Die Sonnenuhr

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philomena

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Sie bildet einen großen Halbkreis,
die Bank dort, mitten im Grünen.
Vor den langsam sprossenden Pflanzen,
dem kleinen Biotop mit den Fischchen,
die irgendwann einmal Fische sein werden.

Leise rührt sich das Leben hier im Sonnenschein.
Von Ferne Geräusche der Stadt.
Fern, nein eigentlich nur ein paar Schritte entfernt,
doch so weit hier im wachsenden Grün,
im leuchtenden Gold der warmen Frühlingssonne.

Inmitten der Stadt plötzliche Stille,
lebende Stille, die der Seele schmeichelt,
die den Geist wieder öffnet für das Hämmern des Spechtes
und das Singen der Vögel.
Die das Rascheln des Grases im sanften Wind
hörbar macht.

Bald aber werden sie hier wieder sitzen,
die Verlorenen, die sich am Rande bewegen.
Nah und doch so fern von dem,
was das wir bedeutet.
Sie sehen nicht den Weg der Sonne auf dieser steinernen Uhr,
sie können den Schatten nicht mehr verlassen.

Sie bringen Angst und Unbehagen
in die Herzen derjenigen, die an ihnen vorbeigehen
mit Augen, die sich abwenden, nicht sehen wollen.
Sie bringen Düsternis und Trübsinn in den Morgen,
der doch voll Heiterkeit neue Chancen verspricht.

Sie sind alles das, was wir nicht sein wollen.
Das, was wir fürchten und von dem wir nicht wissen,
ob es uns nicht doch einmal ereilt.
Sie versammeln sich auf der Bank bei der Sonnenuhr
Und zeigen uns zu deutlich, dass es auch die Schattenseite gibt.
 



 
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