrer Trance heraus. Nicht drohend, sondern warnend, um sie daran zu erinnern, dass sie noch wichtigeres vor hatten.

Ohne die beiden Männer eines weiteren Blickes zu würdigen, führte sie den Weg an nach draußen. Unentdeckt passierten sie Türen und Abzweigungen in den von Neonröhren beleuchteten Korridor, bis sie eine schmalen Treppe erreichten, die zu einer Ebene führte.

Der Wächter davor war ausgeschaltet, bevor er überhaupt eine Gelegenheit hatte zu registrieren, dass etwas nicht stimmte.

»Nächste Woche? Aber unser Vertrag sagt ganz deutlich das wir jeden Montag beliefert werden!«, ertönte eine aufgebrachte Stimme durch den Spalt. Die Stimme ließ ihre Nackenhaare zu Berge stehen. Sie knurrte.

Selbiges war offensichtlich laut genug gewesen, um Aufmerksamkeit zu erregen, denn drinnen entstand eine Pause. Für einen Moment befürchtete sie schon man hätte sie erwischt. Nicht das es etwas an ihrem Plan ändern würde. Nicht mehr an diesem Punkt. Es würde das Ganze nur verkomplizieren. Etwas das sie zwar auch nicht unbedingt brauchen konnten, aber ein kalkulierbares Risiko. Trotzdem fühlte sie Erleichterung, als das Gespräch fortgesetzt wurde. Mit einem Blick auf ihre Gefährtin, und ihrer lautlosen Zustimmung, näherte sie sich der Türe.

Noch bevor sie den Raum betrat, strömte ihr ein äußerst unangenehmer Geruch entgegen. Eine Mischung aus Schweiß und Zorn. Und Gier, entschied sie nach einer Weile, der sauerste von allen. Angeekelt kräuselte sie ihre Nase, ließ sich aber nicht von ihrem Weg abbringen.

Sie betrat den Raum gerade als er den Hörer mit einem wütendem 'Wenn man nicht alles selber macht ...' auf das Telefon knallte, und nach der Sprechanlage griff.

Mit einem Sprung war sie auf dem Tisch und fegte die Sprechanlage hinunter. Das Ganze, ohne ihren Gegenüber einmal aus den Augen zu lassen. Das Wechselspiel von Überraschung, Unverständnis, bis hin zur Furcht das er mit seiner gesamten Körpersprache ausdrückte, war ein Genuss.

»Wie ... Das sollte nicht ... Unmöglich ... «, stammelte er, dann: »Berger!«

Im selben Augenblick schloss sich die Türe. Sein Kopf drehte sich dem Geräusch zu. Aus den Augenwinkeln heraus, konnte sie sehen wie sich seine Augen weiteten, als er erkannte, dass die Falle zugeschnappt war. Es war unheimlich befriedigend zu beobachten, wie sein Gesicht jegliche Farbe verlor. Trotzdem gab er nicht auf. Überlebenswille hatte er, so viel musste sie ihm lassen. Nicht das es ihm etwas nützen würde. Sie erlaubte ihm einige Schritte, dann, ohne jemals den Blickkontakt zu brechen, sprang sie vom Tisch und folgte ihm zu einer Kommode.

Sie erlaubte ihm sogar diese zu erreichen, doch als er die oberste Schublade öffnete und begann in ihr herum zu wühlen, gab es einen überraschten Ausruf der sich beinahe sofort in einen Schmerzensschrei verwandelte, als Zähne sich in sein Handgelenk verbissen. Das Ganze war gefolgt von einem deutlichem Knacken als Knochen unter dem Druck nachgaben.

Marina ließ erst los, als sie ein warnendes Knurren ausstieß. Es war noch zu früh. Und er war ihrer. Letzteres war ganz besonders wichtig. Monate des Schmerzes, der Einsamkeit und des Hasses konnte sie nun endlich zurückzahlen. Und sie war darauf bedacht, es Stück für Stück und mit barer Münze zu tun.

»Jessica ...«, sie fror in ihrer Bewegung als er sie bei ihrem Namen rief. Ihr Blick war auf den verängstigten Mann fixiert, der sein nutzloses Handgelenk schützend mit seiner anderen Hand umklammerte. »Jessica, mach das nicht. Ich kann es dir erklären. Du weißt doch das ich es nicht ohne Grund gemacht habe. Ich hätte dir doch nicht weh getan, wenn ich es hätte verhindern können.« Der bettelnde Ton in seiner Stimme war ekelerregend und erreichte wahrscheinlich genau das Gegenteil von dem was er erhoffte. Sie spürte wie ihre Wut wuchs. Es war wahrscheinlich auch gut so, denn so kam sie nicht in Versuchung, den leeren Worten doch glauben zu wollen, sich daran zu klammern wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring.

