Die lyrische Vorher-Nachher-Show

M

mako

Gast
Hallo, Kauz,

habe Deine beiden Gedichte sehr intensiv gelesen. Das erste Gedicht finde ich gut, mit dem zweiten kann ich wenig anfangen.

Beginne ich mal mit dem ersten Teil:
Er ist zwar mit "Vorher" überschrieben, klingt aber sehr danach, erst nach dem Ende der Beziehung entstanden zu sein, dunkle Bilder, selbst der Stern Deines Glücks ist dunkelgrau bis schwarz (es sei denn, es sind Deine Lieblingsfarben ;) ).

Ich finde die Bilder allerdings gelungen, weiß zwar nicht, ob sie immer stimmig sind, aber mir gefallen sie, sehr intensive Bilder. Sie schaffen eine Atmosphäre, die immer düsterer wird, in der ersten Strophe nur in einem Hauch angedeutet, am deutlichsten dann in der dritten Strophe.

Hier finde ich auch den Rhytmus Deines Textes schnell.

Mit dem dann folgenden zweiten Teil kann ich leider nichts anfangen, sehe keine Bilder, keine Atmosphäre, die bei mir rüberkommt. Ich würde sagen, etwas zu viel Wein!? ;) Hat sicher Potential für einen eigenen Text.

Wenn ich Dir einen Vorschlag machen darf: Ich würde nur den ersten Teil stehen lassen und diesen am Schluß so ändern, dass die zerbrochene, beendete Beziehung deutlich wird. Klappt vielleicht schon durch Einfügen von
[blue]war[/blue] meines Lebens, meines Glückes
dunkler Stern in grauer Welt.
obwohl dann die Zeitformen durcheinander geraten?

Wäre dann ein richtig schönes trauriges Abschiedsgedicht, in meinen Augen.

Ist ansonsten nur ein Vorschlag, vielleicht kommen ja noch mehr Kommentare. Dann ergibt sich vielleicht auch ein konkretes Bild, obwohl...Geschmäcker sind verschieden.

Aber da folge dann Deiner Empfindung, wenn es für Dich Sinn macht zu ändern, tue es einfach, sonst lass es so, wie es ist.

Somit ein herzliches Willkommen in der Leselupe.

Gruß
Mako
 

kauz

Mitglied
Hallo Mako.

Danke für Deinen ausführlichen Kommentar.

Das erste Gedicht ist tatsächlich schon in der Zeit des Zusammenkommens mit jener mich so sehr beschäftigenden Dame zustande gekommen. Die Stimmung, die darin zum tragen kommt und die Du ganz richtig erkannt hast, bezieht sich auf ihr Wesen, welches in seiner dunklen, melancholischen Art auf mich sehr anziehend wirkte und wirkt.
Die letzte Zeile in dem Gedicht ist in diesem Zusammenhang dann sicher auch verständlich, denn ihr Dunkel ziehe ich dem meistens bedrückenden, gesichtslosen Grau des Alltags (Lebens?) vor.
Oh Mann, ich ertappe mich doch immer wieder, wie ich in solchen Dingen im Präsens schreibe :-/
Was meinst Du mit dem schnellen Rhythmus des Textes? Findest Du das in diesem Zusammenhang positiv oder negativ?

Zum zweiten Gedicht muss ich sagen, dass ich damit auch weniger zufrieden bin, was wohl - wie Du auch richtig erkannt hast - am Wein lag, der beim Schreiben floss. Von der Art her vollkommen verschieden, scheint es mir nicht so sehr mit Bildern als mit augenblicklichen Emotionen zu spielen. Die Sprache ist allerdings alles andere als lyrisch, eher den Inhalt ironisierend. Ich fügte es auch nur hinzu, um eben jenen Vorher-Nachher-Effekt zu erzeugen und mir vielleicht selbst das Gesamtbild des Geschehenen ein wenig besser zu vergegenwärtigen. Nunja, jetzt wollte ich gar nicht so viel Selbstbeweihräucherung hier hinschreiben aber was soll's.

Danke nochmals.

kauz
 
M

mako

Gast
Hallo, kauz,

so ist das manchmal mit dem geschrieben Wort. "Ich habe den Rhytmus schnell gefunden." war positiv gemeint. Hätte eher schreiben sollen: "Habe mich in den Rhytmus schnell hineingefunden." :)

Gruß
Mako
 



 
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