Eine blumige November Liebe

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Sphinx

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Regenschauer jagen durch die Straßen der Stadt, der Wind treibt Nebelfetzen vor sich her, es ist kalt geworden - November!
Hinter den regennassen Scheiben des kleinen Cafe's, sitze ich und starre trübselig, in meinen schon kalt gewordenen Kaffee. Ich könnte doch schon längst am weißen Strand von Miami liegen, mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und mit gierigen Blicken den Mädchen nachstarren, einen kühlen Drink einsaugen und abends eine Runde Poker spielen, ja, das könnte ich!
Was sitze ich hier herum? Na ja, Sie wissen es nicht, aber ich weiß es, es ist Natascha, die mich hier festhält.
Sie ist eine der hübschesten Blumenverkäuferinnen die ich je gesehen habe.
Ich kaufte kürzlich für meine Vermieterin einen kleinen Blumenstrauß, gegenüber meines Wohnhauses , ich wollte damit nur 'Danke' sagen , weil sie mich jeden Morgen mit einen kleinen Frühstück verwöhnte... lassen se mal, junger Mann, ich habe ja sonst keine Freude mehr!
Der Name 'Natascha' stand auf dem kleinen Schild an ihrer Bluse.
Nachdem ich drei Tage hintereinander Blumen kaufte, meine Vermieterin hatte gar nicht so viele Vasen, stellte ich mich am vierten Tag vor: "Mein Name ist Richard, meine guten Freunde nennen mich Ritchi, ich sehe das Sie Natascha heißen, es ist ein sehr schöner Name, dabei legte ich ihr, den eben gekauften Rosenstrauß in den Arm!
Sie sah mich überrascht an, der Blick aus ihren dunklen Augen... der leicht geöffnete Mund ließ kleine Perlen von Zähnen sehen... faszinierte mich. Sie sagte immer noch nichts, ich fragte forsch... heißt das 'ja'?
Jetzt lachte sie und mit warmer, leiser Stimme sagte sie dass sie heute etwas Zeit hätte, sie wird um sechszehn Uhr abgelöst.
Ich sagte, dass ich ab fünfzehn Uhr im kleinen Cafe' auf sie warte.
Sie sah mich an und lachte ein wunderschönes, melodisches Lachen. Gut, ich werde mich beeilen.
Pünktlich um fünfzehn Uhr betrat ich das Cafe', in dem ich jetzt auch sitze, nahm an einen kleinen Fenstertisch Platz und starrte angestrengt hinüber zum Blumengeschäft.
Ab und zu sah ich sie, wenn sie einen Kunden bediente, dann...kurz vor sechszehn Uhr, lief sie über die Straße... betrat das Cafe', suchte und fand mich.
Ich stand auf, nahm ihren leichten Mantel und hängte ihn an die Garderobe, wir setzten uns und sahen uns an. Sie war noch viel schöner als je zuvor.
Als die Bedienung kam, bestellte ich für uns Kaffee, sah sie an, Mokka Torte? Sie nickte, also zweimal Mokka Torte!
Ich fragte gerade zu, ob ich sie mit ihrem Vornamen anreden darf, wieder sah sie mich fragend an, dann sagte sie...Tascha!
Die Zeit verging viel zu schnell, ich brachte sie bis vor die Haustür, ein zarter - fast scheuer Kuss, ihre warme Hand lag in meiner, ein leichter Druck... dann verschwand sie im dunklen Hausflur.
Wir sahen uns danach öfter in dem Cafe', sie erzählte mir von einer Casting Show an der sie teilnehmen möchte.
Als wir uns zum ersten Mal in einem kleinen Hotel trafen, schien der Himmel zu explodieren!
Monate vergingen im Flug, dann kam der Tag, an dem sie zu einer großen Probe nach Amerika eingeladen wurde, als Einzige ihrer Truppe, nur den Flug musste sie selbst bezahlen.
Ich plünderte mein kleines Sparbuch, brachte sie zum Flughafen und sah dann der immer kleiner werdenden Maschine nach.
Als letztes Lebenszeichen erhielt ich von ihr eine Karte... ‚ich liege hier in Miami am weißen Strand und lass mir die Sonne auf den Bauch scheinen‘!
Gruß Tascha!
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo sphinx,

ein herzliches willkommen auf der grünen wiese der ll.

