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Frank Zimmermann

Junior Mitglied
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Die Frau wird zum Objekt, zum "Selbstbedinungsladen" der Mann nimmt sich, was er will und zahlt dafür. Das klingt nach Hurerei, doch die Erotik sucht man in diesem Text wohl vergeblich...
 
G

Gegge

Gast
wie unterschiedlich man doch Texte interpretieren kann...

ich (noch voller Erinnerungen an die vorletzte Nacht)
stehe dem Text nicht halb so "feindselig" gegenüber wie Frank.

Nein, ich erkenne hier durchaus sinnliche und erotische Aspekte. Selbst wenn ich hier Prostitution sehen wollte, wäre dies noch kein Mangel an Erotik, da dieser Berufszweig im günstigsten Fall ja von der Erotik lebt.

Aber dieses zur Kasse gebeten werden muß ja noch nicht mal
wörtlich genommen werden, bzw. es könnte auch so verstanden werden, daß ....

hier ein Mann ähnlich wie beim EINKAUFEN, durch geschickte Werbung zu etwas verführt wird, welches ihn am Ende recht teuer zu stehen kommt.

Gruß Gegge
 

Intonia

Mitglied
GEBEN und Nehmen

Hallo Frank,
hallo Gegge,

es gibt immer unterschiedliche Interpretationen, je nachdem welche Assoziationen der Text weckt oder aus welchem "Winkel" er betrachtet wird. Ich selbst habe diesen Text aus der Sicht eines Mannes geschrieben, der die Weiblichkeit an sich verherrlicht. Eine "Objektisierung" der Frau kann ich beim besten Willen nicht erkennen, es herrscht ja jedenfalls kein Andrang in diesem SB-Laden sondern gegenseitiges Einverständnis zweier Menschen. Ausserdem soll es als Gleichnis verstanden werden, so wie Gegge es sieht. Es wäre schön, wenn noch jemand seine Meinung sagt.
Gruss und Dank für Euer Feedback
 
K

Kadra

Gast
Ich habe schon öfteren von Männern gehört, dass Mann sich eine (schöne) Frau auch leisten können muß. Ist das wirklich so?

Das kommt für mich hier ebenso rüber, wie der Verdacht, dass sich der Mann hier etwas ausgeliefert fühlt ob der verführerischen und verlockenden Angebote... Er gibt alles und sie nimmt nur. Ich hätte mit einem anderen Ende besser leben können: Das Angebot der Frau als Geschenk und nicht als Geschäft.

Woran ich auch noch denken mußte, sind die Taoisten, die der Ansicht sind, der Mann gäbe mit einem Orgasmus viel zu viel von sich her, während die Frau nur gewinnt, empfängt.

Herzlichen Gruß

Kadra
 

Intonia

Mitglied
<Ich habe schon öfteren von Männern gehört, dass Mann sich eine (schöne) Frau auch leisten können muß. Ist das wirklich so? <

Kadra,

diese Frage kann ich nicht beantworten. Materialismus ist mir fremd, obwohl er so oft in meinem Gedicht interpretiert wird, in der Liebe schon ganz und gar fremd. Es gibt sicher viele Frauen, die sich nicht nur jede Nacht neu verkaufen, sondern nur einmal lebenslänglich. Nach dem Motto: Hauptsache er hat Geld und ich ein angenehmes Leben, die Liebe wird sich schon einstellen - oder nicht, egal.... Da findet sich dann Angebot und Nachfrage.

Dass die Frau mit dem Orgasmus des Mannes mehr gewinnt und der Mann viel zu viel gibt, erscheint mir (selbst als Mann <grins>) abwegig. Wenn die Frau nicht zum Orgasmus kommt (ich lasse sie lieblich klingen!! Höre ich hier einen Groschen fallen? Ja, das Zahlungsmittel fliesst in die Kasse!!), hat der Mann immer zu wenig gegeben. Hier geht nach meinem Willen kein Geschäft ab, sondern ein normaler LIEBESAKT, der nur auf etwas absurde Weise dargestellt wurde. So, jetzt habe ich hoffentlich alles erklärt. Wenn ich gewusst hätte, dass ich mit diesem Gedicht soviel Missverständnis auslöse, hätte ich es nicht veröffentlicht. Das Gedicht entstand schon vor mehr als drei Jahren, als der Euro noch etwas Abstraktes war und seine Erwähnung war mehr als Gag gedacht. Vielleicht hätte es besser unter "Satire" gepasst. Danke für den Kommentar und liebe Grüsse zurück.
 
G

Gegge

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von Intonia
Wenn die Frau nicht zum Orgasmus kommt (ich lasse sie lieblich klingen!! Höre ich hier einen Groschen fallen? Ja, das Zahlungsmittel fliesst in die Kasse!!), hat der Mann immer zu wenig gegeben.
Oja, hier fällt so mancher Groschen denke ich ;-)
Sogar der Beutel bekommt eine ganz neue Bedeutung *grins
Wenn ich gewusst hätte, dass ich mit diesem Gedicht soviel Missverständnis auslöse, hätte ich es nicht veröffentlicht.
Ich verstehe zwar, wenn es einem Autor manchmal lästig ist seine Gedichte erklären zu müssen.
Aber ist es nicht manchmal auch eine Freude, seine Leser geschickt aufs Glatteis zu gelockt zu haben und Ihnen dann des Rätsels Lösung darzulegen?

Gruß Gegge
 

Eberhard

Mitglied
schade.....

Hi Ihr,

schade im ersten Moment habe ich auch nicht an eine Nute gedacht..allerdings habe ich ohne sofort zu wissen um was es geht die Erklärung von Intonia gelesen und natürlich das war es..den Beutel klingeln lassen...und es dann heraus fliessen lassen...einfach genial, irre Intonia.

Ich verspreche das nächste Mal nicht zu lugen, allerdings ganz von der Hand zuweisen ist der Kommentar von Frank und auch von Gegge nicht. Der Akt hat etwas von Rudi-Rammler, in 3 Strophen erledigt ;)

Ach verdammt mit jedem Tag liest man einen neuen Beitrag und dann muß ich immer auch noch die anderen Texte des betreffenden Schreibers lesen und das wird ziemlich teuer.
Aber Intonias Werke (was issn Intonia?) muß ich lesen..

Hey Frank bring doch mal die gesammelten LL Werke auf CD ;)
 

Intonia

Mitglied
was issn Intonia

ach ja, ich hatte vergessen, die Frage zu beantworten:

Kommt vom Wort Intonisation und ist nur etwas zurechtgestutzt. Ich komponiere ja nicht nur mit Wörtern, sondern auch mit Noten.

Gruss
Intonia
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Intonia,

ich habe nicht schlecht geschmunzelt, als ich die Diskussion zu deinem netten Gedicht las. Ich glaube, man kann mitunter Dinge hinein interpretieren, die gar nicht da sind. Wenn ein Mann seinen eigenen Part in der Geschlechterrolle selbst ein wenig auf die Schippe nimmt, dann wird oft (und sehr häufig von Frauen) vielleicht sogar zu recht mißtrauisch reagiert. Wahrscheinlich liegt es daran, daß man solcher Selbstironie zu selten begegnet? Und prompt hagelt es Mißverständnisse.
Ich empfand das Gedicht als leichte, gut angerichtete, erotisch gewürzte und satierisch servierte Kost. Nicht mehr und nicht weniger. Ich finde es einfach nur gut.

Gruß Ralph
 



 
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