Ein guter Tag
Die Waffen, so sie diese Bezeichnung verdienen, geschärft, stehen sie zusammen.
Ein wahlloser Haufen wildaussehender Landsknechte und Bauern, Tagelöhner und Bettler. Zerlumpt und ungeordnet stehen sie da. Eben so, wie sie angekommen sind.Vereinzelt klingt Metall an Metall, sonst hört man kaum etwas. Raben krächzen empört, ob der Verzögerung ihres Festmahls. In der Ferne Schafsblöken und leises Gemuhe.
Eine einsame Krähe trifft verspätet unter den Zuschauern ein. Vorsichtig zupft ein kühlender Windhauch unbemerkt an Lederschnüren. Hauben und Gewänder werden nochmals zurechtgerückt. Hier stampfen Pferde aufgeregt schnaubend mit ihren Hufen. Dort rinnt unbemerkt Urin ein Bein hinunter.Nahezu atemlose Stille herrscht nun. Die Sonne versteckt sich hinter dünnen Wolken. Fahles Licht lässt kaum Schatten sehen. Bereits jetzt riecht es nach Blut und Kot.
Es ist ein guter Tag für eine Schlacht.
Ein guter Tag.
Angst zeichnet die Gesichter der bald Kämpfenden. Angst und aufgeregte Erwartung. Entschlossenheit ist es, ebenso wie das Erkennen des Ausweglosen. Und es folgt darauf das Seblstvergessen.Die Blicke starr auf den Feind gerichtet, wartet man auf etwas. Letzte Bedenken werden dem Nachbarn zugeraunt. Hastige Zähne beißen geduldiges Leder. Haarstähnen werden aus Gesichtern gewischt, Augen nochmals freigeblinzelt.
Durchatmen und Männerherzpochen. Gebete wispern durch die Reihen und verirren sich zwischen gezückten Schwertern. An Schilden hängenbleibend, klatschen sie ungehört zu Boden.
Das Signal wird gegeben. Ein Schrei aus tausend Kehlen ergießt sich übers Feld.
Langsam setzt sich der Tross in Bewegung. Langsam erst, dann immer schneller. Schließlich rennen sie dem Gegner entgegen. Sie brüllen ihre Angst hinaus. Angst und Mordgelüste.
Wie ein wildes Tier fletschen sie die Zähne, schwingen ihre Waffen und hetzen in Richtung Feind. Zwingen die Beine dort hin. Stolpern, fangen sich wieder und laufen heulend weiter.
Die Schilde vorgestreckt, den Waffenarm zum Schlag erhoben. Speichel schäumt aus offenen Mündern. Augen riesigweit geöffnet, rennen sie, um zu leben, um zu töten.
Ihre Seelen haben sie bereits hinter sich gelassen. Mordblut rast in den Adern. Blutgier schärft die Blicke. Der Feind schon nah, nur wenige Schritte noch. Ein letzter, flehender Blick in den Himmel. Das Herz hämmert in der Brust. Noch ein friedlicher Gedanke: Mutter....dann fährt das Schwert in seinen Leib, trennt Muskeln und Sehnen, zerschneidet Gewebe und Knochen, und das Brüllen verstummt.
Ruhe kehrt ein. Frieden macht sich in ihm breit.
Dass er fällt, merkt er nicht einmal. Er wundert sich noch über die rotgesprenkelten Wolken, aber auch diese stören ihn nicht wirklich. Es sieht beinahe schön aus. Sein Herzschlag dröhnt leiser werdend wie Kriegstrommeln. Sanft gleitet er ins Gras. Erstaunt fragt er sich, wieso er heute nur so müde ist. Er blinzelt kurz. Noch eine rotgefärbte Wolke. Das würde er Mutter erzählen müssen. Mutter....das war ein guter Tag.
Ein guter Tag für eine Schlacht.
Ein guter Tag zum sterben.
Die Waffen, so sie diese Bezeichnung verdienen, geschärft, stehen sie zusammen.
Ein wahlloser Haufen wildaussehender Landsknechte und Bauern, Tagelöhner und Bettler. Zerlumpt und ungeordnet stehen sie da. Eben so, wie sie angekommen sind.Vereinzelt klingt Metall an Metall, sonst hört man kaum etwas. Raben krächzen empört, ob der Verzögerung ihres Festmahls. In der Ferne Schafsblöken und leises Gemuhe.
Eine einsame Krähe trifft verspätet unter den Zuschauern ein. Vorsichtig zupft ein kühlender Windhauch unbemerkt an Lederschnüren. Hauben und Gewänder werden nochmals zurechtgerückt. Hier stampfen Pferde aufgeregt schnaubend mit ihren Hufen. Dort rinnt unbemerkt Urin ein Bein hinunter.Nahezu atemlose Stille herrscht nun. Die Sonne versteckt sich hinter dünnen Wolken. Fahles Licht lässt kaum Schatten sehen. Bereits jetzt riecht es nach Blut und Kot.
Es ist ein guter Tag für eine Schlacht.
Ein guter Tag.
Angst zeichnet die Gesichter der bald Kämpfenden. Angst und aufgeregte Erwartung. Entschlossenheit ist es, ebenso wie das Erkennen des Ausweglosen. Und es folgt darauf das Seblstvergessen.Die Blicke starr auf den Feind gerichtet, wartet man auf etwas. Letzte Bedenken werden dem Nachbarn zugeraunt. Hastige Zähne beißen geduldiges Leder. Haarstähnen werden aus Gesichtern gewischt, Augen nochmals freigeblinzelt.
Durchatmen und Männerherzpochen. Gebete wispern durch die Reihen und verirren sich zwischen gezückten Schwertern. An Schilden hängenbleibend, klatschen sie ungehört zu Boden.
Das Signal wird gegeben. Ein Schrei aus tausend Kehlen ergießt sich übers Feld.
Langsam setzt sich der Tross in Bewegung. Langsam erst, dann immer schneller. Schließlich rennen sie dem Gegner entgegen. Sie brüllen ihre Angst hinaus. Angst und Mordgelüste.
Wie ein wildes Tier fletschen sie die Zähne, schwingen ihre Waffen und hetzen in Richtung Feind. Zwingen die Beine dort hin. Stolpern, fangen sich wieder und laufen heulend weiter.
Die Schilde vorgestreckt, den Waffenarm zum Schlag erhoben. Speichel schäumt aus offenen Mündern. Augen riesigweit geöffnet, rennen sie, um zu leben, um zu töten.
Ihre Seelen haben sie bereits hinter sich gelassen. Mordblut rast in den Adern. Blutgier schärft die Blicke. Der Feind schon nah, nur wenige Schritte noch. Ein letzter, flehender Blick in den Himmel. Das Herz hämmert in der Brust. Noch ein friedlicher Gedanke: Mutter....dann fährt das Schwert in seinen Leib, trennt Muskeln und Sehnen, zerschneidet Gewebe und Knochen, und das Brüllen verstummt.
Ruhe kehrt ein. Frieden macht sich in ihm breit.
Dass er fällt, merkt er nicht einmal. Er wundert sich noch über die rotgesprenkelten Wolken, aber auch diese stören ihn nicht wirklich. Es sieht beinahe schön aus. Sein Herzschlag dröhnt leiser werdend wie Kriegstrommeln. Sanft gleitet er ins Gras. Erstaunt fragt er sich, wieso er heute nur so müde ist. Er blinzelt kurz. Noch eine rotgefärbte Wolke. Das würde er Mutter erzählen müssen. Mutter....das war ein guter Tag.
Ein guter Tag für eine Schlacht.
Ein guter Tag zum sterben.