"eine blumige november liebe",

ist es also die du hier kredenzt.
hm, ich habe nur einen roman gelesen, bei dem der leser vom ich erzähler angesprochen wurde, das mir gefiel.
es war der roman "transit" von anna seghers, der im übrigen auch die kaffehaussituation benutzt.

nur hier macht es für mich keinen sinn zu sagen:

"Na ja, Sie wissen es nicht, aber ich weiß es, es ist Natascha, die mich hier festhält."

ich empfehlte dir dies einfach zu streichen.

zum anfang:

"Regenschauer jagen durch die Straßen der Stadt, der Wind treibt Nebelfetzen vor sich her, es ist kalt geworden - November!"

das ist irgendwie abgegriffen. der versuch eine stimmung zu erzeugen. der erste satz bei einem so kurzen text sollte besser kalkuliert sein.

es böte sich an mit:
"Ich könnte doch schon längst am weißen Strand von Miami liegen, mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen ..."

das würde anfang und ende des textes sinnhaft zusammen bringen.

nun zum wesentlichsten schluckauf, den ich habe:

mir scheint diese geschichte insgesamt eher unglaubwürdig.

gerade weil du in den letzten abschnitten des textes quasi durch die gemeinsame zeit mit den beiden protagonisten rast, aber zwei drittel des textes sich um die erste begegnung gruppieren.

das scheint mir ein wenig unausgewogen.

nichts detsotrotz, ein start in der ll der insgesamt gefällt.

lg
ralf
 

Hagen

Mitglied
Hallo Sphinx!

Ja, ja, so sind die Frauen! Wenn Du meine Geschichten liest, wirst Du Dich wieder erkennen.

Aber, leider kommt ein 'Aber', ich vermisse in Deiner Geschichte etwas über Dich. Deiner Vita entnehme ich, dass Du Rentner bist; - der Typ in Deiner Geschichte könnte auch z.B. einer sein, der Nachtschicht hat, arbeitslos ist oder aus was für einem Grund auch immer Zeit hat, im Café zu sitzen. Du verstehst?
Weiterhin geht aus der Geschichte nicht hervor, dass er die Frau eigeladen hat.
Dann ist da noch die Sache mit der 'Kontinuität'. Die Sache mit der Vermieterin nimmt unverhältnismäßig viel 'Platz' ein: - gehört sie wirklich zur Geschichte?
Und zu guter letzt: Du hast leider reichlich Anführungsstriche vergessen.
Ich würde sagen. Geh noch mal rüber, das wird schon.

In diesem Sinne
Liebe Grüße yours Hagen

_____
Nichts endet wie geplant!
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Sphinx,

es sind leider nicht nur die Anführungsstriche, sondern auch
- die Zeiten, die in direkter und indirekter Rede durcheinandergeworfen werden,
- zweimal ein falscher Dativ
mit einen kleinen Frühstück
an einen kleinen Fenstertisch
- diverse Kommafehler und einige Rechtschreibfehler.

Als gelungenen Einstand würde ich den Text daher nicht bezeichnen.

Gruß Ciconia
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo ciconia,

ich habe mich bei meiner auseinandersetzung mit diesem text
-und mache es meist so - nicht um das formale bemüht.

aber, du hast recht...

ralf
 

Sphinx

Mitglied
Hallo, liebe Kommentatoren,
erst einmal sage ich danke für das Lesen meiner Geschichte und noch einmal danke für die Kommentare, zeigt es mir doch, dass hier interessiert gelesen wurde.
Ja,es haben sich ein paar Interpunktionszeichen unkontrolliert
eingeschlichen, daran kann man arbeiten.
Was das Thema und den Inhalt betrifft, mag es dem Einen oder Anderen nicht zusagen.
Man kann nicht immer seine Werke nach dem Geschmack des Lesers ändern und Stimmungen,wie sie beschrieben wurden, sind Momentaufnahmen die ich so, in ihrer Art, unbedingt belassen würde.
Eine Story, die in der Ich-Form geschrieben wurde, muss natürlich nicht selbst erlebt sein.
Ich freue mich von Euch gehört zu haben,
liebe Grüße sendet Sphinx
 



 
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