»Wenn ich könnte, würde ich alles ungeschehen machen. Ich liebe dich doch, Jess.«

Sie hätte nicht sagen können, ob es der beinahe weinerliche Ton, oder dieser eine spezielle Spitzname war, den nur eine Person benutzen durfte, oder aber doch die Worte, aber von diesem Moment an, verschwamm das Gesagte zu einer undefinierbaren Masse. Es wurde unwichtig. Nur der Jagdinstinkt, das Verlangen nach Blut, - nach diesem Blut - , war noch wichtig. Und dem Schmerz ein Ende zu setzen vielleicht. Obwohl dieser in den vergangenen Monaten mehr und mehr in den Hintergrund gerückt war.

Und genau dieses Verlangen, ließ die Muskeln in ihren Körper anspannen und ihre Zähne fletschen. Sie blieb in ihrer Position und erlaubte die Spannung, die Vorfreude, langsam anschwellen zu lassen.

Sie hätte wahrscheinlich noch lange in dieser Position verharren können, wäre da nicht der Stupser in ihrer Seite gewesen, den Marina ihr versetzte. Es war alles das von Nöten war, um sie aus ihrer Trance zu reißen. Das Letzte das sie noch registrierte, waren die vor Angst geweiteten Augen. Danach übernahmen ihre Instinkte die Führung.

Mit einem wütendem Knurren, setzte sie zum Sprung an.

***

»Wie fühlst du dich?« Sie lächelte bei dem besorgten Ton, und lehnte sich zurück. Sie genoss die Wärme des Körpers hinter ihr, und die Arme die sich um ihren Körper geschlungen hatten. Für einen Moment schloss sie die Augen, erlaubte ihnen beiden den Luxus dieser friedlichen Nähe. Es würde nicht sehr lange anhalten. Es war an der Zeit für sie sich zu verabschieden und zu gehen. In spätestens zwei Stunden, würde man entdecken was passiert war und sie jagen. Sie mussten die Zeit nutzen, um so viel Abstand wie nur irgend möglich zwischen sich und ihren Verfolgern zu bringen,

Sie seufzte zufrieden als Finger durch ihr Haar strichen. Das war das was sie am meisten vermisste wenn sie in ihrer Wolfsgestalt waren. Das hier war viel persönlicher, als alles was sie dann tun konnten. Sie drehte ihren Kopf halb, und streckte ihrer Freundin ihre Lippen für einen Kuss hin. Diese reagierte prompt. Für einen Moment verblieben ihre Lippen aufeinander als ihre Zungen sanft miteinander duellierten.

Dann, schweren Herzens, löste Jessica sich aus den Armen.

»Ich bin okay. Und mir geht es mit Sicherheit besser als ihm«, sagte sie und blickte auf die reglose Gestalt am Boden.

»Bereust du es?«

Sie schüttelte ihren Kopf. »Ich hätte es nur schon viel früher tun sollen. Hätte uns allen viel Ärger erspart, und du wärst vielleicht noch am Leben.«

Ein Arm wandte sich um ihre Hüfte, schwang sie herum. Ihre Blicke trafen sich. Die Augen ihrer Freundin schienen zu brennen. »Ich dachte wir hätten das endlich abgehackt?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Du hattest keine Wahl. Dafür hat er gesorgt. Außerdem, es mag zwar nicht mein Traum gewesen sein, aber es war es allemal wert wenn wir uns dafür wieder haben!«

Das Ganze sagte sie mit einem solche Nachdruck, dass man gar nicht anders konnte, als es glauben. So zumindestens erging es Jessica - im Moment. Sie kannte sich zu gut um zu denken, dass dieses das Ende ihrer Selbstvorwürfe sein würde. Aber im Augenblick konnte und wollte sie es glauben, und es fühlte es sich gut an.

»Außerdem hat es auch einige Vorteile«, fügte Marina mit einem verschmitzten Grinsen hinzu.

Jessica musste lachen. »Ich liebe Dich, Marina. Und ich kann dir nicht genug danken. Für alles.« Sie stoppte als ihre Stimme belegt wurde. Für Tränen war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort.

