Drei haikühe

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mande

Mitglied
Drei haikühe



Nebel überm See.
In der Frühe des Morgens.
Ein Fischer im Kahn.


Ich geh zum Melken.
Ein Haiku auf der Weide.
Matsuo Bashō lacht.


Sich krümender Wurm.
Ein Vogel sitzt auf dem Ast.
Die Katze im Sprung.

@Manfred Schröder
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Zen-Meister Ikkyû Sôjun zu einem Verzweifelten:
„Ich würde gerne irgendetwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
 

JackoF

Mitglied
Hallo mande,

Oh Ja – diese 3 Haikus sagen mir zu :)))

Zu 1) Diese Ruhe, die hier vermittelt wird - und gleichzeitig mit dem (stehenden)Nebel keinerlei Ablenkung findet. Alles scheint hier noch ungestört Zeit zu haben / eine ungestörte Zeit zu sein – jetzt noch,
(ungeachtet dessen, dass der Fischer Fische einfangen will.)

Zu 2) Dieses köstliche Doppel-Bild „der Haiku(h)“ auf der Weide - und sehe und höre hier richtig Matsuo Bashõ lachen. :))

Zu 3) Sehr figuriert trefflich, wie hier mit dem Katzenbild der Wurm im Visier des Vogels steht.

Zwei Fragen/Gedanken habe ich zu den Haikus :
Warum setzt Du hinter jede Zeile stringent einen Punkt - wäre hier eine teilweise offene Endung nicht freiatmiger ?

Und hätte eine etwas andere Leseweise zu Haiku3,
bezüglich der ersten Zeile / betreff dieses „krümmend“, was mir irgendwie schon eine Angst impliziert, die es für mich hier nicht brauchte.
Einfach mal so :) :

Ein schlängelnder Wurm
Ein Vogel sitzt auf dem Ast
Die Katze im Sprung


mande,
habe hier gerne mitgelesen, :)
und wieder ein Tschüss, Jacko

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