Eine Nacht

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Aurora

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Eine Nacht

Der Horizont verschlang das Licht,
Jetzt dämmert es uns beiden.
Die Nacht wird heißer, Schicht um Schicht:
Lass deine Augen weiden.

Verzehre das, was du erblickst
Mit Hand und Mund und Augen.
Ich werd erst warm, wenn du erschrickst:
Was dir die M e i n e n taugen!

In deinem Kopf, da warte ich
Schon seit der ersten Zeile.
Nun lock ich mit dem Finger dich,
Lad ein dich auf die Steile

Und führe dich durch's Nabeltal
Hinab bis in die Senke.
Doch ahnst du jetzt noch nicht einmal,
Was ich dir heut noch schenke.

Mein Herr, mein Gott, mein Zauberstab,
All das wird mir behagen.
Schau an, was ich zu bieten hab -
Ich werd dir nichts versagen.

Treib ruhig auf die Spitze mich:
Das lass ich mir gefallen.
Doch streichst du gegen meinen Strich,
So werd ich mir dich krallen...

Auroras warmer Morgenduft
Beendet harsch das Treiben.
Denn plötzlich bin ich wieder Luft,
Und all dies nur ein Schreiben.
 



 
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