Ein feuchter Schleier trübte Marinas Blick, und bevor Jessica irgendetwas machen konnte, hatten sich Arme um ihren Körper gewandt, und sie fühlte sich gegen den nackten Körper ihrer Freundin gepresst. Soweit es Jessica betraf, könnte sie für immer in dieser Umarmung, in dieser Nähe verbleiben.

»Ich liebe dich auch, Jess. Vergiss das niemals.« Und wie sollte sie. Immerhin hatte diese Frau ihr Leben geopfert um mit ihr zusammen zu sein, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon wusste, und hatte auch danach keine Anstalten gemacht, sich in irgendeiner Weise von ihr zu entfernen.

Ihre Lippen trafen sich ein letztes Mal zu einem intensiven Kuss, der für den Moment alle Zweifel beseitigte und ein Versprechen für viel mehr war, bevor sie sich voneinander trennten. »Ich besorge uns was zum Anziehen, während du dafür sorgst das wir hier raus kommen?«

Jessica nickte, dann, bevor Marina sich auch nur umdrehen konnte: »Bist du sicher das du es alleine machen willst? Was wenn dir jemand begegnet, es ist schon ziemlich spät?«, sagte sie mit einem Blick auf die alte Standuhr in der Ecke. Anderthalb Stunden noch. Höchstens.

»Ich werde mich beeilen.«

»Sei vorsichtig«, rief Jessica ihr leise nach, als Marina die Türe einen Spalt aufmachte, und hindurch schlüpfte.

Sie schluckte ihre Besorgnis hinunter, zwang ihre Gesichtszüge in eine emotionslose Maske, und fokussierte ihre Aufmerksamkeit auf den am Boden liegenden Mann, der, bei näherem hinsehen, gar nicht mal mehr so bewegungslos erschien. Seine Brust bewegte sich in unregelmäßigen Abständen, während seine gesunde linke Hand reflexartig auf und zu ging, Strähnen des Lammfellläufers zu fassen bekam, nur um sie direkt wieder los zulassen.

Sie kannte diese Symptome nur zu gut. Es war der Versuch an der Realität festzuhalten, sich in dem Horror der über einem gekommen war an irgendetwas realem festzuklammern. Es funktionierte natürlich nicht.

Sie kniete sich neben ihn auf dem Boden, gerade außer Reichweite der Blutlache wo das Biest ihn gebissen und halb zerrissen hat. Es kostete sie sichtlich Mühe ihre Hand auszustrecken, seinen Arm zu nehmen, und den Puls zu fühlen. Dieser schlug noch erstaunlich stark.

»Du kannst die Augen ruhig aufmachen«, sagte sie kalt. »Du wirst nicht sterben. Wahrscheinlich. Ich habe mir extra große Mühe gegeben damit das nicht passiert. Und du weißt ja wie schwer es für meine Art ist jemanden nicht umzubringen, sondern zu erschaffen.«

Zitternde Augenlider waren das erste Anzeichen dafür, dass er ihren Worten Folge leistete. Dann, scheinbar mit extremer Mühe, öffnete er die Augen. Sein Blick war glasig als er seinen Kopf ihr zudrehte.

»Und eigentlich habe ich es alleine dir zu verdanken, dass ich es nun kann«, fuhr sie fort, ihre Stimme sanft, als wenn sie mit einem kleinen Kind sprechen würde. »Hättest du nicht Marinas Schicksal besiegelt, wären wir jetzt wahrscheinlich nicht hier. Weißt du eigentlich was für ein Geschenk du mir gegeben hast? Sie hat mir gezeigt das meine Natur nicht nur schlecht ist, und das ich sie kontrollieren kann und nicht sie mich. Es ist doch nur fair, das ich dir im Gegenzug auch etwas davon abgebe, denkst du nicht?«

Mit Befriedigung sah sie den Schock der sich in seinem Gesicht abzeichnete. Schmerz und Schock! Er öffnete seinen Mund, aber heraus kam nur ein Gekrächze, das alles und nichts heißen konnte. Nicht das sie das was er zu sagen gehabt hätte wirklich interessierte.

