Diesen Mai

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Walther

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Diesen Mai


Diesen Mai lasst mich noch sehen.
Danach werd ich ruhig gehen.
Die Wörter mögen schaler klingen:
So gern hör ich die Vögel singen!

Auch wenn ich atmen kaum noch kann,
Es kommt mich wie ein Wunder an,
Dass nach so dunkler, kalter Zeit
So viel an Leben steht bereit.

Am Rande steh ich meines Hierseins,
Das lang ich halt nicht mehr für meins.
Denn diese Welt, für mich nur Qual:
Mein wundes Ich kennt keine Wahl.

Nun steckt sie mir, die letzte Blume,
Da liege ich, in gleicher Krume.
Besucht mich manchmal, haltet inne,
Das macht so still, es weitet Sinne,

So offen macht es für das Schöne,
Mit dem ich hier mich jetzt versöhne.
An diesem Mai, dran will ich’s messen,
Den Schmerz, das Unglück, hier vergessen.


In memoriam Norbert Kott
 



 
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