hallo,
ich finde den text nicht so schlecht wie meine vorredner. "nachtregen" gefällt mir auch nur bedingt. nicht, weil es den als solchen nicht gibt (was wäre die sprache ohne die erlaubnis zu neologismen?), sondern weil mir jener "nachtregen" zu simpel die verbindung zwischen "nacht" und "regen" herstellt. (im vergleich: "tagregen"? regnet es nachts anders als tagsüber? es geht ja, so denke ich, um den versuch, die stimmung eines nächtlichen regens zu greifen, aber das gelingt mit "nachtregen" nicht gut. das wort führt nicht weiter als zur zusammenfassung von "nacht" und "regen".)
Im Scheinwerfer Gestalt zum Erbarmen.
hier würde ich einfach einen doppelpunkt nach "Scheinwerfer" setzen. ein verb einzufügen widerspräche dem ganzen duktus des textes zur verknappung.
"Nein, danke ..." Schüchtern winkt er ab.
das "Nein, danke ..." würde ich überhaupt streichen. zum pronomen "er" - tatsächlich wäre "sie" korrekt, da es sich auf die "Gestalt" bezieht. gleichzeitig sehe ich darin auch fortschritt: der erzähler sieht zuerst nur die gestalt, der wagen bleibt stehen. jetzt sieht er: die gestalt ist ein "er". also würde sich "er" gar nicht auf die "gestalt" beziehen, sondern auf den von der (femininen) gestalt zum (maskulinen) "er" gewandelten.
dass ein rucksack nass ist, weil er im regen getragen wird, ist einleuchtend. trotzdem ist die erwähnung vielleicht nicht unwichtig.
das "Armer, einsamer Kerl" lese ich ironisch. und dies nur in bezug auf den erzähler unfreiwillig, nicht auf den autor. (ich weiß nicht, wie die anmerkung eines meiner vorredner gemeint war.)
liebe grüße,
costja