»Du dachtest doch nicht wirklich das wir dich einfach nur umbringen würden, hm?«

Sie ließ ihren Finger über den Teil des Halses gleiten, in den sie sich verbissen hatte. Das erste Mal. Das zweite Mal war in seinem Oberschenkel gewesen. »Kannst du es schon fühlen wie dein Körper sich verändert? Sehr bald wirst du das Gefühl haben wahnsinnig zu werden, bis du dich an deine geschärften Sinne gewöhnt hast. Das dauert so einige Wochen. Ungefähr bis zum nächsten Vollmond. Und was dann passiert, weißt du ja. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass in deinen Berichten nichts davon drinnen steht, wie schmerzhaft die Verwandlung sein kann, und wie übermächtig der Jagdinstinkt ist ...«

»Aber bis dahin werde ich nicht mehr hier sein«, sagte sie letztendlich abrupt. »Ich brauche die Codes um hier raus zukommen, und du wirst sie mir gegeben.«

Sie lachte leise auf als er den Kopf wild schüttelte. »Das war keine Frage oder eine Bitte. Du wirst sie mir geben. Die Frage ist nur, ob du sie mir freiwillig geben wirst oder ob wir herausfinden, wie hoch deine Schmerzgrenze wirklich ist.« Ihre Stimme war beinahe liebevoll, als sie seine noch unverletzte Hand in die ihre nahm. »Also?«

Keine Zehn Minuten später öffnete sich die Türe und Marina trat ein, ein Haufen Kleidungsstücke über ihren Arm. Sie reichte ihn Jessica, und dann, mit einem Blick auf den wimmernden Mann auf dem Boden: »Er war wohl nicht so einfach zu überzeugen uns zu helfen, wie?«

»Er brauchte nur etwas Motivation, nichts mehr.« Jessicas Stimme klang gedämpft durch den Pullover, den sie sich gerade über den Kopf zog.

»Wird er überleben?«

»Oh ja. Das habe ich sichergestellt,« sagte Jessica während sie sich die Jeans zuknöpfte, und sich dann Schuhe und Socken anzog. »Ausweise und ähnliches haben wir leider nicht mehr, dafür hat er gesorgt.«

Marina nickte. »Macht nichts. Das wird wohl die geringste unserer Sorgen sein. So wird es wenigstens ein richtiger Neuanfang.«

Jessica hielt kurz inne und sah sie an, wieder einmal fasziniert von ihrem Optimismus und ihrer Fähigkeit in wirklich jeder Situation, egal wie beschissen, etwas Gutes zu sehen. Dann nickte sie und stand auf.

Bevor sie sich jedoch der Türe zuwandte, beugte sie sich noch einmal zu ihrem letzten Opfer hinunter. »Willkommen in der Familie, Papa.« Ihr Vater zuckte zusammen als wenn sie ihn geschlagen hätte.

Jessica warf ihm noch einen hasserfüllten Blick zu und stand dann auf. »Lass uns gehen«, sagte sie, akzeptierte Marinas Hand und ließ sich von ihr hinaus führen.

~.~.~
 
Hi Kadira,
ich war vielleicht am Anfang etwas unaufmerksam, deshalb kann ich nicht genau sagen, ob der Anfang stimmt oder nicht. Erst dachte ich, saubere Erzählweise, aber verdammt noch mal, was passiert eigentlich. Dann ging es aber ziemlich schnell und dann war da noch deine saubere Erzählweise, dieses gute Bild des Labors, einer gezüchteten Rasse. Ich schätze mal, du hast richtig daran getan, so lange zu warten, um die Geschichte aufzulösen.

Ab dem Zeitpunkt, wo ich verstanden hatte, worum es ging, lief alles sehr zufriedenstellend ab(für mich als Leser), das erneute Warten, um zu erfahren, um welche gezüchtete Spezies es sich handelt, die immer stärker werdende homoerotische Beziehung zwischen den beiden Frauen.
Sehr schön. Bin wirklich begeistert.

Also, bis dann
Marcus

PS: Sehr schön hier, die Verwebung von Elementen des SF mit Urelementen des Horrors
 

Nina H.

Mitglied
Wirklich gut erzählt!!!

Das einzige:
>Sie fragt sich in dem kurzen Moment Klarheit, der ihr noch >verblieben ist, ob der Grund für die Schmerzen ist, dass >sie zu sehr dagegen ankämpft, oder ob genau dieser Schmerz >nicht vielleicht doch der Grund ist, dass die anderen in >ihrer Gruppe einer nach dem anderen den Verstand verloren >hat.

>Dann: Gräue.

Das ist doch alles in allem ein recht verwirrender Satz. Um die Aussage besser zur Geltung kommen zu lassen, sollte man ihn noch umformulieren. Auf jeden Fall würde ich nicht zwei mal so kurz hintereinder das Wort "Grund" verwenden.
Eventuell solltest Du Dir auch ein anderes Wort statt "Gräue" einfallen lassen. Es klingt in meinen Ohren einfach komisch.
 



 
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