Entfremdung

3,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Perry

Mitglied
Hallo Hannah,

da steckt einiges an zwischenmenschlichen Problemen drin.
Konstruktiv fällt mir der Sprung von Gedanken zu Worten und zu Spiegeln etwas schwer, auch wenn mir das Spiegellabyrinth durchaus gefällt.
LG
Manfred
 

Schreibfan

Mitglied
Lieber Manfred, Danke für die Rückmeldung.
Ich verstehe es so, dass das lyrische Ich vom lyrischen Du stets auf sich selbst zurück geworfen wird und so kein wirklicher emotionaler Austausch stattfinden kann.
Lg Schreibfan
 

Perry

Mitglied
Hallo Hannah,

verstehe, wie wärs mit folgender Variante:

Im Niemandsland des Schweigens,
rufe ich nach Erlösung.
Doch du lenkst meine Worte
in ein Spiegellabyrinth,
das mich fortführt von dir.

Vielleicht ist ja eine Anregung dabei.

LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Der Einstieg
Im Niemandsland des Schweigens,
ist zu dick, und zugleich pleonastisch.

Schweigen ist ja eine Kommunikationsweise, und nicht immer eine schlechte, da ja der andere zu Wort kommt, oder man versteht sich "auch so".

Jetzt ist das Niemandsland (sonst eigentlich eine Schutzzone im Grenzbereich) Spielwiese komplizierter Spiegellabyrinthe. Ist doch mehr als Nichts?

Aber das lyrische Ich macht einen auf beleidigte Leberwurst und will nicht spielen mit dem Lyrdu. Seufz. Probleme sucht sich, wer sonst keine hat.
 

Schreibfan

Mitglied
Lieber Perry.
Deine Variante hat durchaus auch was, führt aber zu einem anderen Inhalt. Es werden ja nicht die Worte des lyrischen Ich umgeleitet, sondern es bekommt sie wie ein Echo zurück:"Ist alles in Ordnung?"
"Frag dich doch selbst ob bei dir alles in Ordnung ist! "
So fühlt sich das lyrische Ich auf sich selbst zurück geworfen.

Liebes Mondnein :
Den Pleonasmus muesstest du näher aufzeigen. Wo doppelt sich der Sinn? Ansonsten werde ich nicht müde zu sagen, dass das lyrische Ich und der Autor eines Gedichtes nicht ein und dieselbe Person sind. Das Gedicht hier spiegelt also nicht meine Meinung zum Schweigen wieder. Schweigen kann von Situation zu Situation unterschiedlich erlebt werden. Das lyrische Ich hier fühlt sich offenbar vom lyrischen Du auf Abstand gehalten. Vielleicht hat es das lyrische Du ja durchaus vorher genervt. Ich habe das lyrische Du dazu noch nicht befragt...

Lg Schreibfan
 

Schreibfan

Mitglied
Im Niemandsland des Schweigens,
rufe ich nach deinen Gedanken.
Doch du baust aus meinen Worten
ein Spiegellabyrinth,
das mich fortführt
von dir.


Hannah May
 

Label

Mitglied
Hallo Scheibfan

Ich verstehe das so, dass sich aus vorangegangenen Diskussionen "typische Worte" zu einer imaginären formen.

Im Niemandsland des Schweigens,
rufe ich nach deinen Gedanken.

Niemandsland ist das Land das weder dem einen noch dem anderen gehört und zeigt schon die Entfremdung, da nicht einmal eine gemeinsame Grenze vorhanden ist, wodurch offene Auseinandersetzungen vermieden werden.
Den schweigenden Ruf interpretiere ich als Wunsch nach Gemeinsamkeiten der aber durch die Distanz zum anderen nicht mehr ankommen kann.
Der nachfolgende Wortwechsel wäre dann: er hätte das gesagt, ich hätte das erwiedert usw.
Soweit meine Lesart. Mich spricht dein Gedicht an
ABER
Wird nun nicht mehr geschwiegen? Oder findet der entfremdende Wortwechsel intern statt?
Ich finde das sollte ein wenig deutlicher werden.

freundlicher Gruß
Label
 

Tula

Mitglied
Hallo Schreibfan

Soweit ok. Das Niemandsland wurde schon angesorochen. Die Interpretation fällt hier nicht unbedingt schwer, es wirkt auf mich allerdings etwas konstruiert, bildlich zu sehr auf die Spiegelgänge konzentriert. Um emotional etwas tiefer zu schürfen, fehlt mir hier mehr Inhalt, mit dem ich mich inhaltlich auseinandersetzen kann, auch um den eigentlichen Konflikt besser zu verstehen, dem Leser eine Möglichkeit geben, sich in diesen hineinzuversetzen, weiter zu denken usw.

LG
Tula
 



 
Oben Unten